Sie sind klein, aggressiv und haben ein Gift, das nicht nur schmerzhafte Stiche verursacht, sondern auch schwere allergische Reaktionen hervorrufen kann. Die Rede ist von der Südamerikanischen Feuerameise (Solenopsis invicta).

Ursprünglich in den tropischen Gebieten Südamerikas beheimatet, hat sich diese invasive Art inzwischen weltweit verbreitet und bedroht Ökosysteme sowie landwirtschaftliche Flächen.
Ein unaufhaltsamer Eroberungszug
Die Feuerameise wurde in den 1930er-Jahren vermutlich durch den internationalen Handel versehentlich in die USA eingeschleppt. Von dort aus breitete sie sich rasch aus und besiedelte insbesondere die Südstaaten wie Texas, Florida und Georgia.
Heute ist sie nicht nur in Nordamerika, sondern auch in Australien, China und weiteren Teilen Asiens zu finden. Wissenschaftler befürchten, dass sich die Art durch den Klimawandel noch weiter ausdehnen könnte.
Feuerameisen in Brasilien
In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet, insbesondere in Brasilien, spielt die Feuerameise eine wichtige Rolle im Ökosystem. Dort hat sie natürliche Feinde wie bestimmte Pilzarten und parasitäre Fliegen, die ihre Population in Schach halten. Dennoch können sie auch hier in landwirtschaftlichen Regionen erhebliche Schäden anrichten.
Besonders in Zuckerrohr- und Sojaplantagen sind sie problematisch, da sie Nutzpflanzen angreifen und die Ernteerträge mindern. Zudem sind Feuerameisen in Brasilien als aggressive Verteidiger ihres Nests bekannt und attackieren Eindringlinge in großen Gruppen. In ländlichen Gebieten sorgen sie daher regelmäßig für Probleme bei Viehzüchtern und Farmern.
Gefahr für Mensch und Tier
Die Stiche der Feuerameise sind nicht nur schmerzhaft, sondern auch potenziell gefährlich. Beim Stechen injizieren sie ein Alkaloidgift, das zu starkem Brennen und juckenden Pusteln führt. In einigen Fällen kann es sogar zu anaphylaktischen Schocks kommen.
Doch nicht nur Menschen sind betroffen: Auch Nutztiere wie Kühe und Hühner können unter den Attacken der aggressiven Insekten leiden. In der Landwirtschaft fügen die Ameisen zudem erheblichen Schaden an, indem sie Nutzpflanzen angreifen oder Erntemaschinen sabotieren, indem sie in deren Elektronik nisten.
Wie können wir die Invasion stoppen?
Die Bekämpfung der Feuerameise gestaltet sich schwierig. Chemische Bekämpfungsmittel zeigen zwar kurzfristige Wirkung, doch die Ameisen entwickeln oft Resistenzen oder weichen in unberührte Gebiete aus.
Wissenschaftler setzen zunehmend auf biologische Methoden, etwa auf den Einsatz von parasitären Fliegen oder speziellen Viren, die die Kolonien dezimieren sollen. Gleichzeitig wird intensiv geforscht, wie sich die Einschleppung neuer Populationen verhindern lässt.
Ein Kampf gegen die Zeit
Fest steht: Die Feuerameise ist ein Paradebeispiel für die unkontrollierten Folgen globaler Warenströme und den Einfluss des Menschen auf die Natur. Ihre Bekämpfung erfordert ein Zusammenspiel aus Wissenschaft, Politik und Landwirtschaft. Gelingt es nicht, ihre Verbreitung einzudämmen, könnte die rote Plage langfristig große Teile der Welt dominieren – mit unvorhersehbaren Konsequenzen für Ökosysteme und menschliche Gesellschaften.