In der pulsierenden Stadt Rio de Janeiro, wo der Karneval das Herz der Menschen höher schlagen lässt, geschah im Jahr 2025 ein magischer Moment. Die Sambaschule Beija-Flor de Nilópolis krönte sich erneut zur Königin des Karnevals und sicherte sich ihren 15. Titel. Es war eine Hommage an Laíla (1943-2021), den legendären Karnevalsdirektor, dessen Genie und Leidenschaft die Schule zu zahlreichen Siegen geführt hatte.

An diesem besonderen Abend verabschiedete sich Neguinho da Beija-Flor, die unverwechselbare Stimme der Schule, von der Bühne. Doch bevor er das Mikrofon niederlegte, prophezeite er, dass er am «Sábado das Campeãs» noch einmal auf der großen Bühne stehen würde – und zwar als Sieger. Seine Worte hallten in den Herzen der Zuschauer nach, während Beija-Flor mit atemberaubender Präzision und Hingabe über die Avenida schritt.
Eine Reise durch die Zeit
Mit dem Thema „Laíla de todos os santos, Laíla de todos os sambas“ (Laíla von allen Heiligen, Laíla von allen Sambas), erdacht von dem talentierten Karnevalskünstler João Vitor Araújo, entführte die Schule die Zuschauer in eine Welt, in der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmolzen. Die Präsentation erweckte den Geist der „Nilopolitano-Dampfwalze“ zum Leben, einer Ära des Karnevals, die von Laílas künstlerischer Brillanz geprägt war.
Die optische Gestaltung blieb der Identität von Beija-Flor treu: Prächtige Farben, leuchtende Kostüme und spektakuläre Wagen verwandelten die Avenida in ein lebendiges Kunstwerk. Die Musik, die von Neguinho da Beija-Flor ein letztes Mal vorgetragen wurde, rührte das Publikum zu Tränen und verband Generationen von Karnevalsbegeisterten.
Die Frontkommission inszenierte Laíla in einem heiligen Ritualplatz, wo Spiritualität und Theatralik zu einem eindrucksvollen Spektakel verschmolzen. Das Meisterpaar Claudinho und Selminha Sorriso tanzte mit atemberaubender Anmut in Kostümen, die die Verbindung zwischen Schicksal und Glauben symbolisierten.
Besonders die Wagen sorgten für staunende Gesichter. Eine gigantische Skulptur von Laíla, ein imposanter Xangô-Wagen und die emotionale Schlussdarstellung eines schwarzen Christus, inspiriert vom legendären Umzug von 1989, berührten die Seelen der Zuschauer.
Der Geist von Beija-Flor lebt weiter
Die prachtvollen Kostüme fingen den Glanz vergangener Zeiten ein, ohne die Dynamik des Zuges zu beeinträchtigen. Die Bateria Soberana experimentierte mit neuen Rhythmen und energiegeladenen Stopps, während die gesamte Gemeinschaft der Beija-Flor mit Herz und Seele mitsang.
Am Ende dieser unvergleichlichen Nacht hatte sich die Beija-Flor de Nilópolis erneut in die Geschichte des Karnevals eingeschrieben. Ihr Vermächtnis wuchs weiter, ihr Geist blieb ungebrochen, und Laílas Name lebte in jedem Takt des Samba fort.