Hunderte Männer und Frauen haben am Donnerstagabend die heilige Feuerzeremonie verfolgt, mit der die ersten weltweiten indigenen Spiele im brasilianischen Palmas eingeleitet worden sind. Das Feuer gilt als verbindendes Element und symbolisiert die Integration, einem der Hauptanliegen des sportlichen und kulturellen Eventes.
Zu Sonnenuntergang haben sich etwa 500 Männer und Frauen verschiedener Indio-Völker am Praça dos Girassóis im Zentrum Palmas getroffen, um dort die heilige Zeremonie zu begehen. Indios aus Brasilien, Panama, Nicaragua, Neuseeland, Bolivien, Argentinien und vielen anderen Ländern haben sich vereint, um gemeinsam zu tanzen und zu singen. Etliche der Völker trafen schon vor der Zeremonie am Platz ein und entschieden sich spontan zu Ehrerbietungen und Ritualen, während die Bevölkerung staunend dem Geschehen beiwohnte.
Mit einem beeindruckenden Ritual öffneten die Maori aus Neuseeland den Weg zwischen den Zuschauern, streckten ihre Zungen raus, zogen Fratzen und “säuberten“ damit den spirituellen Weg bevor das Feuer auf traditionelle Art mit dem Aufeinderschlagen von Steinen entfacht wurde. Das für das Leben, die Energie und die Spiritualität stehende Feuer wird zur feierlichen Eröffnung der indigenen Weltspiele am Freitag (23.) in die Arena Verde getragen. Dort werden bis zum 31. Oktober verschiedene Disziplinen der Jogos Mundiais dos Povos Indígenas ausgetragen werden.
Schon am Donnerstag (22.) hat indes die Fußballmeisterschaft der indigenen Völker begonnen. Der 15-jährige Edilson Butorekia vom Volk der Bororo Boe ist dabei in die Geschichte eingangen. Er hat in der ersten Minute des Spiels gegen das Volk der Assurini das erste Tor der ersten Indigenen Weltspiele geschossen. Begleitet wurde das Geschehen von einem Mix an Anfeuerungsrufen in den verschiedensten Sprachen, die aus den Zuschauerrängen kamen.
Fußball wird aber nicht nur als Disziplin der Weltspiele gespielt. Am Mittwoch- und Donnerstagnachmittag trafen sich die verschiedensten Völker wie die Cree aus Kanada mit anderen Ethnien, um zum Spaß auf Torjagd zu gehen. Andere Ethnien, wie die Pataxós nutzten die freie Zeit, um sich noch einmal im Bogenschießen und auch im Schwimmen zu üben.
Abends stehen indes Gesänge, Tänze und Rituale im Vordergrund. In der Oca da Sabedoria (Haus des Wissens) haben die Cree mit traditionellen Tänzen und Trommeln beispielsweise ihre Referenz an Mutter Erde erwiesen.