Frauen protestieren am 8. März gegen Gewalt

Zum Internationalen Frauentag organisiert das Fórum Permanente das Mulheres de Manaus (FPMM) eine Demonstration, um auf die anhaltende geschlechtsspezifische Gewalt im Amazonas hinzuweisen. Unter dem Motto „Angst wird uns nicht stoppen“ setzen sie sich gegen häusliche Gewalt, Femizid und Misogynie ein.

Indigene, Angst wird uns nicht stoppen – Foto: FotosPublicas

Die Zahlen sind alarmierend: Mit 6,4 Morden pro 100.000 Frauen liegt der Bundesstaat Amazonas weit über dem nationalen Durchschnitt (3,8). Trotz neuer Gesetze und Maßnahmen gibt es kaum Fortschritte in der Gewaltprävention. Anwältin Alessandrine Silva fordert mehr Investitionen und eine bessere Umsetzung bestehender Schutzmaßnahmen.

Ein großes Problem ist die mangelnde Verfügbarkeit von Spezialpolizeidienststellen (DEAMs). Obwohl sie rund um die Uhr arbeiten sollten, sind sie nur zu Bürozeiten geöffnet. Dies lässt Opfer in akuten Gefahrensituationen oft ohne Hilfe.

Die Zahl der Gewaltmeldungen nimmt zu: 2024 gab es im Amazonas 1.609 Anzeigen – ein Anstieg um 45,48 %. Besonders betroffen sind schwarze Frauen zwischen 30 und 34 Jahren. Häufigste Täter sind (Ex-)Partner.

Neben der Verbesserung von Schutzmaßnahmen fordern Aktivistinnen mehr Prävention und klare Protokolle im Justizsystem, um Femizide korrekt zu erfassen und Betroffene nicht erneut zu traumatisieren.

Der Protest startet am 8. März um 15 Uhr auf der Praça do Relógio und endet mit kulturellen Darbietungen. Die Aktivistinnen betonen: „Wir sind nirgends sicher – weder zu Hause noch auf der Straße.“

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