Azul und Gol prüfen Fusion der Fluggesellschaften: Vereinbarung unterzeichnet

Die Fluggesellschaften Azul und Gol haben am Mittwoch (15. Januar) eine Absichtserklärung unterzeichnet, um Verhandlungen über eine mögliche Fusion aufzunehmen. Sollte die Fusion zustande kommen, würde das neue Unternehmen etwa 60 % des Luftverkehrsmarktes in Brasilien kontrollieren.

Fluggesellschaft Azul – Foto: Marcelo Camargo/Agência Brasil

Die Umsetzung der Fusion hängt jedoch vom Abschluss des gerichtlichen Restrukturierungsverfahrens von Gol in den USA ab, das voraussichtlich im April 2025 abgeschlossen sein wird. Das neue Unternehmen wird einen Verwaltungsrat mit neun Mitgliedern haben: drei Vertreter von Abra, der Holdinggesellschaft von Gol und Avianca, drei Vertreter von Azul und drei unabhängige Direktoren.

Der Vorsitz des Verwaltungsrats (Chairman) wird von Abra gestellt, während Azul den CEO des neuen Unternehmens bestimmt. Geplant ist, dass der derzeitige CEO von Azul, diese Rolle übernimmt, sobald die brasilianische Wettbewerbsbehörde CADE und die Nationale Zivilluftfahrtbehörde ANAC der Fusion zustimmen. Die endgültige Umsetzung der Fusion ist für 2026 vorgesehen.

Struktur des neuen Unternehmens

Das fusionierte Unternehmen wird nach dem Modell einer „Corporation“ ohne klar definierten Mehrheitskontrolleur organisiert, wobei Abra der größte Anteilseigner bleibt. Die genauen Beteiligungsquoten der beteiligten Fluggesellschaften werden von den Ergebnissen der Verhandlungen über die Umstrukturierung der Gol-Schulden in den USA abhängen.

Fluggesellschaft Gol – Foto: Marcelo Camargo/Agência Brasil

Die Marken Azul und Gol werden weiterhin unabhängig voneinander bestehen. Die Fluggesellschaften planen jedoch, ihre Flotten und Verbindungen enger zu koordinieren, um die Anbindung zwischen großen Städten und regionalen Zielen zu verbessern.

Keine zusätzlichen Investitionen erforderlich

Für die Fusion sind keine neuen Finanzinvestitionen der Unternehmen notwendig. Stattdessen wird die Integration auf den bestehenden Vermögenswerten basieren. Azul plant zudem, weiterhin Flugzeuge von Embraer zu erwerben und Synergien bei internationalen Flügen zu nutzen.

Ein zentraler Punkt der Vereinbarung ist, dass die gemeinsame Verschuldung der beiden Unternehmen nach Abschluss der Gol-Restrukturierung nicht höher sein darf als die aktuelle Verschuldung von Gol. Wird dieser Parameter nicht erreicht, wird die Fusion nicht vollzogen.

Gol berichtete Ende des dritten Quartals 2024 von einem Verschuldungsgrad von 5,5. Das Unternehmen erklärte, dass es beabsichtigt, das Restrukturierungsverfahren im April 2025 mit einem verbesserten Verschuldungsgrad von etwa 4,5 abzuschließen.

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