Weltweit entscheiden sich immer mehr Menschen, Portugiesisch zu lernen. Verantwortlich dafür dürfte unter anderem die ständige Präsenz Brasilien in den internationalen Medien sein. Schliesslich gab ubd gibt es aufgrund Karneval, Weltjugendtag, Fußball-Weltmeisterschaft oder Olympiade immer mehr aus dem südamerikanischen Land zu berichten. Mittlerweile sprechen rund um den Globus etwa 250 Millionen Menschen portugiesisch – Tendenz steigend.
Vor allem die Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Jahr hat viele Touristen dazu bewegt, im Vorfeld einen Sprachkurs zu besuchen. Da in Europa vielerorts nur das harte und deutlich weniger melodiöse in Portugal gesprochene Portugiesisch gelehrt wird, zieht es viele Lernwillige direkt ins Land des fünffachen Weltmeisters. Hier sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Sprachschulen entstanden, die sowohl lockere Anfängerkurse als auch intensive Vollzeitprogramme für Fortgeschrittene anbieten. Vor allem Salvador da Bahia ist ein beliebte Reiseziel, wie man beispielsweise bei sprachen.ch nachlesen kann.
Portugiesisch, die verkannte Weltsprache
Portugiesisch ist eine romanische Sprache und tatsächlich die sechsthäufigste gesprochene Sprache der Welt. Sie keinesfalls nur in Portugal oder Brasilien die offizielle Sprache, auch in Angola, Guinea-Bissau, Mosambik, Kap Verde, São Tomé und Príncipe sowie Ost-Timor ist sie Amtsprache. Größere „Kolonien“ portugiesischsprachiger Gemeinschaften gibt es zudem in einigen Regionen von Indien, Sri Lanka, Malaysia und Indonesien als auch in Brasiliens Nachbarländern Argentinien, Bolivien, Kolumbien, Paraguay und Uruguay.
Ob zur Anbahnung oder Verbesserung von Geschäftsbeziehungen, für das Studium oder einfach nur für den Alltag auf der Urlaubsreise – Portugiesisch sollte man keinesfalls „nach Gehör“ lernen. Zudem spielen die verschiedenen Dialekte und regionalen Eigenheiten selbst in Brasilien dem Neuling oft genug einen Streich. Die Aussprache festigen, die Akzente würdigen und das Erlernte schriftlich fixieren sind nur einige wichtige Maßnahmen bei einem Sprachkurs im Land des Sambas.
Mit spanischen Grundkenntnissen lernt es sich unter Umständen leichter, die Ähnlichkeit beider Sprachen kann jedoch auch verwirren. Erfahrene Lehrer behaupten zudem, dass man seinen deutsch-spanischen Akzent stets mit in das Portugiesische nimmt und eigentlich nie wieder los wird. In Brasilien wird man dann vor allem im Süden des Landes gerne mal für einen waschechten Gaúcho aus Argentinien oder Uruguay gehalten.
Interaktion mit Bevölkerung festigt das Sprachverständnis
Am einfachen lernt es sich stets in der Gemeinschaft. Der Unterricht ist nur das Begleitwerkzeug mit Grammatik und Rechtschreibung, die Interaktion mit Einheimischen und anderen Schülern des Kurses sichern den Erfolg. Zurück im Heimatland sollten man über das Internet regelmäßig Nachrichten auf portugiesisch lesen und hören und auch versuchen, dann und wann das brasilianische TV zu verfolgen. Nur so festigt sich das Sprachverständnis.
Dann steht einem offiziellen Abschluss irgendwann nichts mehr im Wege. Das brasilianische Bildungsministerium bietet eine entsprechende Sprachprüfung mit Zertifikat für Ausländer an (CELPE-Bras). Letzteres wird sowohl international auch national anerkannt. In Brasilien selbst verlangen es viele Hochschulen und Universitäten, wenn man sich für ein Master- oder Bachelor-Programm einschreibt. In diesem Jahr haben sich über 4.000 Ausländer dafür angemeldet, das Examen ist in eine schriftliche und mündliche Prüfung unterteilt.