Der brasilianische Fruchtexport erlebt derzeit eine wahre Erfolgsgeschichte: Im ersten Quartal 2025 verzeichnete das Land ein Exportwachstum von beeindruckenden 26 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das teilte die staatliche Versorgungsbehörde Companhia Nacional de Abastecimento (Conab) in ihrem aktuellen Bericht mit.

Zwischen Januar und März wurden insgesamt 301.000 Tonnen Früchte ins Ausland verkauft. Der daraus resultierende Umsatz belief sich auf rund 311 Millionen US-Dollar – ein Plus von 7 % im Vergleich zum ersten Quartal 2024 und sogar 23 % mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2023.
Exportmotoren: Melonen, Limetten und Mini-Wassermelonen
Zu den treibenden Kräften dieses Aufschwungs zählen vor allem Melonen, Wassermelonen, Limetten und Zitronen, Mangos sowie Bananen. Besonders stark gefragt waren dabei laut Conab die sogenannten Minimelonen aus dem Bundesstaat Rio Grande do Norte sowie Zitrusfrüchte.
„Das Jahr hat vielversprechend begonnen, mit starken Verkäufen nach Europa und Asien. Sowohl Umsatz als auch Volumen lagen über dem Niveau der Vorjahre“, so die Einschätzung der Behörde.
Die wichtigsten Exportregionen innerhalb Brasiliens waren die Bundesstaaten Rio Grande do Norte, Ceará, São Paulo und Pernambuco. Auf der Nachfrageseite dominierten die Niederlande, das Vereinigte Königreich und Spanien den internationalen Handel.

Bananen und Wassermelonen auf Rekordkurs
Besonders spektakulär war der Exportanstieg bei Bananen: Im ersten Quartal 2025 wurden 15.700 Tonnen ins Ausland verkauft – eine Steigerung von 131,2 % gegenüber dem Vorjahr. Auch Wassermelonen zeigten ein starkes Wachstum von 90 %, mit einem Exportvolumen von 53.000 Tonnen. Der damit erzielte Umsatz lag bei 32,1 Millionen US-Dollar – 91 % mehr als im ersten Quartal 2024.
Kleine Äpfel, große Wirkung
Eine weitere Überraschung war der starke Anstieg beim Apfelexport: Mit 2.570 Tonnen verzeichnete Brasilien ein Plus von 85,6 %. Der Quartalsumsatz lag bei 2,8 Millionen US-Dollar – fast 94 % mehr als im Vorjahr. Besonders gefragt waren kleine Apfelsorten, die vor allem in asiatischen Ländern auf große Beliebtheit stoßen.
Auch Papayas legten deutlich zu. Ihr Export stieg um 28,2 % auf 13.360 Tonnen, während der Umsatz um 31 % auf 17,1 Millionen US-Dollar kletterte.
Rückschläge bei Orangen und Orangensaft
Ein deutlich anderes Bild zeigt sich jedoch bei den Orangen. Mit nur 125,7 Tonnen sank deren Exportvolumen im ersten Quartal 2025 um 52 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch der März fiel mit einem Minus von 68 % deutlich schwächer aus.
Noch dramatischer zeigte sich die Entwicklung beim Orangensaft. Mit einem Rückgang von 22,8 % auf 528.700 Tonnen fiel der Export im Vergleich zum ersten Quartal 2024 deutlich zurück. Allein im März sank das Exportvolumen im Jahresvergleich um 33,2 %, gegenüber Februar 2025 hingegen stieg es um 22,4 %.
Conab prognostiziert für die kommenden Monate eine Fortsetzung dieser Entwicklung. Die internationale Nachfrage – insbesondere aus Europa und den USA – bleibt wegen der hohen Preise und der geringen Saftorangenproduktion gedämpft. Zudem leidet die Qualität der Früchte unter ungünstigen Wetterbedingungen im Zitrusanbaugebiet.
Hoffnungsschimmer für Orangensaft-Exporteure?
Ein möglicher Lichtblick am Horizont: Sollten die von der US-Regierung unter Donald Trump verhängten hohen Zölle auf mexikanischen Orangensaft bestehen bleiben, könnten brasilianische Produzenten hiervon profitieren. „Diese politische Maßnahme könnte ein Fenster der Gelegenheit öffnen, um die Exporte in die USA zu steigern“, so der Conab-Bericht.
Fazit
Der brasilianische Fruchtexport zeigt sich 2025 bislang von seiner stärksten Seite – zumindest, wenn es um Melonen, Bananen oder Äpfel geht. Die Rückschläge bei Orangen und Orangensaft zeigen jedoch, dass die Branche auch Herausforderungen gegenübersteht. Wie sich der Markt entwickelt, bleibt spannend – besonders im Licht geopolitischer Entscheidungen und klimatischer Bedingungen.
Brasilien ist bei mehreren Früchten entweder weltweiter Marktführer oder gehört zu den bedeutendsten Exportnationen. Hier sind die wichtigsten Beispiele:
Orangensaft – Weltmarktführer
Brasilien ist der größte Exporteur von Orangensaft weltweit. Besonders konzentrierter Orangensaft (frozen concentrated orange juice, FCOJ) wird in großen Mengen in die USA und die EU exportiert. Über 70 % des weltweit gehandelten Orangensafts stammen aus Brasilien – vor allem aus dem Bundesstaat São Paulo.
Melonen – Führend im Export aus der Südhalbkugel
Brasilien gehört zu den größten Exporteuren von Melonen, insbesondere in den Monaten, in denen Europa nicht selbst produziert. Hauptabnehmer sind die EU-Länder, vor allem die Niederlande, Deutschland und das Vereinigte Königreich.
Bananen – Regionaler Gigant
Während Ecuador der weltgrößte Bananenexporteur ist, zählt Brasilien in Südamerika zu den bedeutendsten Produzenten. Der Bananenexport ist zwar nicht weltweit führend, aber auf dem regionalen Markt – vor allem bei speziellen Sorten – ist Brasilien stark vertreten.
Mangos – Unter den Top 5 weltweit
Brasilien gehört zu den Top 5 Mango-Exporteuren weltweit. Die Früchte werden hauptsächlich nach Europa verschifft. Besonders beliebt sind brasilianische Mangos in den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien.
Papayas – Bedeutender Exporteur
Auch wenn Mexiko beim Papaya-Export führend ist, ist Brasilien einer der größten Exporteure dieser tropischen Frucht – besonders in die USA und nach Europa.
Äpfel – Stark in Asien
Brasilien ist zwar kein Weltmarktführer bei Äpfeln, aber in Asien zunehmend präsent – insbesondere mit kleinen Sorten, die dort gefragt sind.