Seine traumhafte Lage an der Guanabarabucht zieht jährlich tausende Touristen nach Rio de Janeiro. In einigen Jahrzehnten kann seine Lage aber angsichts des steigenden Meeresspiegels und der Klimaveränderungen zum Problem werden. Noch wird in Brasilien kaum darüber gesprochen. Das soll sich jetzt ändern. In der Cidade Maravilhosa ist am Dienstag (14. März) ein Forschungs- und Aktionszentrum zu Klimaveränderungen eröffnet worden. Es ist das erste der Welt dieser Art.
In dem Zentrum sollen Studien zusammenlaufen und ebenso Adaptionsprojekte entwickelt werden, die als Beispiel für eine Umsetzung in anderen Städten Brasiliens und der Welt dienen können. Ein Austausch von Studenten und Wissenschaftlern und ebenso eine Informationspolitik für die Bevölkerung sind weitere Schwerpunkte.
Beschrieben wird der Climate Hub Rio als Zentrum des Wissens, der Forschung und der Innovation. Seinen Sitz hat es in dem im Zentrum Rio de Janeiros gelegenen Museu de Amanhã. Betrieben wird es in einer Partnerschaft der Präfektur Rio de Janeiros und der University Columbia.
Laut Präfekt Eudardo Paes soll Rio de Janeiro zur Referenzstadt beim Umgang mit Problemen werden, die mit dem Klimawandel einhergehen. Alex Halliday von der Columbia Climate School sieht Rio de Janeiro als ideale Stadt für das Projekt an, da es verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit Klimaveränderungen vereint.
Wirtschaftsexperte und Umweltaktivist Sérgio Besserman verweist zudem auf die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf die unteren sozialen Schichten. „Der Klimawandel ist unvermeidlich und wird schwerwiegende Auswirkungen haben, selbst wenn wir den besten Fahrplan befolgen, und er wird die Ärmsten am stärksten treffen“, so Besserman. Auch dieser Aspekt soll bei den Diskussionen im Climate Hub Rio und den Pilotprojekten mit einfließen.