Im Jahr 2013 ist die Zahl der deutschsprachigen Touristen in Brasilien gegenüber dem Vorjahr um knapp 7 Prozent zurückgegangen. Dies geht aus dem jüngst vorlegten finalen Jahresbericht des Tourismusministeriums hervor. Demnach konnten im Jahresverlauf insgesamt 330.824 Besucher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz begrüßt werden, gut 25.000 weniger als im Jahr zuvor, wo noch 356.043 Touristen gezählt wurden. Die Besucherzahlen nahmen aus allen drei Ländern ab. Für Deutschland sank die Zahl von 258.437 auf 236.505, für Österreich von 28.035 auf 25.929 und für die Schweiz von 69.571 auf 68.390 Besucher. Tourismusexperten machen vornehmlich die anhaltende Finanzkrise für den Rückgang verantwortlich. Insgesamt kamen im vergangen Jahr rund 5,8 Millionen Touristen nach Brasilien und damit knapp 2,4 Prozent mehr als 2012.
Für das nun ablaufende Jahr 2014 rechnen die Verantwortlichen allerdings auch für den deutschen Sprachraum wieder mit einer Zunahme der Besucherzahlen. Verantwortlich dafür dürfte vor allem die Fußball-Weltmeisterschaft gewesen sein, mit Deutschland und der Schweiz waren zwei Team bei dem Turnier im Juni und Juli vertreten. Die Schlachtenbummler könnten zudem wichtige Impulse für den Sektor der kommenden Jahre generieren. In ersten Umfragen waren die Fußball-Fans von Brasilien begeistert, fast alle äußerten die Absicht, das Land noch einmal besuchen zu wollen. Vor allem von der Gastfreundschaft waren die Besucher angetan, aber auch Nachtleben und Gastronomie erhielten gute Noten. Und durch die massive Präsenz von Polizei und Militär in den Ausrichterstädten konnte zumindest in diesem Zeitraum auch die öffentliche Sicherheit punkten.
Einen Besuch in Brasilien sollte man nicht nur aufgrund der gigantischen Dimensionen des Landes sorgfältig planen sondern auch bei den Reisezeiten möglichst flexibel sein. So muss man beispielsweise von Dezember bis Februar deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die jährlichen Sommerferien im Januar, Weihnachten und Silvester sowie Karneval sind Hauptreisezeiten, in den Touristenhochburgen klingeln dann die Kassen. Vor allem die Übernachtungskosten in den Hotels und Pensionen steigen zu diesen Zeiten dramatisch an. Wer ungern in anonymen Hotels absteigt sondern lieber Strand- und Ferienhäuser oder Appartements bevorzugt, wird natürlich auch im größten Land Südamerikas fündig. Eine günstige Unterkunft in Brasilien kann man dabei durchaus finden, ein wenig suchen und vergleichen muss man dabei schon. Und auch das frühzeitige Buchen des Fluges über die bekannten Vergleichsportale im Internet kann die Geldbörse kräftig schonen.
Trotz der hohen Preise zogen jedoch zumindest in den letzten Jahren vor allem die Vorweihnachtszeit und der jährliche Karneval in Rio de Janeiro und Salvador die Besucher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Viele Touristen nutzen die Fest- und Feiertage, um dem kalten Europa zu entfliehen und im tropischen Brasilien tief in die dortige Kultur einzutauchen. Ansonsten sind die Besucherzahlen das restliche Jahr über ziemlich konstant. Zweidrittel aller Urlauber aus dem deutschen Sprachraum betreten meist im Südosten in den Metropolen São Paulo und Rio de Janeiro erstmalig brasilianischen Boden. Ein Viertel aller Urlauber steuert zudem direkt den Nordosten zwischen Salvador und Fortaleza an, der Rest verteilt sich auf den Süden mit Curitiba und Porto Alegre, den Mittelwesten mit der Hauptstadt Brasília und den Norden mit der Regenwaldmetropole Manaus.