Er mag hässlich aussehen, aber sein Geschmack wird von Kennern als unbeschreiblich bezeichnet. Dieser Fisch, auch Bodó oder Acari genannt, ist in den Bächen und Flüssen Amazoniens weit verbreitet und gehört zu den Hauptnahrungsmitteln der Flussbewohner. Das Verbreitungsgebiet des Bodó ist begrenzt und reicht vom Ucayali-Fluss in Peru bis zur Mündung des Tapajós-Flusses in Pará (Bundesstaat im Norden Brasiliens).
Es handelt sich um einen Süßwasserfisch aus der Ordnung Siluriformes (Welse) und der Familie Loricariidae, zu der auch die Cascudos und Acaris gehören. Die Art brütet zwischen Oktober und Mai. Der Körper des Fisches ist mit Platten und Stacheln bedeckt, die der Verteidigung gegen natürliche Fressfeinde, wie z. B. Schweinswale, dienen. Die Bodós sind nachtaktiv und leben in Paaren, aber in freier Wildbahn neigen sie dazu, in Rudeln zu schwimmen.
Bei den Tukano- und Dessana-Völkern ist der Bodó als ia’ká bekannt. Die Techniken zur Zubereitung und Konservierung des Cascudo sind stark von der indigenen Kultur beeinflusst. Früher rösteten und räucherten die Ureinwohner den Bodó auf einem Holzgrill, um ihn auszutrocknen; dieser Vorgang wurde moquém genannt. Auf diese Weise konnte der Fisch wochenlang gelagert oder auf Reisen mitgenommen werden. Für den sofortigen Verzehr braten die Eingeborenen den Fisch.
Mit der Ankunft der Kolonisatoren im Amazonasgebiet wurde die Zubereitung von Bodó in einigen Punkten angepasst, z. B. wurde der Fisch nur noch auf Grills in der Nähe des Feuers gebraten, nicht mehr moquém. Gleichzeitig entstand der berühmte Bodó-Eintopf, der schließlich zu einem typischen Gericht in der nördlichen Region wurde. Im Laufe der Zeit wurden weitere Rezepte angepasst, um den einzigartigen Geschmack des Fisches noch besser zur Geltung zu bringen.
Neben den traditionellen Rezepten kann der Bodó auch zu einer Art Mehl verarbeitet werden, das in der indigenen Sprache Nheengatú als piracuí oder Fischmehl bekannt ist. Um den Cascudo zu Mehl zu verarbeiten, muss der Fisch ohne Gräten zu Pulver zerkleinert und dann in einen Ofen gegeben werden. Anschließend wird das Fleisch zerkleinert, bis es vollständig getrocknet ist. Das Essen ist bei den Flussbewohnern des Amazonasgebiets sehr beliebt.