Unidos de Padre Miguel ist eine traditionsreiche Sambaschule aus Rio de Janeiro, gegründet 1957. Sie trägt die Farben Rot und Weiß und gewann 2024 die Série Ouro, wodurch sie 2025 im Grupo Especial antreten wird. Die Schule engagiert sich stark in sozialen Projekten und wurde 2022 als immaterielles Kulturerbe von Rio anerkannt.

Geschichte
Vor langer Zeit gab es in Afrika ein mächtiges Königreich namens Oyó – im Gebiet des heutigen Südwestens Nigerias und Südostens Benins. Die Menschen dort hatten tiefen Glauben an die Orixás, göttliche Naturkräfte, die sie schützten und leiteten. Einer dieser Orixás war Xangô, der Herr der Gerechtigkeit und des Donners.
Eines Tages wurde das Königreich angegriffen. Viele Menschen wurden versklavt und über den Ozean verschleppt. Trotz unermesslichen Leids hielten sie in Brasilien an ihrem Glauben und ihren Traditionen fest. Unter ihnen war Iyá Nassô, eine weise und mutige Anführerin.
Sie brachte die Kraft ihrer Heimat mit sich und gründete einen heiligen Ort zur Verehrung der Orixás: die Casa Branca do Engenho Velho – das erste Candomblé-Terreiro Brasiliens.
Mit der Zeit wuchs, unter Xangôs Schutz, die Saat, die Iyá gesät hatte. Ihre Kultur, ihr Glaube und ihre Lehren verbreiteten sich im ganzen Land.
Und heute wird diese Geschichte im Karneval gefeiert – mit Musik, Tanz und Freude. So bleibt die Kraft des Axé lebendig, verbindet die Menschen und bewahrt die Wurzeln von Oyó.
Die Parade
Mit großer Begeisterung und Stolz über ihre Rückkehr in die Grupo Especial eröffnete die Unidos de Padre Miguel die Karnevalsparaden von 2025. Sie zollte dem afrikanischen Königreich Oyó Tribut, feierte das 200-jährige Bestehen der Casa Branca do Engenho Velho – dem ersten Candomblé-Terreiro Brasiliens – und würdigte die bedeutende Geschichte von Iyá Nassô. Der kraftvolle und mitreißende Samba-Enredo war das Herzstück der Präsentation.
Die prächtigen Wagen, gestaltet unter der Leitung der renommierten Karnevalisten Alexandre Louzada und Lucas Milato, waren ein weiterer Höhepunkt der Parade. Die Schule schloss sie pünktlich ab und faszinierte mit einer beeindruckenden Darstellung von Oxalá auf einem allegorischen Wagen, die eine Botschaft der Hoffnung und Zuversicht für bessere Tage vermittelte.
Allerdings trübten technische Schwierigkeiten zu Beginn – insbesondere mit der Soundanlage der Sapucaí – sowie unvollständige Kostüme in einer der Gruppen den Gesamteindruck, was zu Abzügen in der Jurybewertung führen könnte.
Samba-Enredo 2025 (Themen-Samba)
Egbé Iyá Nassô
Egbé Iyá Nassô war der erste afrobrasilianische Kult-Terreiro, der als nationales Erbe anerkannt wurde. Der Begriff „Terreiro“, bezeichnet in afro-brasilianischen Kulten den Ort, an dem zeremonielle Gottesdienste stattfinden und Opfergaben an die Orixás dargebracht werden.
Mitwirkende 2025: 2.700
Alas (Flügel): 28
Allegorische Wagen: 6 und 2 Tripes