Bei den ersten Indigenen Weltspielen in Palmas sind die “guerreiras“ immer wieder im Mittelpunkt gestanden. Die Indio-Frauen haben dabei nicht nur mit ihrer Sympathie gepunktet, sondern ebenso bei den Wettbewerben, wie dem Lauf mit einem geschulterten Baumstamm.
Einen absoluten Kraftakt haben die durchwegs zierlichen, jungen Frauen beim traditionellen “Corrida com Tora“ bewiesen, dem Lauf mit einem geschulterten Palmenstamm. In der Kategorie der Frauen wurde das Gewicht zwar ein wenig verringert. Der von den Frauen geschulterte Stamm brachte aber immer noch 80 Kilogramm auf die Waage und wurde laufend ins Ziel gebracht.
Bei den Schwimmwettbewerben sind 55 Frauen angetreten, um im Fluss Taquaruçu-Grande ihre Ausdauer und Kraft zu beweisen. 500 Meter mussten zurück gelegt werden. Als schnellste Schwimmerin überquerte Amkrokwyi Gavião vom Volk Gavião aus dem brasilianischen Bundesstaat Pará die Ziellinie. Bei ihnen spielt das Wasser eine wichtige Rolle. So nennen sie sich selbst “Volk, das dem Lauf des Flusses folgt“ (Parakatejê) und “Volk der Flußquelle“ (Kyikatejê).
Unter den Anfeuerungsrufen von 9.000 Zuschauern im Stadion Nilton Santos haben die Frauen der Xerente aus Tocantins am Freitagabend beim Fußballfinale gegen das Volk der Cree aus Kanada ihr Bestes gegeben. Nach einem Unentschieden während der Spielzeit gewannen die Kanadierinnen dann jedoch beim Elfmeterschießen. Die Xerente-Kriegerinnen haben jedoch den Vizetitel für ihr Volk erobert.
Abgesehen von den sportlichen Wettbewerben standen die Frauen immer wieder im Mittelpunkt der ersten Indigenen Weltspiele in Palmas. Am Donnerstag (29.) wurde ein weiteres Mal eine Gruppe von Indio-Frauen gebeten, an einer Fotosession teilzunehmen. Die in ihren Dörfern auserwählten Schöhnheiten hatten schon zuvor beim “Desfile da Beleza Indígena – Cunhã Porã” in der Arena Verde mit der Repräsentation ihrer Völker für Aufsehen gesorgt. Jetzt standen sie noch einmal mit ihrem traditionellen Schmuck und Röcken, ihrer Körperbemalung und ihrer Sympathie im Blitzlichtgewitter.
In der Oca da Sabedoria haben sie zudem für soziale und politische Debatten gesorgt und unter anderem auf das Problem einer mangelnden Gesundheitsversorgung der Frauen in den Indio-Dörfern hingewiesen. Sind die Frauen nicht gesund, wirkt sich dies auch auf die Kinder und das ganze Volk aus, wie sie bestechend argumentiert haben.