Mit etwas Verspätung ist der in Rio de Janeiro im Lagoa Rodrigo de Freitas schwimmende Weihnachtsbaum nun doch in all seinem Glanz erstrahlt. Allerdings hat er seinen Rekordstatus als größter, schwimmender Christbaum der Welt verloren. Statt den üblichen 85 Metern misst er dieses Jahr nur 53 Meter. Schuld daran ist ein Sturm, der am 20. November Teile der Metallstruktur des Weihnachtssymbols zerstört hat.
Ausgerechnet im 20. Jubiläumsjahr haben die Naturgewalten den Festlichkeiten einen Strich durch die Rechnung gemacht und musste die Eröffnungsfeier um zwei Wochen verschoben werden. Die wurde von tausenden von Menschen begleitet, die sich auch von dem Regen nicht stören ließen. Mit einem über eine halbe Stunde dauernden Feuerwerk, Glockenspiel und wechselnden Szenen, die mit computergesteuerten Lichteffekte auf die Oberfläche des Weihnachtsbaumes projiziert wurden, sind sie in die Magie der Vorweihnachtszeit eingetaucht.
Bis zum 6. Januar werden nun nächtlich 2,5 Millionen Lämpchen die 350 Tonnen schwere Struktur zum Thema ”Renovação da vida” (Erneuerung des Lebens) abwechselnd Regentropfen, die Weltkarte und andere Bilder auf dem Baum erscheinen lassen. 810 Quadratmeter misst allein die Basis, die aus elf schwimmenden Metallbojen besteht. Jede von ihnen bringt zwölf bis 16 Tonnen auf die Waage.
Der Weihnachtsbaum, dessen Lichteffekte die Oberfläche des Sees erstrahlen lassen, ist längst zu einem Touristenmagnet geworden. Nach dem Karneval und der Silvesterfeier zieht er gemessen an der Zahl das drittgrößte Publikum an. Tausende Menschen besuchen nachts das einmalige Spektakel. Neben staunenden Touristen, ist es auch die Bevölkerung Rio de Janeiros, die sich das festliche Ereignis nicht entgehen lässt.