Uralte Höhlenmalereien im Nationalpark Itatiaia entdeckt – Forschung gestartet

Forscher des Nationalmuseums der Bundesuniversität von Rio de Janeiro (UFRJ), der Staatlichen Universität von Rio de Janeiro (Uerj) sowie des Nationalparks Itatiaia arbeiten gemeinsam an einem Projekt, um neue Höhlenmalereien zu untersuchen, die in einer Grotte im Park entdeckt wurden.

Symbol Felsmalereien – Foto: Screenshot Video

Der Itatiaia Nationalpark liegt im Gebirge Serra da Mantiqueira an der Grenze zwischen den Bundesstaaten Rio de Janeiro und Minas Gerais.

Ziel der Untersuchung ist es, das Alter und den Ursprung der Malereien zu bestimmen. Laut einer Archäologin des Nationalmuseums handelt es sich um den Beginn einer umfassenden Forschung, bei der auch nach weiteren Spuren ehemaliger Bewohner der Region gesucht wird. Erste Erkenntnisse deuten auf die Anwesenheit von Jägergruppen hin.

Die Entdeckung stammt bereits aus dem Jahr 2023, wurde jedoch erst kürzlich öffentlich gemacht, um den Park zu schützen. Der Ort ist bei Wanderern beliebt, weshalb Maßnahmen getroffen wurden, um unkontrollierten Zugang zu verhindern.

Dazu zählen Sicherheitskameras und Informationsarbeit mit dem Personal. Auch das nationale Denkmalamt wurde eingeschaltet, da archäologische Fundstätten seiner Aufsicht unterliegen.

Ein besonders spannender Aspekt ist die Datierung der Malereien – man vermutet, sie könnten zwei- bis dreitausend Jahre alt sein. Allerdings stehen diese Untersuchungen noch ganz am Anfang.

Der Fund war zufällig: Ein Parkmitarbeiter entdeckte die Grotte während einer Klettertour, nachdem ihn blühende Lilien in der Nähe neugierig gemacht hatten. Zunächst hielt er die Malereien für moderne Kritzeleien, doch schnell wurde klar, dass es sich um etwas deutlich Älteres handeln könnte.

Für die Fachwelt ist der Fund überraschend, da die Archäologie im Bundesstaat Rio de Janeiro als gut erforscht galt. Besonders bemerkenswert ist, dass die Grotte in einem zugänglichen Bereich liegt, der bereits vielfach begangen wurde – und dennoch blieb sie unentdeckt.

Ein Professor der UERJ betonte, dass sich archäologische Forschung in der Region bisher vor allem auf die Küste konzentrierte. Der neue Fund im Landesinneren verdeutliche, wie wichtig es sei, auch weniger beachtete Gebiete zu untersuchen.

Der Fundort wurde abgesperrt, um ihn vor möglichen Beschädigungen zu schützen. Besucher, die die Absperrung missachten, müssen mit hohen Geldstrafen rechnen. Wann der Ort für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird, ist noch unklar – im Vordergrund steht derzeit die vollständige wissenschaftliche Untersuchung.


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