Am 21. Juni wird es für die deutsche Mannschaft wieder ernst: das zweite Gruppenspiel gegen Ghana in Fortaleza steht an. Anstoß ist um 21 Uhr deutscher Zeit im Estádio Castelão. Das Motto der Stadt wird dann auch das Motto der beiden Mannschaften sein: Fortitudine, also: “mit Tapferkeit“!
Fortaleza, die Hauptstadt des Bundesstaates Ceará im Nordosten Brasiliens entstand aus dem Fort Schoonenbourck, das die holländischen Kolonisatoren 1649 hier errichteten, das sie aber schon wenige Jahre später an die Portugiesen verloren. Heute ist Fortaleza die fünftgrößte Stadt des Landes. Sie ist geprägt durch die Einflüsse ihrer indigenen Bevölkerung, der Portugiesen und Afrikaner. Bekannt ist sie aber vor allem für ihre wunderschöne Küste. Der berühmteste der 15 Strände ist der Iracema-Strand – ein Traum für jeden Wassersportler. Doch auch Surfmuffel kommen bei einem Aufenthalt in Fortaleza auf ihre Kosten – Sonne und Strand sollte man aber schon mögen, wenn man her kommt!
Obst, Kultur, Strand – Tropisches Savoir-Vivre
Wegen der hohen Temperaturen um die 30 Grad Celsius empfiehlt sich ein leichtes Obstfrühstück, von dem man noch in Deutschland träumen wird: Guave, Açai, Maracuja, Papaya, um nur einen ganz kleinen Auszug aus Brasiliens schier endlosem Obstangebot zu nennen. Dazu gibt es Kaffee, wie ihn die Brasilianer am liebsten mögen: stark und süß. Und dann ab in die Stadt: Ein perfekter Einstieg in Kultur und Lebensstil des Nordosten Brasiliens ist der Mercado Central, ein belebter Markt, der sich in Galerien über vier Etagen erstreckt.
Hier findet sich ein unerschöpfliches Angebot an Kunsthandwerk, Batiktextilien, Lederwaren wie Hüten und Handschuhen, kunstvoll gearbeiteter Schmuck oder auch Hängematten in allen Varianten, ob für ein oder zwei Personen, einfach geflochten oder mit Spitze und Mustern verziert. Für die Daheimgebliebenen gibt es hier außerdem originelle Mitbringsel wie Cachaça mit eingelegtem Krebs oder Süßigkeiten aus Guaven.
Nach dem Shoppingbummel vielleicht ein wenig Kultur? Gleich in der Nähe des Mercado Central liegt die Kathedrale Metropolitana, die Mitte des 20. Jahrhunderts inspiriert von Notre Dame in Paris errichtet wurde. Innen ist sie schneeweiß; das durch die bunten Fenster einfallende Sonnenlicht schafft eine faszinierende Stimmung. Wenige Schritte entfernt steht das Teatro José de Alencar. Das Theaterhaus wurde 1910 im fröhlich-bunten Belle Epoque-Stil erbaut und nach dem Dichter José de Alencar, einem bedeutenden Vertreter der brasilianischen Romantik, benannt. Tagsüber kann man es bei einer Führung entdecken
Zur Siestazeit geht man am besten zur Praia da Iracema. Der Sandstrand ist der beliebteste der Stadt und die Fortalezen verbringen hier gerne ihre Wochenenden. An den Barracas, mal kleinen, mal luxuriösen Strandbuden oder –clubs, kann man sich Sonnenliegen mieten, kleine Snacks wie die typische Macaxeira, also Pommes frites aus Maniokwurzeln, naschen und Cocktails und Säfte trinken.
Der beste Durstlöscher ist aber definitiv Kokoswasser, direkt mit dem Strohhalm aus der aufgebohrten Kokosnuss getrunken. Das weckt die Lebensgeister und vielleicht stürzt man sich dann ins erfrischende Wasser oder lässt sich von einem der vielen Strandverkäufer hübsche Schnäppchen präsentieren: Bikinis, Flip Flops, selbstgemachten Schmuck, kleine Leckereien oder spontane Strandutensilien – da findet jeder etwas, was er schon immer brauchte, ohne es zu wissen! Gegen Abend verwandelt sich der Strand zudem in einen Markt für Kunsthandwerk, z. B für die für die Region typischen geklöppelten Spitzen.
Tanze Forró mit mir!
Auch der schönste Strandtag hat einmal ein Ende. Aber jetzt schon ins Hotel oder die Pousada gehen? Nicht in Brasilien! Beim Bummel durch das Kulturzentrum Dragão do Mar unweit vom Praia da Iracema locken Kinos, Galerien, eine Freilichtbühne und ein Planetarium, aber auch viele fantastische Restaurants. Ob Fisch und Meeresfrüchte oder Rodizio, diese spektakuläre Grillfleisch-Mahlzeit: hier wird jedes Essen zum Genießer-Erlebnis. Und dann ist es Zeit für etwas ganz Besonderes: für den Forró. Dieser Paartanz scheint erst mal kompliziert, ist letztlich aber ganz einfach. Das Geheimnis: man muss sich ganz der feurigen Musik hingeben, dann kommt das Gefühl für den Rhythmus von ganz allein. Erholen kann man sich schließlich auch noch morgen!
Und es gibt noch so viele Möglichkeiten und reizvolle Ziele in und um Fortaleza! Eines der bezauberndsten ist Jericoacoara. Dieses paradiesische Fischerdorf liegt zwar circa 300 Kilometer von der Stadt entfernt, ist aber jeden Kilometer wert! Denn der hiesige Strand einer der schönsten der Welt. Wind- und Kitesurfer kommen hier auf ihre Kosten und kennen Jericoacoara als Geheimtipp. Abenteurer können ihren Mut bei rasanten Buggyfahrten durch die Sanddünen beweisen. Wer es geruhsamer mag, entdeckt den Strand vom Wasser aus bei einer Floßfahrt. Nach dem Sundowner am Strand und einem Abendessen in einem der kleinen Restaurants des Dorfes ist es dann Zeit, in einer der Bars die frisch erworbenen Forró-Fähigkeiten noch einmal anzuwenden. Spätestens hier versteht man das Motto des Bundesstaates Ceará: Viva essa alegria! Lebe diese Freude!
Flüge: Es gibt fast täglich Direktflüge über Lissabon nach Fortaleza.