Ein Brand in einem Dorf der indigenen Bororó-Gemeinschaft in der Region Dourados, Mato Grosso do Sul, forderte in der Nacht zum Montag (31.) drei Todesopfer. Offiziellen Angaben zufolge handelt es sich um eine ältere Frau von etwa 60 Jahren, eine 36-jährige Frau und ein etwa einjähriges Baby. Die Identitäten wurden nicht veröffentlicht.

Die Zivil- und Militärpolizei von Mato Grosso do Sul untersucht den Vorfall seit den frühen Morgenstunden. Der Tatort wurde bereits von forensischen Experten untersucht. Laut der Staatssekretärin für Justiz und öffentliche Sicherheit (Sejusp) wurden bisher mindestens drei Zeugen vernommen, und weitere Ermittlungen sind im Gange.
„Es gibt derzeit keine Hinweise auf die Beteiligung oder Anwesenheit von Nicht-Indigenen. Es wird die Möglichkeit eines vorsätzlich gelegten Feuers mit mindestens zwei noch nicht identifizierten Tätern untersucht“, teilte die Behörde mit.
Das betroffene Dorf liegt in einer Gegend namens Avaeté, einem indigenen Rückeroberungsgebiet, das von den Ureinwohnern beansprucht wird. Dort gibt es seit langem Konflikte mit Großgrundbesitzern um Landrechte.
Die Leichen wurden in das Gerichtsmedizinische Institut (IML) in Dourados gebracht, etwa 230 Kilometer von Campo Grande entfernt. Eine Abgeordnete äußerte sich zu dem Fall in sozialen Netzwerken und betonte, dass die Region häufig von Gewalt gegen indigene Gemeinschaften betroffen sei.
Sie wies darauf hin, dass es immer wieder zu Angriffen komme, die unter anderem den Einsatz von Chemikalien, Brandstiftungen und die Zerstörung von Feldern umfassen. Zudem verschärfe die Polizeigewalt die Unsicherheit und Straflosigkeit im Kampf um Landrechte.