Die 5 Grossregionen Brasiliens locken mit kultureller Vielfalt

Musik, Tanz, Volksfeste, regionale Küche und Kunsthandwerk – die diversen künstlerischen Ausdrucksformen machen die 5 Grossregionen Brasiliens zu einer der meist besuchten Destinationen für diejenigen, welche die kulturelle Vielfalt des Landes persönlich und aus der Nähe erleben möchten. Traditionen und Brauchtum zirkulieren in allen Winkeln des Landes, überspringen alle regionalen Grenzen und gewinnen neue Fans.

Werfen Sie mal einen Blick auf die bedeutendsten künstlerischen und kulturellen Manifeste aus den 5 Grossregionen Brasiliens:

Der Nordosten

Eher bekannt durch seine wunderschönen Strände und interessante Natur, ist der Nordosten auch Repräsentant einer ausdrucksvollen Kultur. Jedes Jahr im Februar lockt die Region Karnevalisten aus allen Teilen des Landes an.

1Recife Carnaval-AgenciaBrasil

Salvador, die Hauptstadt des Bundesstaates Bahia, allen voran im Rhythmus des Axé, während die Hauptstadt von Pernambuco, Recife, verschiedene Karnevalisten mit ihren traditionellen “Blocos de Rua“ (Strassenkarneval) zum Klang des Frevo anzieht.

Im Monat Juni schlägt ein anderes Fest die Region in ihren Bann: “São João“ – die traditionellen Juni-Festlichkeiten werden berieselt mit viel Forró, dem typischen Rhythmus des Nordostens, der die Touristen in zwei grosse Bühnen unterteilt – eine im Munizip von Caruaru (Bundesstaat Pernambuco) und die andere in Campina Grande (Bundesstaat Paraíba). In beiden Städten wird “São João“ mit Tanz, Quadrilhas, regionale Gastronomie und Kunsthandwerk gefeiert.

Ebenfalls im Nordosten ist der Einfluss der aus Afrika importierten Kultur zu spüren – besonders in der Musik (Maracatu, Congada, Cavalhada, Moçambique) und in der Gastronomie (Vatapá, Caruru, Acarajé, Canjica, Mungunzá, Quindim und Pamonha).

Der Mittelwesten

Im Regierungsdistrikt ist die grösste touristische Attraktion die Landeshauptstadt Brasília – die Stadt, die von der UNESCO zum Kulturerbe der Menschheit erklärt wurde. Hier befindet sich das Zentrum der politischen Entscheidungen – die vom Reissbrett übertragene Stadt präsentiert international hervorstechende architektonische Bauwerke, wie den Alvorada-Palast, den Nationalkongress, die Kathedrale Brasílias, die Esplanade der Ministerien und den Planalto-Palast – ausserdem moderne Wohn- und Geschäftsgebäude.

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Aber wenn Sie an einem ungewöhnlichen Fest interessiert sind, dann sollte Ihre Destination im Bundesstaat Goiás liegen – in dem Städtchen Pirenópolis können Besucher an einem der signifikantesten kulturellen Feste Brasiliens teilnehmen: der “Festa do Divino“ (Fest des Heiligen Geistes). “Piri“, so nennen einheimische Besucher das pittoreske Örtchen, befindet sich 120km von der Hauptstadt Goiânia entfernt, und 140km von Brasília. Hier gibt es auch viele historische Reminiszenzen zu bewundern, die stets ein beachtliches Kontingent an Touristen anlocken – zirka 20.000 pro Monat, so die Auskunft des lokalen Touristik-Büros.

Der Südosten

Jedes Jahr, während des Karnevals, mischen sich Einheimische und Touristen, um zusammen die fantastischen Paraden der Samba-Schulen im Sambódromo von Rio de Janeiro zu verfolgen – auf der berühmten Avenida Marquês de Sapucaí. Auch in São Paulo gewinnen die Paraden der Sambaschulen immer mehr an Gewicht. Die 14 Samba-Schulen tragen ihre Karnevalsparaden im Sambódromo do Anhembi in São Paulo aus.

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Ebenfalls im Bundesstaat Rio de Janeiro ist ein anderer markanter, kultureller Event zuhause: die “Feira Literária Internacional de Paraty“ (Internationaler Büchermarkt in Paraty), geschaffen im Jahr 2003 und heute Teilnehmer des Zirkels der Internationalen Literatur-Festivals. Das historische Städtchen, etwas mehr als 200km von der Hauptstadt Rio entfernt, kann während eines interessanten Spaziergangs zu Fuss erlebt werden – Autoverkehr ist dort nicht erlaubt.

Eine weitere festliche Option im Südosten, die Tausende Brasilianer auf die Beine bringt, ist das Fest der brasilianischen Cowboys – “Festa do Peão“ – im Städtchen Barretos, im Interior des Bundesstaates São Paulo. Basis der Festlichkeiten, die stets im Monat August stattfinden und zirka 10 Tage dauern, sind verschiedene Rodeos, ausgeschmückt werden sie mit vielen Shows von brasilianischen Musikern nationaler Country-Musik. Die Rodeo-Arena – übrigens ein weiteres Projekt des brasilianischen Stararchitekten Oscar Niemeyer – hat ein Fassungsvermögen für 30.000 Zuschauer.

Wenn Sie Interesse an der wunderbaren barocken Kolonialarchitektur haben, und auch an der Geschichte Brasiliens, ist die zentrale Region von Minas Gerais bestimmt der richtige Tipp. Hier werden Sie von den schönsten Kirchen des Landes und den sehenswertesten Kolonialgebäuden überrascht, die noch heute unversehrt in ihrer historischen Originalfassung verharren – wie die Exponate eines Freilichtmuseums. Ouro Preto, zum Beispiel, ist das brasilianische Juwel unter den zahlreichen Kolonialstädtchen – man fühlt sich in seinen historischen Gassen wie zu Besuch in einem anderen Jahrhundert.

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Andere Städtchen in diesem historischen Zirkel sind Mariana, Congonhas, Tiradentes, São João del-Rei und Sabará – jede dieser Kolonialstädte präsentiert sich dem Besucher in einer überraschenden Vielfalt von Gebäuden in brasilianischem Barock, in deren Details die begnadete Hand des Meisters “Aleijadinho“ spürbar wird.

Der Norden

Auch im Norden Brasiliens ist die Kultur seiner Bewohner in ihren Volksfesten präsent. In jedem Jahr, in der Junimitte, reisen Touristen aus allen Ecken Brasiliens in den Bundesstaat Amazonas, um an einer der bedeutendsten Darbietungen der brasilianischen Folklore teilzunehmen: dem “Festival Folclórico de Parintins“, das auch unter der Bezeichnung “Festa do Boi Bumbá“ weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt ist.

In den drei Tagen des Festivals geht es um eine Legende vom Tod und der Wiederbelebung eines Ochsen, sowie dem Alltag der Bewohner dieser Region, eingebettet in indigen beeinflusste Klänge und Tänze.

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Wer mal an einer religiösen (katholischen) Prozession teilnehmen möchte, dem sei der “Círio de Nazaré“ empfohlen, der jedes Jahr im Oktober in der Hauptstadt des Bundesstaates Pará, Belém, stattfindet – übrigens das weitaus grösste Fest Brasiliens, zu dem jedes Jahr zirka 1,5 Millionen gläubige Brasilianer anreisen, um zusammen mit den Einheimischen eine Wanderung durch die Strassen der Stadt, zu Ehren der “Nossa Senhora de Nazaré“ zu absolvieren.

Die exzellente Küche des Nordens ist ebenfalls nicht zu verachten. Die typische Gastronomie ist ein indigenes Erbe und basiert auf der Maniok und den Fischen aus Süss- und Salzwasser. Exotische Früchte in dieser Region sind ebenfalls von besonderer Güte.

Der Süden

Dieser Teil Brasiliens trägt unverkennbare europäische Züge. Hier werden die Traditionen von portugiesischen, deutschen, italienischen und spanischen Emigranten besonders gefeiert. Besonders bekannt sind: “Festa da Uva“ (Traubenfest) in Caxias do Sul Bundesstaat Rio Grande do Sul) und das Oktoberfest in Blumenau. Letzteres empfängt inzwischen mehr Besucher als das Original in München und wird seit nunmehr 20 Jahren gefeiert – mit selbstgebrautem Bier und entsprechend deutschstämmiger Gastronomie. Für die Brasilianer ist es das “exotischste Fest“ überhaupt.

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Das traditionelle Traubenfest wird schon seit 1931 gefeiert – mit einer kleinen Ausstellung der verschiedenen Traubensorten und kolonialen Produkten – es vereint ebenfalls Tausende Besucher und Aussteller in den Monaten Februar und März.

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