Internationale Passagiere, die den internationalen Flughafen Cumbica, in Guarulhos (Bundesstaat São Paulo) benutzen, werden ab sofort eine neue Einrichtung zur Kontrolle ihrer Pässe testen können. Anstelle der üblichen Kabinen mit Beamten der Polícia Federal, die bisher für die Passkontrolle zuständig waren, benutzt der Passagier jetzt ein elektronisches Portal, dass die englische Bezeichnung “E-Gate“ trägt.
Insgesamt hat die Flughafenaufsicht “GRU Airport“ 16 dieser E-Gates installiert, die von der Polícia Federal betrieben werden – vorerst in der Testphase. Der Chef-Inspektor der Polícia Federal auf dem Flughafen, Wagner Castilho, erklärt, dass die Einrichtung den Chip liest, der in die internationalen Pässe eingearbeitet ist. “Der Chip enthält wesentlich mehr Informationen, als die einzelnen Seiten eines Reisepasses“, nämlich sowohl die persönlichen als auch die biometrischen Daten des Besitzers“. Mit anderen Worten: Das Gerät überprüft simultan die Authentizität des Dokuments und die physischen Charakteristika des Passagiers.
“Wenn das Material des Passes und die persönlichen Daten als authentisch erkannt worden sind – und die Sicherheitsmarkierungen aktiv – dann öffnet sich das Tor. Wenn es aus irgendeinem Grund nicht aufgeht, erscheint ein Beamter, der den Fall überprüft“. Danach liest die Maschine die biometrischen Daten des Passagiers, indem sie die Haar- und Augenfarbe, sowie die Körpergrösse mit den Daten des Chips und dem im Pass enthaltenen Foto vergleicht. Diese Informationen werden auch mit der polizeilichen Datenbank und der von Interpol simultan verglichen. “Wenn der Passagier auf keiner dieser Datenbanken auffällig geworden ist, öffnet sich das nächste Tor“, erklärt der Polizeiinspektor. Für den Fall, dass das Tor wegen irgendeiner Unregelmässigkeit der Daten verschlossen bleibt, wird ein Polizeibeamter alarmiert.
In Brasilien haben heute bereits sieben Millionen Pässe den besagten Chip. Man erwartet, dass bis 2016 alle brasilianischen Pässe mit dieser neuen Technologie ausgerüstet sind. Die Technologie der E-Gates wurde vor fünf Jahren konzipiert und die ersten Prototypen entwickelt. Castilho berichtet, dass seine Korporation die Benutzung der Einrichtung in anderen Ländern verfolgt und selbst viele Tests damit gemacht hat, bevor sie tatsächlich für die Abfertigung von Passagieren eingesetzt worden ist. “In Lateinamerika sind wir die Pioniere. Diese Einrichtung muss in der Lage sein, verschiedene Besonderheiten zu erfüllen – und diese Maschine arbeitet mit äusserster Perfektion“.
Nach Auskunft der Polícia Federal fertigt der Flughafen von Guarulhos jährlich zirka 12 Millionen Passagiere für internationale Flüge ab. Das besagte System wird nur für Passagiere zur Anwendung kommen, die älter sind als 18 Jahre. Für Kinder wird das traditionelle Schema der Abfertigung aus Sicherheitsgründen noch beibehalten, denn in ihrem Fall ist die Präsentation einer Reiseerlaubnis durch die Eltern notwendig.
Die Flughafenaufsicht GRU Airport nimmt an, dass der Einsatz der E-Gates die Wartezeiten von drei Minuten innerhalb der Menschenschlange auf 30 Sekunden verringern wird, und dass die Einrichtung bis zum 2. Januar 2015 bereits für alle Passagiere des Flughafens Routine sein wird. Trotz des Einsatzes der E-Gates kann man noch nicht auf die Polizei-Kabinen verzichten, die für solche Passagiere da sind, die noch keinen Chip im Pass eingebaut haben.