Piranhas im Porträt: Von gefürchtet zu faszinierend

Piranhas sind weit mehr als ihr Ruf. Oft als blutrünstige Raubfische gefürchtet, sind sie in Wirklichkeit faszinierende Tiere mit wichtigen Funktionen in ihrem natürlichen Lebensraum. In den Flüssen Südamerikas leben sie in komplexen Ökosystemen, in denen sie nicht nur Jäger, sondern auch Aufräumer und Beute für andere Tiere sind. Ihre beeindruckenden Zähne und ihr Sozialverhalten machen sie zu einer spannenden Fischgruppe, die seit Jahrzehnten das Interesse von Forschenden, Aquarienfreunden und Naturbeobachtern weckt. Dieser Text gibt einen Überblick über ihre Lebensräume, ihre Verbreitung und ihre Rolle in der Natur – ganz ohne Sensationslust.

Die Piranhas genießen eine weltweite Popularität als menschenfressende Ungeheuer, die sich in den Gewässern der „Grünen Hölle“ des Amazonas und seiner Nebenflüsse herumtreiben, um einen Menschen, der sich erschöpft und ahnungslos ein erfrischendes Bad im Wasser gönnt, in Sekundenschnelle zu skelettieren – dieses populäre Horrorszenario wurde auch öfter von Hollywood publikumswirksam eingesetzt, mit Filmen, in denen die Piranhas als aggressive, unersättliche Monster angeprangert werden.

Piranha – Foto: Rethinktwice auf Pixabay

Ein Beispiel ist der 1967 erschienene James-Bond-Film You Only Live Twice (Du lebst nur zweimal), in dem der Bösewicht Blofeld seinen Lieblingen ein Stück Fleisch ins Becken hält und wenige Augenblicke später den blanken Knochen herauszieht. Im Verlauf der Handlung wird schließlich auch eine Frau ins Piranha-Becken gestoßen – allerdings begnügt sich der Regisseur damit, die Blutgier der Killerfische nur durch ein rotes Aufschäumen des Wassers anzudeuten, um das Publikum nicht allzu sehr zu schockieren.

Auch durch Computerspiele wie Tomb Raider III, in dem Heldin Lara Croft einen von Piranhas wimmelnden See durchqueren muss, oder neuere Filme wie Piranha II, in dem die Biester sogar mit entblößtem Gebiss übers Wasser fliegen können, wird die Furcht vor den Monsterfischen bis zur Absurdität geschürt. Als die eigentlichen Urheber dieser weit verbreiteten, bluttriefenden Geschichten über die Piranhas sind jedoch angesehene historische Entdecker und Forscher zu nennen, die Südamerika bereisten – Alexander von Humboldt zum Beispiel beschrieb den Pygocentrus cariba (Roter Schulterfleck-Piranha) im Jahr 1814 auf seiner Reise durch Venezuela folgendermaßen:

„Bei San Fernando auf dem Río Apure. Am Morgen fingen unsere Indianer mit der Angel den Fisch, der hierzulande Caribe oder Caribito heißt. Er fällt die Menschen beim Baden und Schwimmen an und beißt ihnen oft ansehnliche Stücke Fleisch ab. Ist man anfangs auch nur unbedeutend verletzt, so kommt man doch nur schwer aus dem Wasser, ohne tiefe Wunden davonzutragen. Gießt man ein paar Tropfen Blut ins Wasser, so kommen sie zu Tausenden herauf.“

Einhundert Jahre später reist der amerikanische Präsident Teddy Roosevelt nach einem erfolglosen Versuch der Wiederwahl mit einer Expedition nach Brasilien – vielleicht wollte er sich von seinem Frust ablenken – und im Jahr 1914 erscheint sein enthusiastischer Bericht, in dem er sich über „die teuflische und wilde Natur der Tropen“ äußert. Die Piranhas empfindet er als deren typische Verkörperung – er schreibt:

„Sie sind die grausamsten Fische der Welt. Selbst die furchterregendsten Fische, Haie und Barrakudas, greifen normalerweise kleinere Beutetiere an als sie selbst. Jedoch die Piranhas attackieren in der Regel Tiere, die viel größer sind als sie selbst. Sie knipsen die Finger einer Hand ab, die unvorsichtigerweise ins Wasser hängt – sie verstümmeln Schwimmer – in jeder Stadt von Paraguay gibt es Männer, die so verstümmelt worden sind – Piranhas überfallen und verschlingen jeden verwundeten Menschen und jedes Tier – Blut im Wasser treibt sie zum Wahnsinn. Sie zerstückeln wildes Geflügel und beißen großen Fischen die Schwänze ab, wenn sie an einem Angelhaken hängen und ihre Kraft verlieren.

Aber der Piranha ist nur ein relativ kleiner, seitlich flacher Fisch mit einem stumpfen Kopf und einem vorstehenden Unterkiefer. Die rasiermesserscharfen Zähne sind denen des Hais ähnlich, und die Kiefer besitzen eine starke Beißkraft, welche die Zähne durch Fleisch und Knochen treibt. Der Kopf mit der kurzen Schnauze, den bösartig starrenden Augen und den grausam aufgerissenen Fangzähnen ist die Verkörperung teuflischer Wildheit, und das Verhalten dieses Fisches passt genau zu seinem Aussehen. Sie sind die Pest der Gewässer, und es ist nötig, in von ihnen bevölkerten Gewässern äußerst vorsichtig beim Schwimmen oder Baden im Wasser zu sein.

Wenn Rinder ins Wasser getrieben werden oder aus eigenem Antrieb ins Wasser gehen, werden sie normalerweise nicht belästigt – wenn jedoch ein ungewöhnlich großes oder gieriges Exemplar dieser furchtbaren Fische eines der Tiere beißt – ihm ein Ohr abreißt oder vielleicht eine Zitze vom Euter einer Kuh – dann bringt das ausströmende Blut jedes Mitglied des heißhungrigen Schwarms auf den Plan, und falls das angegriffene Tier nicht sofort ans Ufer fliehen kann, wird es lebendig zerfleischt.“

Dieser Bericht des Ex-Präsidenten ging durch die amerikanische Presse und trug maßgeblich zur bereits bestehenden „Legendensammlung“ über das mörderische Verhalten der Piranhas bei – tatsächlich war Roosevelt jedoch einer Show aufgesessen, die der brasilianische Ichthyologe (Fischforscher) Miranda Ribeiro für seinen illustren Gast vorbereitet hatte: Er ließ einen Nebenfluss des Rio Aripuanã von Indios mit Netzen unterteilen und unzählige von ihnen gefangene Rote Piranhas hineinsetzen.

Danach trieben sie ein verletztes Rind ins Wasser, das sofort von den hungrigen und in Panik befindlichen Fischen angegriffen wurde – dieses blutige Schauspiel beeindruckte Roosevelt dermaßen, dass er diese Piranha-Spezies als Serrasalmus roosevelti registrieren ließ – inzwischen wurde die Spezies in Pygocentrus nattereri (Roter Piranha) umbenannt – aber Roosevelts „Horror-Bericht“ hatte das Vorurteil einer ganzen Nation geprägt und tut es immer noch.

Einige Jahrzehnte nach ihm waren selbst gestandene Wissenschaftler immer noch nicht frei von Vorurteilen, weil sie noch nicht über fundierte Forschungsergebnisse im Fall „Piranha“ verfügten. So schrieb zum Beispiel der Wissenschaftler Philip Street noch 1971 in seinem Buch Die Waffen der Tiere:

„Der Menschenhai und der Barrakuda sind furchterregende Geschöpfe, aber an rasender Wildheit und Gefährlichkeit für den Menschen kommt nichts, was im Meer schwimmt, einem kleinen, in den Flüssen Südamerikas lebenden Fisch gleich. Das ist der Piranha. Er steht mit Recht im Ruf eines Menschenfressers, obgleich seine Länge selten 17,5 cm übersteigt und 25 cm einen Rekord bilden.

Der Tod durch den Hai oder den Barrakuda ist meist rasch und, verglichen mit dem Piranha, geradezu gnädig zu nennen. Jeder Mensch und jedes Tier, denen das Unglück widerfährt, an einer von diesem blutdürstigen Fisch heimgesuchten Stelle in den Fluss zu fallen, wird buchstäblich bei lebendigem Leibe aufgefressen, Hunderte erscheinen aus dem Nichts, und das Fleisch des Opfers wird in Zehntausenden kleiner Bisse abgefressen, bis nichts übrigbleibt als das nackte Skelett.

Das grausige Werk ist kurz. Bei einer neueren Untersuchung wurde der Kadaver eines Schweins von 400 Pfund in einen Fluss herabgelassen, von dem man wusste, dass er von Piranhas wimmelte. Nach zehn Minuten waren nur noch die Knochen übrig. So klein er ist, besitzt der Piranha ein unglaublich scharfes Gebiss, mit dem er einen Finger samt Knochen auf einmal glatt durchbeißen kann.

Gewöhnlich ist der Piranha ein geruhsamer Fisch, doch das Erscheinen des Opfers scheint ihn in eine Art von Raserei zu versetzen, und es ist nicht der Hunger allein, der ihn treibt. Lange nachdem diese Fische sich satt gefressen haben, fahren sie mit ihren wütenden Angriffen fort, bis auch nicht das geringste bisschen Fleisch mehr übrig ist; die Abfälle häufen sich am Boden des Flusses, bis die Strömung sie wegschwemmt. Kein Lebewesen entgeht ihrer Aufmerksamkeit, auch keines der eigenen Gattung, und es ist unmöglich, mehr als einen von ihnen in einem Aquarium zu halten.“

Nun, der Hang zu Übertreibungen gehört, wie man weiß, zu den häufigsten Ausschmückungen menschlicher Ausdrucksformen, besonders wenn man damit einen bestimmten Zuhörer- oder Leserkreis beeindrucken oder gar die öffentliche Meinung beeinflussen kann – das machen uns die Politiker täglich vor, und die Werbebranche geht sogar so weit, zwischen Übertreibung und aalglatter Lüge überhaupt keinen Unterschied mehr zu machen, um die Öffentlichkeit für den Erwerb eines bestimmten Produkts zu überreden. Es ist also durchaus vorstellbar, dass auch Wissenschaftler gegen diese Versuchung nicht immun sind, wenn ihnen anhand ihrer „Expertenmeinung“ Ruhm und Ehre winken.

Eine unhaltbare Legende, die man überall dort zu hören bekommt, wo Menschen in Städten und weitab von jeglicher Piranha-Gefahr leben, ist die von der „kranken Kuh, die bei der Flussüberquerung einer Herde in Amazonien den Piranhas geopfert werden muss, damit sie durch sie vom Rest der Herde abgelenkt werden“.

Piranha schwarz – Foto: Klaus D. Günther

Aber sind nun Piranhas, die auch Menschen angreifen, nur ein Mythos und das Ergebnis blühender Phantasie? Ich will versuchen, Ihnen ein wirklichkeitsgetreues Bild dieser tropischen Raubfische zu zeichnen, indem ich dazu auch meine persönlichen, jahrelangen Erfahrungen mit ihnen beisteuere. Meine erste Piranha-Begegnung liegt fast vierzig Jahre zurück, in den 70er Jahren, als ich mit ein paar Freunden auf einer Sandbank am Rio Araguaia campierte.

Angeln war unsere große Leidenschaft, und der wollten wir eine ganze Woche opfern. Zu jener Zeit, im Monat Juli, war „Brasiliens schönster Fluss“, wie ihn viele nennen, von geradezu erhabener Schönheit. Durch seinen niedrigen Wasserspiegel hatten sich in jeder Biegung weiß leuchtende Strände mit feinstem Sand angehäuft, die einen fantastischen Kontrast zu dem sie begrenzenden dichten Grün des Galeriewaldes bildeten – auf einem dieser Sandstrände stand unser Hauszelt.

Einen ersten Ausflug per Schlauchboot unternahmen meine Freunde allein, weil ich vorerst noch einige Fotos von unserer Camp-Umgebung machen wollte – zurück kamen sie fröhlich und ausgelassen, der Grund waren einige Tucunarés (Buntbarsche), Pacus (Scheibensalmler) und Piranhas, die sie mir stolz als ihren ersten Fang vor der Kamera präsentierten und bald danach anfingen, sie für unser Abendessen vom Grill zu schuppen und auszunehmen. Meine besondere Neugier als „Gringo“, der ich damals war, galt den Piranhas, von denen ich nur vom Hörensagen eine verschwommene Vorstellung hatte, und die war ebenfalls stark geprägt von jenen üblichen Horrorstories.

Also nahm ich mir einen der offensichtlich toten Piranhas vor, und um meine Neugier zu befriedigen, benutzte ich – glücklicherweise – mein Bowie-Messer beim Untersuchen seiner scharfen Zähne, schob die Klinge zwischen Ober- und Unterkiefer – und erschrak furchtbar, als sich seine Zähne ruckartig, mit einem deutlichen Knirschen, um die Messerklinge schlossen. Zu meiner Überraschung war der Fisch noch nicht tot und hatte scheinbar seine letzten Kräfte mobilisiert, um mit einer blitzschnellen, energischen Bewegung zu beißen – ich konnte die Kraft seiner Kiefer an der Klinge spüren und mir gut vorstellen, was so ein Raubfisch am weichen Fleisch eines menschlichen Körpers anrichten könnte.

Von meinen erfahrenen Freunden erfuhr ich dann, dass die meisten Unfälle mit Piranhas dann passieren, wenn beide, Fisch und Mensch, sich außerhalb des Wassers befinden – tatsächlich! Denn einen Angelhaken aus dem Maul – und manchmal aus dem Schlund – eines Piranhas zu entfernen, ist für Ungeübte eine schwierige Sache und sollte stets mit äußerster Vorsicht angegangen werden, denn beim geringsten Fehler werden seine rasiermesserscharfen Zähne zuschnappen, und die können einen Finger glatt abtrennen.

Erfahrene Angler bedienen sich einer spitzen, gekröpften Zange, um den Haken beim lebenden Piranha vorsichtig zu entfernen – sie halten dabei den glitschigen Fisch, mit Daumen und Fingern links und rechts in die Kiemenspalten gedrückt, sicher fest. Weit verbreitet unter den eingeborenen Fischern ist die Angewohnheit, die gefangenen Fische nach dem Entfernen des Hakens einfach ins Boot zu werfen, wo sie dann noch eine ganze Weile herumzappeln – besonders Piranhas bleiben so noch Stunden am Leben und sind eine latente Gefahr für die Menschen, die sich meistens barfuß im Boot bewegen. Verlorene Zehen und andere schlimme Fußverletzungen von Piranha-Bissen habe ich später mehrmals bei eingeborenen Fischern feststellen können – sie waren jedoch meistens die Folge ihrer persönlichen Unachtsamkeit.

Trotz ihres bösen Rufes in unserer westlichen Hemisphäre scheint sich in Amazonien niemand vor den Piranhas zu fürchten. In den Siedlungen der „Ribeirinhos“, so heißen die Flussbewohner, springen schon kleine Kinder ausgelassen schreiend ins Wasser zum täglichen Bad. „Piranhas beißen nur, wenn man sie gefangen hat“, sagt ein kleiner, nackter Dreikäsehoch und verblüfft mich mit seiner Logik: „Eine Maus beißt auch, wenn man sie am Schwanz packt“!

In krassem Gegensatz zu dieser Verharmlosung steht ein Vorkommnis, von dem mir die Flussbewohner einer Nachbarsiedlung berichteten: Ein kleines Mädchen fiel beim Spielen am Ufer ins Wasser – seine Mutter, ganz in der Nähe, schuppte Fische und nahm sie aus fürs Mittagessen. Schuppen und Eingeweide, von der Frau ins Wasser geworfen, hatten Schwärme von Piranhas angelockt, die sich in ihrem Fressrausch auch auf das Kind stürzten.

Ursache dieses Unfalls war die Angewohnheit der dort lebenden Menschen, auf der Jagd erbeutetes Wild und ihre Fische stets an der gleichen Stelle am Flussufer auszuweiden und die Überreste ins Wasser zu werfen – an solchen Stellen haben sich ganze Piranha-Schwärme bereits an die „regelmäßige Fütterung“ gewöhnt und attackieren sämtlichen Abfall, der ins Wasser fällt. Besonders gegen Ende der Trockenzeit, etwa in den Monaten September und Oktober, wenn der Wasserspiegel der Flüsse seinen niedrigsten Stand erreicht hat, sollte man beim Baden vorsichtig sein.

In diesem Zusammenhang fällt mir ein Erlebnis ein, durch das ich beinahe bei meinen Touristen einmal in Ungnade gefallen wäre, die ich als Tour-Guide zwischen 1970 und 76 durch die brasilianische Wildnis führte. Wir befanden uns auf dem Rio das Mortes, einem Nebenfluss des schon erwähnten Rio Araguaia, in einem regionalen Hausboot – zwölf Passagiere aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich, der Steuermann, ein eingeborener Assistent und ich selbst.

In der Mittagshitze gingen wir an einem der weißsandigen Flussstrände vor Anker, um allen ein erfrischendes Bad im flachen Wasser zu gönnen – denn in einer Tiefe von mehr als zwei Metern, so hatten mir die Einheimischen und auch die Indios bestätigt, bestehe die Gefahr, von Piranhas „angeknabbert“ zu werden. Deutlich konnte ich dann beobachten, wie unsere Gäste schüchtern und auf engstem Raum zusammengedrängt versuchten, das Bad im lauwarmen Fluss zu genießen, jedoch ließ die eingebildete Piranha-Gefahr keine rechte Stimmung aufkommen, während unser Assistent Jonas, der uns als Kellner, Fährtensucher und Jäger zur Hand ging, die Gruppe fröhlich jauchzend umkreiste und auch demonstrativ bis weit in den Fluss hinaus schwamm.

Joaquim, unser Steuermann, saß derweil auf seiner Bank am Heck und angelte, um sich die Zeit zu vertreiben – und dann machte dieser einfache, bescheidene Indiomischling einen unverzeihlichen Fehler, indem er nämlich einen großen, schwarzen Piranha (Serrasalmus rhombeus), den er gerade mit einem Stückchen rohen Fleisches gefangen hatte, stolz hochhielt, um ihn uns zu zeigen – worauf sich unsere Touristen schreiend ans Ufer retteten – ich erinnere mich, dass eine Deutsche, mit Namen Helga, einen Weinkrampf bekam, aus dem sie dann einer der Schweizer mit zwei Backpfeifen erlösen konnte.

Aber damit war die leidige Geschichte für mich persönlich noch nicht vorbei: Man bezeichnete mich als verantwortungslos und meine Tour als lebensgefährlich, darüber hinaus wurde ich mit fast allen Vorurteilen beworfen, die sich aufgrund der bluttriefenden Schlagzeilen europäischer Medien und schockierender Horrorfilme über Piranhas in der blühenden Vorstellungswelt meiner Gäste angesammelt hatten.
Erst als Jonas gegen Abend, nach einem noch mit finsterer Miene verfolgten, herrlichen Sonnenuntergang, eine große Schüssel mit duftender Suppe kredenzte, schienen sich die Mienen langsam wieder zu glätten.

Erste Stimmen fingen sogar an, den „unvergleichlichen Geschmack dieser Suppe“ zu loben – da grinste Jonas breit und, nach einem kurzen Blickwechsel mit mir, erklärte er der wieder fröhlich plappernden Gästerunde, dass sie da eine „Sopa de Piranha“ (Piranha-Suppe) löffelten, die er aus dem von Joaquim gefangenen „Schwarzen Monster“ zubereitet habe!

Ein lebendes Tier anzugreifen, das traut man den Piranhas ohne Weiteres zu, aber es ist nicht wahrscheinlich, dass sie einen gesunden Menschen auffressen. Man weiß, dass sie altersschwache und kranke Tiere attackieren, die an den Fluss zum Trinken kommen. Wenn eine Kuh ihre Schnauze ins Wasser taucht, verbeißen sie sich, und wenn das Tier schwach ist, können sie es auch ins Wasser ziehen. Aber eine lebende Beute gehört nicht zu ihrer Ernährungsgrundlage. In der Regel sind Piranhas Aasfresser. Skelette von Tieren und Menschen, die man in Amazonien gefunden hat und deren Knochen offensichtlich von Piranhas abgenagt wurden, sind nicht lebendig angegriffen worden, sondern sie waren vorher schon tot.

Nur vier Gattungen – Serrasalmus (Schwarzer Piranha), Pristobrycon (Carabitos-Piranha), Pygocentrus (Roter Piranha) und Pygopristis – werden als „echte“ Piranhas anerkannt, und zwar wegen ihrer speziellen Zähne. Alle Piranhas haben im Ober- und Unterkiefer je eine einzige Reihe scharfer Zähne – diese Zahnreihen greifen perfekt ineinander, wie bei zwei Zahnrädern – und dienen zum Zerhacken und Zerreißen der Beute. Die Zähne sind triangular, flach im Profil, laufen spitz zu und sind rasiermesserscharf.

Die gesamte Anzahl der Piranha-Arten ist unbekannt und wird diskutiert – neue Arten werden immer wieder entdeckt und beschrieben. Schätzungen reichen von weniger als 30 bis mehr als 60 Arten. Piranhas werden in freier Wildbahn bis zu 15 Jahre alt – in Aquarien hat man beobachtet, dass sie sogar über 30 Jahre alt werden können.

Piranha – Foto: Klaus D. Günther

Ihr bevorzugter Lebensraum in Südamerika sind die sogenannten „Weißwasserflüsse“. Das sind sehr nährstoffreiche Gewässer, die von mitgeführten Mineralien und Lehm milchig-trüb erscheinen. In ihren Randzonen, den sogenannten „Várzeas“, sinken die das Wasser trübenden Stoffe ab und befruchten die flachen Ufer – das Wasser wird hier transparenter und durch die Sonneneinstrahlung bis auf 30 °C aufgeheizt, viele Wasserpflanzenarten wachsen hier.

An der Spitze der aquatischen Fauna stehen die Piranhas als Raubfische. Zu den typischen Weißwasserflüssen gehören zum Beispiel der Amazonas, der Solimões, der Rio Paraguay und der Rio Paraná – sie alle beherbergen auch die meisten Piranha-Spezies. Die sogenannten „Schwarzwasserflüsse“ – dazu gehört zum Beispiel der Rio Negro und seine Nebenflüsse – sind praktisch „piranhafrei“. Das hat mit ihrer besonderen chemischen Zusammensetzung zu tun. Erst in den Mischwasserzonen – an Einmündungen von Schwarzwassern in Weißwasser – trifft man wieder auf Piranhas.

Ähnlich verhält es sich auch mit den „Klarwasserflüssen“, wie zum Beispiel dem Rio Tapajós oder dem Rio Xingu. Die sind zwar an Fischen sehr artenreich, aber auch sie enthalten keine Piranhas, die erst wieder in ihrem Mündungsbereich ins Weißwasser des Amazonas in Erscheinung treten. Piranhas lieben langsam fließende und stehende Gewässer – tote Flussarme zum Beispiel, Seen und durch Überschwemmung entstandene Lagunen. Dort befestigen sie ihren Laich an den Wurzeln von Seerosen und anderen Wasserpflanzen nahe der Wasseroberfläche. Dieses Gelege wird intensiv von beiden Eltern gepflegt. Nach dem Schlüpfen der Jungfische versorgt und verteidigt das Männchen die Brut – bis die Jungen so weit gewachsen sind, dass sie sich vom Nest entfernen.

Man findet Piranhas im gesamten Amazonasbecken, im Stromgebiet des Orinoco, den Flüssen der Guyanas, dem Rio Paraná in Paraguay und dem Flusssystem des Rio São Francisco. Einige Arten sind besonders weit verbreitet und kommen inzwischen auch in anderen als den genannten hydrografischen Becken vor, während andere eher eine begrenzte Verbreitung zu haben scheinen.

Piranhas wurden als Aquarienfische in verschiedenen Teilen der USA eingeführt, was zur Folge hatte, dass man sie gelegentlich im Potomac River, im Lake of the Ozarks in Missouri und sogar so weit nördlich wie im Lake Winnebago in Wisconsin entdeckte – obwohl sie keine strengen Winter überleben können. Zwei Mädchen, die in einem Tümpel auf Staten Island in der Stadt New York angelten, fingen einen Roten Piranha. Des Weiteren hat man Piranhas im Kaptai Lake im Südosten von Bangladesch entdeckt – und sogar im Lijiang-Fluss in China.

Natürlich hat man versucht herauszufinden, wie es möglich ist, dass sich Piranhas von ihrem ursprünglichen Lebensraum in so weit entfernte Ecken der Welt ausgebreitet haben, und kam zu dem Ergebnis, dass ein paar Zierfischschmuggler sie wohl in diesem See ausgesetzt haben, um zu verhindern, dass sie von der Polizei festgenommen würden.

Aber haben Sie gewusst, dass auch in der Alster schon Piranhas gefangen wurden? Ja, in der Hamburger Alster! Ging vor ein paar Jahren durch die Presse – und ein Hamburger Bürger äußerte sich folgendermaßen dazu:

„Doch, das hab’ ich längst gewusst, dass hier in der Alster Piranhas gefangen werden! Wenn die nämlich im Aquarium zu Hause zu groß werden, dann transportiert sie der Besitzer zu irgendeinem Naturgewässer und schmeißt sie da rein …“
Zwischenfrage: „Aber den Winter können sie doch nicht überleben – oder?“

„Aber klar doch! Daran gewöhnen die sich! Ich hab’ selbst einen Bekannten, der immer in der Alster angelt, und der hat einen Piranha von vierzig Zentimetern gefangen – in der Alster, wenn ich’s Ihnen sage! Manchmal fängt er Sonnenbarsche – ist doch allgemein bekannt, dass die Leute ihre Aquarien hier in den Gewässern entsorgen. Die schaffen sich zum Beispiel kleine Welse an – dann werden die groß, zu groß – also schmeißen sie die hier rein. Ich selbst seh’ immer wieder Goldfische in einigen unserer Gewässer und hab’ mich gefragt, wie die da reinkommen?

Ganz einfach: Da macht einer seinen Zierteich leer und schmeißt sie weg – irgendwo in ein Gewässer. Und hier an der Alster: Da will einer in Urlaub gehen und hat die Schnauze voll vom Problem, jemanden zu finden, der seine Fische regelmäßig füttert – also kippt er sie in die Alster. Sie machen sich ja keine Vorstellung, wie viele Fische in unserer Alster schwimmen, die da gar nicht reingehören …!“
Das Aussetzen von Piranhas ist in den USA streng verboten, um zu verhindern, dass sich die Raubfische in den wärmeren Gewässern, wie zum Beispiel in Kalifornien und Florida, vermehren könnten.

Es gibt eine Erfahrung aus dem Jahr 1977, als Piranhas der Gattung Serrasalmus humeralis sich in Florida auszubreiten begannen – diese Spezies kann sich an Wassertemperaturen bis elf Grad Celsius anpassen. Um sie loszuwerden, hat man alle Fische der von Piranhas befallenen Gewässer – nach Art der südamerikanischen Indios – mit Pflanzengift vorübergehend betäubt und dann die Piranhas abgefischt. Wer daran denkt, diese Raubfische in einem Aquarium zu halten, sollte auf Pflanzen verzichten und ein solches Becken nur mit Steinen ausstatten.

Und natürlich keine anderen Arten dazusetzen. Anfänglich kann man Piranhas mit Hackfleisch ernähren, sollte sie aber bald an traditionelles Fischfutter gewöhnen, denn die verwesenden Fleischreste verschmutzen das Wasser binnen kurzer Zeit, und Piranhas sind krankheitsempfindlich, wenn das Wasser ihren Anforderungen nicht mehr entspricht. Und bitte: Werfen Sie sie nicht einfach in ein hiesiges Naturgewässer, falls sie Ihnen zu unbequem, zu teuer oder zu groß für die Haltung in Ihrem Aquarium geworden sind!

Brasilianische Forscher sind der Überzeugung, dass nur eine von ihnen beobachtete Piranha-Spezies ein richtiger Killerfisch ist: der Rote Piranha (Pygocentrus nattereri). Dieser Raubfisch schart sich in Schwärmen von bis zu vierzig Exemplaren zusammen, die sich zwischen Wasserpflanzen verbergen, um sich dann aus dieser Deckung heraus auf ihr Opfer zu stürzen und es gemeinsam zu zerfleischen und in Stücken zu verschlingen.

Piranha – Foto: Klaus D. Günther

Zur regelmässigen Ernährung der Piranhas gehören in erster Linie Fische und Krustentiere, sie attackieren jedoch auch grössere Wirbeltiere, von den sie mit ihren scharfen Zähnen Fleischstücke abbeissen können – interessant ist das typische “Rütteln“ beim Abreissvorgang (wie bei einem Hai). Als “Gesundheitspolizei“ erfüllen sie eine wichtige Funktion für das ökologische Gleichgewicht der Gewässer, indem sie – wie zum Beispiel die Geier auf dem Land – die Kadaver von Tieren vertilgen und damit eine Ausbreitung von Krankheiten verhindern.

Nun gibt es allerdings auch natürliche Feinde, die sich von den mit gefährlichen Zähnen bewehrten Raubfischen nicht abschrecken lassen. Dazu zählen Süsswasserdelfine, Kaimane, Greifvögel, grosse Raubfische und auch die Riesenotter. Und wenn sie besonders gestresst sind – zum Beispiel, wenn ein von ihnen bevölkertes Gewässer immer weiter austrocknet und sie zusammendrängt – dann fallen sie auch über ihresgleichen her.

Zwölf der zwanzig in Amazonien lebenden Spezies überleben durch gelegentliche Bisse aus Flossen und Schuppen grösserer Fische, die sie sich beim Anrempeln abreissen. Der angefressene Fisch flüchtet ein bisschen verstört, aber seine Flossen und Schuppen wachsen wieder nach. Ich selbst habe immer wieder erlebt, dass ich grössere Fische an der Angel aus dem Wasser zog, deren Schwanzflossen die typischen, halbrunden Bissstellen von Piranhas aufwiesen.

Der Halter eines Aquariums in Wales (Grossbritannien) hatte die Idee, sich ein Piranha-Paar – Männlein und Weiblein – anzuschaffen (der Import von Piranhas ist illegal in den meisten Ländern der Welt, auch in Grossbritannien), in der Hoffnung, dass ihm dann die Beiden einen Schwarm Baby-Piranhas bescheren würden. Er wurde enttäuscht, da das Weiblein ihren Prätendenten auffrass (Quelle: BBC News). Aber Piranhas sind auch keine ausschliesslichen Fleischfresser. Sie verzehren regelmässig auch Früchte und Pflanzenteile, besonders als Jungfische.

Obwohl Piranhas also keine grausamen Menschenfresser sind, scheinen erst in letzter Zeit Angriffe auf Menschen zuzunehmen. In Brasilien verlieren Badende Finger und Zehen häufiger durch Piranhabisse, als dies vor zehn Jahren noch der Fall war, und Spezialisten nehmen an, dass diese Tatsache etwas mit der Zunahme der Wasserkraftwerke und ihrer dazugehörigen Staudämme zutun haben könnte. Staudämme verringern die Geschwindigkeit der Flussströmung, und Piranhas bevorzugen es, sich in langsam fliessendem Wasser zu reproduzieren.

Die Entstehung von ruhigem Wasser entlang des Flusses kommt einer Einladung an die Piranhas gleich, sich in Schwärmen zusammenzuschliessen. Und weil solche ruhigen Plätze auch Badegäste anlocken, kommen Menschen und Piranhas immer häufiger in Kontakt. Innerhalb von sieben Monaten erlitten Schwimmer individuelle Piranha-Bisse, ohne dass sie etwa verwundet oder blutend ins Wasser gestiegen wären. Der brasilianische Wissenschaftler Ivan Sazima hat eine Erklärung: “Piranhas legen ihre Brutplätze in sehr flachen Arealen an – wenn also jemand im flachen Wasser herumwatet und zufällig das Nest eines Piranhas bedroht, wird er wahrscheinlich gebissen werden“.

Betrachten wir nun mal die gesamte “Piranhada“, wie der Brasilianer vielleicht sagen würde, mit ihren besonderen Familienmitgliedern und deren individuellen Eigenschaften: Ursprünglich bewohnten sie nur einige Flüsse Südamerikas und gehören zu fünf Gattungen der übergeordneten Sägesalmler-Familie Serrasalminae (der auch Fische wie die “Pacus“ oder die “Dourados“ angehören). Der Name “Piranha“ entstammt der indigenen Tupi-Sprache und setzt sich aus den Worten “pirá“ (Fisch) und “anha“ (Zahn) zusammen, die man frei als “Fisch mit Zähnen“ übersetzen kann.

Piranhas sind normalerweise zwischen 14 bis 26 Zentimeter lang, obwohl es Berichte von einigen Arten gibt, die bis zu 43 Zentimeter lang sein sollen. Ohne Zweifel handelt es sich um einen sehr gefrässigen, Beute jagenden Fisch mit extrem starken Kiefern. Die Mehrheit dieser Spezies ist extrem schnell, greift aber erst an, wenn sie dazu provoziert, beziehungsweise stimuliert wird. Unter den unzähligen Piranha-Arten sind einige Kannibalen, andere nicht, aber alle sind von extrem aggressivem Verhalten.

In Surinam hat der Forscher Jan H. Mol im Jahr 2006 Angriffe von Piranhas auf Menschen untersucht und herausgefunden, dass es sich bei den meisten Opfern um Kinder handelte, die beim Baden in ihre Füsse gebissen wurden – und zwar von einzelnen grossen Spezies des Serrasalmus rhombeus. Alle Angriffe geschahen während der Trockenperiode – also wenn der Wasserstand der Flüsse besonders niedrig ist – und an Wasserstellen, die von tierischen Innereien und Küchenabfällen verunreinigt waren.

Bei “Itacoatiara“, im Bundesstaat Amazonas, verunglückte ein Reisebus und kippte über die Uferböschung in einen Nebenfluss des Amazonas. Vierzig Menschen starben bei diesem Unglück am 14. November 1976 – als man die Leichen aus dem Bus endlich geborgen hatte, waren sie von Piranhas ziemlich verstümmelt. Leider konnte man nicht mehr feststellen, ob sie noch bei lebendigem Leib von den Raubfischen angegriffen wurden, oder erst als sie tot waren.

An dieser Stelle möchte ich ein Beispiel anführen, in dem Piranhas eine besonders grosse Gefahr darstellen, die ich selbst erlebt habe: Nach dem Ende der Regenzeit im Pantanal (Mato Grosso) fliesst das aufgestauten Wasser langsam ab, die Flüsse ziehen sich in ihr normales Bett zurück, und die durch die Überflutung entstandenen, temporären Lagunen trocknen langsam aus. In diesen Hunderten von Lagunen, die immer flacher werden, drängen sich nun die vom Fluss getrennten, eingeschlossenen Fische – der Kampf um Raum und Nahrung wird zur Überlebensfrage. Unter solchen Bedingungen erreichen auch die Piranhas einen Höhepunkt an Aggressivität und werden in diesem Fall sogar ihrem Ruf als Killerfische gerecht.

Auf einer solchen Lagune, zu der jedoch noch immer eine schmale Verbindung mit dem Rio Cuiabá bestand, war ich mit ein paar Besuchern aus Italien in einem Aluminiumboot unterwegs – eigentlich nur um die Landschaft zu bewundern und ein paar Tiere vor die Kameras zu bekommen. Mitten auf dem Wasser stellte unser Pilot dann den Motor ab, damit wir ungestört durch den Lärm des Aussenborders unsere mitgebrachten Sandwichs verzehren und dem vielstimmigen Gesang der Vögel lauschen konnten.

Dann passierte es: Einer der Italiener, ich erinnere mich, dass sein Name Enzo war, schrie plötzlich auf und hielt seine rechte Hand hoch, aus der Blut tropfte – einen richtigen Schreck bekam ich dann, als ich mir seine Hand näher ansah – von der Aussenseite seines Handballens fehlte ein Stück – deutlich war die bogenförmige Bissstelle zu erkennen, die Enzo selbst genauso bestaunte, wie wir andern alle, und behauptete, dass er gar keinen Schmerz spüre.

Der kam dann aber doppelt, als wir die Blutung zu stillen versuchten und seine Hand mit Material aus der Bordapotheke verbanden – cool blieb allein seine halbwüchsige Tochter, die zuerst einmal den Piranha-Biss ihres Vaters filmte. Tatsächlich, ein Piranha hatte ihn erwischt, als er ganz unbemerkt von uns anderen, seinen Trinkbecher im Wasser am Bootsrand ausspülen wollte. Auch für mich war es das erste Mal, dass ich einen solchen “Unfall“ hautnah erlebte – und konnte mir lebhaft vorstellen, was passiert wäre, wenn vielleicht jemand einfach zum Schwimmen ins Wasser gesprungen wäre!

Darüber hinaus hatte ich verdammtes Glück, dass dieser Enzo den “Unfall“ nicht meiner Verantwortung angehängt hat, sondern seiner eigenen Unvorsichtigkeit – immerhin hatte ich ihn und alle anderen beim Einführungsvortrag auch auf die Piranha-Gefahr hingewiesen, obwohl ich aus eigener Erfahrung bis dato selbst nicht ernstlich an diese Gefahr glaubte.


Zeca-Vater_150-mit-Ausrufezeichen
Mehr zu den Piranhas finden Sie » hier
© 2003-2025 BrasilienPortal by sabiá brasilinfo
Reproduktion der Inhalte strengstens untersagt.
AutorIn: Klaus D. Günther

Letzte News