Mangueira ist eine der traditionsreichsten Sambaschulen Rios, gegründet 1928. Sie trägt Grün und Rosa, gewann zahlreiche Titel und ist bekannt für ihre sozial engagierten, kulturell tief verwurzelten Paraden. Viele der Worte, die Brasilianer im Alltag benutzen, haben keine portugiesischen, sondern afrikanische Wurzeln.
Begriffe wie Quiabo (Okra), Angu (Maisbrei), Quilombo, Samba oder Quitute stammen aus den Bantu-Sprachen. Diese Sprachfamilie umfasst zahlreiche Kulturen und Völker, die aus der Region der Großen Seen Afrikas stammen, unter anderem aus den heutigen Ländern Tansania, Kenia, Uganda sowie aus Angola, Mosambik und Südafrika.

Geschichte
In Rio de Janeiro lebt die Geschichte der afrikanischen Völker, die einst von weit herkamen, bis heute fort. Sie brachten ihre Bräuche, ihre Kraft und ihre einzigartige Sicht auf die Welt mit, in der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen.
Für sie sind Leben und Tod keine Gegensätze, sondern Teile eines ewigen Kreislaufs – wie die Wellen des Meeres, die kommen und gehen. Eines dieser Völker sind die Bantu, die als Versklavte nach Rio gebracht wurden und die Stadt mit ihrem Wissen und Können prägten. Sie arbeiteten als Schmiede, Köchinnen, Barbiere und Wasserträger.
Trotz aller Widrigkeiten hielten sie zusammen, unterstützten sich gegenseitig und schufen sich einen neuen Lebensweg, indem sie Räume eroberten und ihre Spuren in der Stadt hinterließen.
Ihre Kultur lebt in den Straßen, in der Musik, im Tanz, in der Sprache und in der Küche weiter. Der Rhythmus Afrikas pulsiert im Samba, im Funk und in den Batuques.
Ganz Rio trägt dieses Erbe in sich – und der Karneval ist das große Fest, das diese Geschichte voller Widerstandskraft und Lebensfreude feiert.
Die Parade
Eine der bekanntesten Sambaschulen Rio de Janeiros, Mangueira, präsentierte auf der Avenida ein lehrreiches Thema über die Präsenz der Bantu-Völker in der Stadt Rio de Janeiro.
Die Bantusprachfamilie des afrikanischen Kontinents prägt das brasilianische Vokabular bis heute. Wörter wie „Samba“, „Dengo“, „Moleque“ und „Candomblé“ stammen aus den Bantusprachen. Mit einem einfachen und zugänglichen Ansatz brachte das Thema interessante und fast vergessene Kenntnisse ans Licht.
Das große Highlight des Auftritts war die Percussiongruppe der Sambaschule. Mit kühnen „Paradinhas“, der Mischung verschiedener Musikrichtungen und sogar der Nachahmung von Gewehrschüssen begeisterten die Instrumentalisten das Publikum auf der Avenida.
Die farbenfrohe Sambaschule präsentierte außerdem eine äußerst gut inszenierte Frontkommission. Gegen Ende des Auftritts musste Mangueira das Tempo anziehen, um den Auftritt innerhalb der vorgesehenen Zeit abzuschließen, was ihnen um Haaresbreite gelang, ohne die Zeitgrenze zu überschreiten.
Mangueira setzte zudem auf eine technologische Parade. Drachen-Drohnen flogen über die Avenida in der Frontkommission, während Mitglieder auf dem Prunkwagen ihre Tanzschritte präsentierten.
Queremos som“ („Wir wollen Ton“) war einer der Rufe des empörten Publikums im Sektor 1 am Sonntag (2.) in Sapucaí. Die Proteste wurden intensiver, als die letzte Schule des Tages, die Estação Primeira de Mangueira, einzog.
Im Laufe der Nacht kam es mindestens dreimal zu Tonausfällen während der Paraden von drei Schulen: Unidos de Padre Miguel, Imperatriz Leopoldinense und Mangueira.
Die Lautsprecherwagen der Liesa waren bereits während der technischen Proben Gegenstand von Beschwerden gewesen und sorgten auch am ersten Tag der Parade der Sondergruppe erneut für Unmut.
An diesem Sonntag äußerte das Publikum mehrfach lautstark seinen Unmut, und in einem Moment völliger Stille im Bereich von Sektor 1 hallten die Rufe „Cadê o som?“ („Wo ist der Ton?“) und „Queremos som“ durch die Menge.
Die Präsidentin von Mangueira hielt eine Rede, in der sie erklärte, dass dies den Verlauf der Parade nicht beeinträchtigen würde. Die Liga erklärte, dass das Problem am Ausgang der ersten Rückzugszone der Unidos de Padre Miguel aufgrund eines Fehlers des Unternehmens, das für den Ton verantwortlich ist, aufgetreten sei. Laut Liesa wurde das Problem behoben und „die Paraden verliefen anschließend ohne weitere Schwierigkeiten“.
Samba-Enredo 2025 (Themen-Samba)
À Flor da Terra – No Rio da Negritude Entre Dores e Paixões
In der Blume der Erde – Im Fluss der Negrität zwischen Schmerz und Leidenschaft
Mitwirkende 2025: 3.000
Alas (Flügel): 26
Allegorische Wagen: 5 und 3 Tripes