Der “Cristo Redentor“ (Christus der Erlöser), wie ihn die Brasilianer nennen, inzwischen eins der sieben Wunder der modernen Welt, hat während der ersten WM-Tage 60% mehr Besucher empfangen, als er es normalerweise gewöhnt ist. Zwischen dem 15. und 22. Juni besuchten 80.357 Personen diese berühmteste Touristenattraktion von Rio de Janeiro, während in der Woche davor die Besucherzahl nur zirka 50.000 betrug.
Die Mehrheit der Touristen zogen es vor, den Corcovado-Berg, auf dem der Christus steht, mit VANs hochzufahren – in der besagten Periode waren es 55.998. Weiter 24.359 Personen bedienten sich der Bergbahn – einer von Schweizern gebauten Zahnradbahn, die ihre Passagiere fast bis zum Gipfel bringt. Der Zuckerhut, das zweite weltberühmte Highlight der Stadt, hat in dieser zweiten WM-Woche 8.000 Besucher pro Tag empfangen – es waren 5.000 pro Tag in der ersten Woche, und es sind normalerweise 3.000 an normalen Tagen.
Die Präfektur nimmt an, dass die anfängliche Schätzung von 400.000 Touristen aus dem Ausland während der WM, eventuell übertroffen werden könnte. “Die an den touristischen Highlights und den Informations-Ständen registrierten Zahlen beweisen, dass Rio de Janeiro das Herz dieser WM ist. Wenn die südamerikanischen “Seleções“ weiterkommen, ist es möglich, dass die Zahl der ausländischen Touristen die anfängliche Schätzung übertreffen wird. Es wird beobachtet, dass tausende Südamerikaner, auch solche ohne Eintrittskarten, hierher kommen, um das Klima der WM in der Stadt zu geniessen“, bewertet der Tourismus-Sekretär der Stadt, die Situation.
An den fest installierten Informations-Posten für Touristen der “Empresa Municipal de Turismo (RioTur)“ ist der Andrang ebenfalls gross: 17.182 Personen wurden informiert – davon 87,4% Ausländer. In der Woche davor waren es 15.845 – davon 75,5% Ausländer. An den 17 temporär aufgestellten Info-Theken wurden 18.760 Personen zwischen dem 17. und 23. Juni bedient, weitere 18.555 in der Woche davor – insgesamt 37.314 Personen.
Besonders überlaufen sind Info-Posten in der Metrô (11.620 Auskünfte), Flughafen Galeão (3.010), Maracanã 91.050), Ipanema (1.750) und BRT (1.330). Am meisten gefragt ist der Stadtplan – inzwischen wurden bereits 250.000 Stadtführer verteilt, 700.000 Stadtpläne, 220.000 Folder des “Guia do Espectador“ (Führer für den WM-Fan) und 4.500 Presse-Kits.
Das Projekt “Rio Walking Tour“ – gratis Stadtbesichtigungen zu Fuss, angeboten von der RioTur – wurde vergangene Woche nur viermal durchgeführt aufgrund der Spiele Brasiliens und im Maracanã, jedoch kamen immerhin 138 Teilnehmer aus 18 verschiedenen Ländern zusammen, die mit den Guides durch Ipanema, Copacabana und das historische Zentrum von Rio wanderten. Besonders erwähnenswert, die Teilnehmer aus den Ländern Marokko, Singapur, Schottland, Peru und Nicaragua – Touristen, deren Fussball-Teams nicht an der WM teilnehmen, und die trotzdem gekommen sind.