Dass der Sport keine Altersfrage ist, hat bei den ersten Indigenen Weltspielen im brasilianischen Palmas Pykre Jimokre bewiesen. Der 72-Jährige Mann vom brasilianischen Volk der Gavião hat beim Pfeil- und Bogenwettbewerb etlichen Jüngeren Mitstreitern die Show gestohlen und auf einer Distanz von 30 Metern zielsicher ins Schwarze getroffen.
Als Pykre Jimokre Hirare unter dem Applaus des Publikums in der Arena Verde durch den Sand langsam zu seinem Platz geschritten ist, war ihm seine Kraft und sein Können nicht anzumerken. Dann schaffte er jedoch, was nur wenigen Athleten gelungen ist. Er traf das Ziel in Form eines Fisches auf eine Entfernung von 30 Metern. Lächend stand er daraufhin im Rampenlicht und beantwortete geduldig die Fragen der neugierigen Journalisten.
Pykre gehört zum Volk der Gavião, das im brasilianischen Bundesstaat Pará lebt. Pfeil- und Bogen benutzt er von Kindesbeinen an. Mit 30 Jahren hat er begonnen, die Traditionen seines Volkes an die Jugendlichen des Dorfes zu unterrichten, ihnen Tänze, Gesänge und das Bogenschießen beizubringen. Der Pfeil spielt bei seinem Volk eine wichtige Rolle, sei es für das Jagen oder das Spielen, wie er erklärt.
Umso erfreuter ist er, dass die Jugendlichen die Tradition mit Pfeil- und Bogen wieder aufgreifen, so der Meister der Gaviões, der Habichte. Der freut sich schon jetzt auf die nächsten indigenen Spiele. Er habe jedenfalls genug Gesundheit, um auch in zwei Jahren wieder mit dabei zu sein, wie er sagt.