In Rio de Janeiro sorgt der Karneval weiter für Aufregung. Jetzt muss sich der diesjährige Champion der Sambaparaden der Eliteschulen seinen Titel mit dem Vize teilen. Während am 1. März Portela zum Sieger gekürt worden ist, hat Vize Mocidade Independente de Padre Miguel im Nachhinein nun den Punktegleichstand erreicht.
Oft fallen die Ergebnisse der Bewertungen der Paraden äußerst knapp aus. So auch dieses Jahr. Gerade einmal ein Zehntelpunkt trennte Portela und Mocidade. Seit Mittwochabend (5.) ist das allerdings nicht mehr der Fall. Offiziell gibt es nun einen Punktegleichstand.
Beide Sambaschulen hatten mit äußerst eindrucksvollen und makellosen Darbietungen aufgewartet und ebenso die 36-köpfige Jury beeindruckt. Beide hatten zunächst die Ergebnisse der Punkteauswertungen anerkannt. Als Mocidade dann aber am 20. März die Begründungen der Richter in Händen hielt, hat die Sambaschule eine Revision verlangt.
Der Grund dafür liegt in der Erklärung eines Richters. Der hat beim Requisit “enredo“ von der Note ein Zehntel abgezogen, weil seiner Meinung nach bei der Aufführung ein angekündigtes Highlight gefehlt hat. Berufen hat er sich dabei scheinbar jedoch auf ein nicht aktuelles Skript.
Bei einer Generalversammlung der Elitesambaschulen und der Liga Independente das Escolas de Samba am Mittwochabend wurde über den Einspruch abgestimmt. Sieben Sambaschulen waren für einen Punkteangleich, fünf haben sich enthalten und lediglich Portela hat dagegen gestimmt.
Der bisherige Titelträger will es dabei allerdings nicht belassen. Portela-Präsident Luiz Carlos Magalhães hat bereits Schritte angekündigt, um die Entscheidung wieder rückgängig zu machen. Die Begründungen würden lediglich zur Information dienen, sagt er.
Darüber hinaus beruft er sich auf die Einspruchsfrist von bis zu zwei Tagen nach Bekanntgabe der Noten.