Tag des Vogels – Wenn gefiederte “Freunde” unser Leben bereichern

05. Oktober – ein Datum, das im Kalender fast unauffällig wirkt, und doch steckt dahinter ein Fest voller Bedeutung: der Tag des Vogels. Eingeführt 1968 von einer brasilianischen Naturschutzorganisation, erinnert er uns daran, wie eng unser Leben mit dem der Vögel verwoben ist.

Vogelwelt Brasiliens – Foto: Gabriel Ribeiro auf Pixabay

Für einen erfahrenen Biologen und Vogelfreund ist dieses Datum mehr als nur eine Gedenkmarke. In seiner Kolumne vergleicht er es mit dem Tag des Freundes – und das nicht aus bloßer Poesie. „Nach jahrzehntelanger Beschäftigung mit Vögeln spüre ich, dass sie wirklich Freunde sind“, schreibt er.

Wer ihn auf seinen Streifzügen begleitet, erlebt, wie persönlich sein Verhältnis zu den gefiederten Wesen ist. Er spricht mit ihnen, bittet sie, sich günstig zu positionieren, verabschiedet sich leise, wenn sie davonfliegen. „Ein Freund schämt sich nicht“, lautet sein stilles Motto.

Doch bei ihm bleibt es nicht beim Beobachten. Er sucht die Nähe der Vögel – in Momenten der Freude wie der Melancholie. Er sorgt sich um ihr Überleben, kämpft gegen Bedrohungen, die oft vom Menschen ausgehen, und empfindet gelegentlich Schuld angesichts dieser Gefährdung. „Vielleicht ist das die tiefste Freundschaft: Sorge, Hingabe, Verantwortung.“

Aktuelle Lage in Brasilien – Zahlen, Bedrohungen, Warnsignale

Brasilien beherbergt etwa 1.971 Vogelarten – damit zählt das Land zu den weltweit artenreichsten in Sachen Avifauna.

Vogelwelt Brasiliens – Foto: Tiểu Bảo Trương auf Pixabay
    In jüngeren Jahren sind verstärkt Ausbrüche der hochpathogenen Vogelgrippe (H5N1) dokumentiert worden. Im Mai 2025 wurde erstmals eine kommerzielle Geflügelzucht betroffen, mit einer Sterblichkeitsrate von 92 % und nachfolgender Räumung der betroffenen Tiere.

  • Bis Juli 2025 wurden landesweit 185 Ausbrüche von Vogelgrippe bestätigt, davon allein acht im Juli – sieben in Haushaltsbeständen (nicht-kommerziellen) und einer bei Wildvögeln.
  • Besonders betroffen sind Seevögel wie Trockenvogelarten, die oft in dicht besiedelten Kolonien leben – sie gelten als empfindlich gegenüber Virenausbreitung.
  • Die Zunahme von Ausbrüchen in Haushaltsgeflügel – in Regionen abseits industrieller Anlagen – gilt als besorgniserregendes Signal für die Ausweitung des Virus in natürliche Vogelpopulationen.
  • Diese Entwicklungen zeigen: Die Freundschaft, von der in Reportagen gern gesprochen wird, steht in Brasilien unter starkem Druck. Solche Zahlen mahnen dazu, nicht nur beeindruckt zu beobachten, sondern aktiv zu schützen.

Die Parallele zur menschlichen Freundschaft lässt sich klar ziehen: Auch wenn Vögel vermutlich nicht wissen, wie viel sie uns bedeuten, schenken sie uns so viel – Inspiration, Lebensziele, und das Bewusstsein von Verbindung zur Natur.

Dass Vögel uns nichts schulden, erinnert an den alten Spruch: „Ein wahrer Freund erwartet nichts im Gegenzug.“ Dennoch hat der Beobachter durch diese Freundschaft mehr gewonnen, als manche Freundschaft unter Menschen je leisten könnte – sei es Lebensraum, Mobilität oder diese tiefe innere Freude.

Ein poetischer Blick fasst es zusammen: Auch wenn die Vögel uns nicht formell einladen, laden wir uns selbst ein – und hören hin, schauen zu, teilen Augenblicke mit ihnen.

Vielleicht liegt im heutigen Tag genau das größte Geschenk: sich selbst einzuladen, still zu werden und die gefiederten Nachbarn mit offenen Augen und offenem Herzen wahrzunehmen. Wer einen Freund hat, heißt es, hat alles. Wer aber Vögel als Freunde hat, besitzt eine ganze Welt.

Also – Feliz Dia da Ave! Oder sollte man sagen: Frohen Tag der Freundschaft?


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