Rio de Janeiro: Karnevalisten hinterlassen 344 Tonnen Müll

Garbage and seagullsDer Karneval in Rio de Janeiro hat Spuren hinterlassen. Allein im Sambódromo sind an den fünf Tagen der Sambaparaden über 250 Tonnen Müll gesammelt worden. Ein Teil davon soll wieder verwertet werden. Laut der Bilanz des Programmes “Lixo Zero“ (Null Müll) sind in der Karnevalszeit zudem über 1.000 auf den Straßen und Plätzen urinierende Männer und Frauen mit Bußgeldern belegt worden.

Anders als 2014, als die Mitarbeiter der Müllabfuhr ausgerechnet zur Karnevalszeit gestreikt hatten, ist es dieses Jahr zu keinen großen Anhäufungen von Müllbergen gekommen. Um den Abfall der feiernden Menschen zu beseitigen waren 235 Teams in verschiedenen Stadtteilen Rio de Janeiros im Einsatz. Um das Sambódromo und die Umgebung sauber zu halten waren 67 Lastwagen, Müllwagen und Reinigungsgeräte im Einsatz. Allein am Dienstag sammelten die “garis“ knapp 27 Tonnen Abfall ein, obwohl dort lediglich die 16 Nachwuchsschulen ihre Paraden zum Besten gegeben haben.

Insgesamt sind durch den Karneval nach Angaben des städtischen Müllabfuhrunternehmens Comlurb über 344 Tonnen Abfall angefallen. Gut 94 Tonnen stammen dabei von den Festivitäten des Straßenkarnevals und der Blöcke. Einer der berühmtesten Karnevalsblöcke, der Cordão da Bola Preta, vereinte am Faschingssamstag (14.) 28,,6 Tonnen Müll.

Gebracht wurde der Abfall zur Estação de Transferência do Caju in der Hafenzone. Dort sortieren Mitarbeiter der Kooperative der catadores (Wertstoffsammler) Plastikflaschen, Getränkedosen, Flaschen und andere Wertstoffe aus. Angaben darüber wie groß der Anteil des Recyclingmaterials ist, gibt es bisher allerdings nicht.

Nicht den Augen der Ordnungskräfte entgangen sind ebenso 1.151 Personen, die sich in der Öffentlichkeit und nicht in einer der aufgestellten Toiletten erleichtert haben. Sie wurden mit Bußgeldern belegt. Allerdings haben nicht nur Männer die Straßen und Plätze als Toilette benutzt. Vielmehr wurden ebenso 122 Frauen in flagranti erwischt. Bei 17 der wilden Urinierer soll es sich zudem um Ausländer gehandelt haben. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der mit Bußgeld belegten Karnevalisten um 60 Prozent gestiegen. Allerdings erleichterten 2014 mehr Frauen (162) ihre Blase in der Öffentlichkeit.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Fotolia.de

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