Die Fussball-WM und die ersten Olympischen Spiele in Südamerika lenkten in den vergangenen Jahren den Blickpunkt auf Brasilien. Das Land hat aber auch ohne sportliche Grossereignisse einiges zu bieten. Lebhafte Städte, traumhafte Sandstrände und dichter Regenwald machen Brasilien zu einem Sehnsuchtsziel für Urlauber. Leider birgt das tropische Paradies einige Gefahren für die Gesundheit.
Malaria, Durchfallerkrankungen und nicht zuletzt ein Beinbruch bei der Trekking-Tour können eine ärztliche Behandlung vor Ort erforderlich machen. Egal, ob zwei Wochen Sonnen an der Copacabana oder mehrmonatige Rucksackreise quer durch das ganze Land – ohne entsprechende reisemedizinische Beratung und Absicherung sollten sich Reisende nicht nach Brasilien begeben.
Nicht ohne Krankenversicherung aufbrechen
Für eine Reise nach Brasilien ist eine Auslandsreisekrankenversicherung unerlässlich. Solange Reisende mit einer solchen in EU-/EFTA-Staaten unterwegs sind, erstattet die gesetzliche Krankenkasse die anfallenden Behandlungskosten bis zu einer bestimmten Höhe. Geht es wie im Fall von Brasilien raus aus Europa, muss eine spezielle Reisepolice abgeschlossen werden. Solche Policen gibt es bereits ab einem Jahresbeitrag von 30 Franken. Beim Abschluss einer Reisepolice ist vor allem der Punkt Rücktransport wichtig. Manche Versicherer zahlen einen Rücktransport nur, wenn er medizinisch notwendig ist, andere bereits dann, wenn der Heimtransport sinnvoll oder vertretbar ist. Bei der Suche nach einer Versicherung mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis hilft die App FinanceFox weiter. Sie findet Angebote für Versicherungen und ist auch vor Ort ein praktischer Helfer. Ist ein Arztbesuch notwendig, kann der Versicherungsfall über die Anwendung gemeldet werden.
Besser private Kliniken wählen
An sich besteht für Notfälle in Brasilien eine freie Gesundheitsvorsorge. Auf diese sollten sich Reisende allerdings nicht verlassen. Die medizinischen Standards in öffentlichen Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen sind oftmals schlecht, die Wartezeiten sehr lang. Im privaten Sektor befindet sich der medizinische Standard zumindest in den grossen Städten auf westeuropäischen Niveau. Unabhängig von einer vorhandenen Auslandskrankenversicherung muss bei Aufnahme in einer Privatklinik die Zahlungsfähigkeit nachgewiesen werden. Dazu muss eine Vorauszahlung in bar oder per Kreditkarte geleistet werden.
Weitere Versicherungen
Langzeitreisende, die mehrere Monate unterwegs sein wollen, brauchen eine Versicherung für längere Auslandsaufenthalte. Die gängigen Reisepolicen sind nämlich auf eine bestimmte Wochenanzahl beschränkt. Während die Krankenversicherung im Ausland ein absolutes Muss ist, sind andere Versicherungen eher überflüssig. Dazu gehört die Gepäckversicherung, die nur in seltenen Fällen zahlt und auch dann nicht für verlorene Tickets, Kamera und Smartphone aufkommt. Andere Versicherungen sind nur für bestimmte Personengruppen sinnvoll. Chronisch Kranke, Senioren oder Familien mit Kleinkindern können von einer Reiseabbruch-Versicherung profitieren.
Wer in Brasilien nicht als Backpacker unterwegs ist, sondern für seinen Urlaub vorab viel Geld bezahlt hat, sollte über den Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung nachdenken. Diese erstattet den finanziellen Schaden bei unvorhersehbaren Ereignissen wie einem Unfall oder einem plötzlichen Arbeitsplatz-Verlust. Das ersetzt zwar nicht das Erlebnis einer Brasilien-Reise, aber immerhin bleibt damit vielleicht noch Geld übrig, um den Reisetraum zu einem späteren Zeitpunkt zu verwirklichen.