Die Enttäuschung bei Neymar und Co. war gross – Brasilien unterlag Erzrivale Argentinien im Finale der Copa America 2021. Für die Albiceleste hingegen war es der erste grosse Titel seit fast 30 Jahren. Wir werfen einen Blick zurück auf das Auftreten der Seleção bei der Copa und schauen, wie sich die Mannschaft auf dem Weg zur WM 2022 in Katar schlägt.
Brasilien erneut Austragungsort
Eigentlich sollte die Copa America erstmals in zwei Gastgeberländern stattfinden. Argentinien und Kolumbien erhielten zunächst denn Zuschlag. Wenige Wochen vor dem Beginn des Turniers, wurde die Copa dann doch nach Brasilien verlegt. Damit fanden die Spiele nach 2019 zum zweiten Mal in Folge in Brasilien statt. Die Gruppe A der ursprünglichen Zona Sur mit den Teilnehmern Argentinien, Uruguay, Paraguay, Chile und Bolivien trug ihre Spiele in Rio de Janeiro aus. Die Gruppe B, bestehend aus Brasilien, Peru, Kolumbien, Ecuador und Venezuela hat in Brasilia gespielt. Mit dem Heimvorteil im Rücken gehörte die Seleção auf jeden Fall zu den Topfavoriten.
Seleção startet stark
Am 13. Juni ging es los für die Mannschaft von Trainer Tite. Mit einem souveränen 3:0 gegen Venezuela hat die Seleção den perfekten Start hingelegt. Mit dem 4:0 im zweiten Gruppenspiel gegen Peru wurde der Favoritenstatus noch einmal eindrucksvoll untermauert. Auch gegen den ersten richtigen Gradmesser, Kolumbien, sind die Brasilianer nach Rückstand zurückgekommen. Mit drei Siegen aus den ersten drei Spielen waren sie bereits für die nächste Runde qualifiziert. Da machte auch das 1:1 im letzten Gruppenspiel keinen Unterschied mehr.
Chile und Peru kein Problem in der K.o.-Runde
Im Viertelfinale ging es für Neymar und Co. dann gegen Chile. In einem spannenden Spiel setzten sich die Hausherren durch einen Treffer von Paqueta mit 1:0 durch. Im Halbfinale stand dann das Wiedersehen mit Peru auf dem Programm. Zwar wurde es nicht so deutlich wie im Gruppenspiel, doch wieder einmal war es Paqueta, der für den zweiten 1:0-Sieg und dem damit verbunden Finaleinzug sorgte. Dabei hätte das Ergebnis durchaus auch noch höher ausfallen können. Vor allem in der ersten Halbzeit spielte sich die Seleção einige hochkarätige Chancen heraus.
Traumfinale wird zum Alptraum
Mit dem Sieg im Halbfinale zogen die Brasilianer als erstes in das Endspiel ein. Einen Tag später zog Erzrivale Argentinien nach und machte damit das Traumfinale perfekt. Neymar gegen Messi im Endspiel der Copa – und das auch noch im legendären Maracana. Doch das Traumfinale wurde für den Gastgeber zum Alptraum. In einem engen und von Taktik geprägten Spiel war es Angel di Maria, der in der 22. Minute für den entscheidenden Treffer sorgte. Vor allem für Lionel Messi ist der Erfolg eine echte Erlösung. Für den Superstar ist es der erste grosse internationale Titel mit der Nationalmannschaft. Im vierten Anlauf hat es der mehrmalige Weltfussballer endlich geschafft, den wichtigen Titel mit Argentinien zu gewinnen. Gross war die Enttäuschung hingegen bei Neymar und Co.
Augen auf Katar 2022
Mit der Titelverteidigung wurde es bei der Copa zwar nichts, doch dafür wollen Neymar und Co. im kommenden Jahr bei der WM in Katar einen neuen Angriff auf den wichtigsten Titel im Weltfussball wagen. In der WM-Qualifikation geht die Seleção bislang mit einer weissen Weste durch die Gruppe. Sowohl gegen Ecuador als auch Paraguay gab es zwei souveräne 2:0-Siege. Auch wenn die Quali noch nicht beendet ist, gehört Brasilien schon jetzt zu den Topfavoriten im kommenden Jahr. Betway Sportwetten listet den Weltmeister von 2002 beispielsweise mit einer Quote von 7,50 (Stand: 19.07.). Nach dem enttäuschenden Viertelfinalaus gegen Belgien bei der WM 2018 will Neymar die Mannschaft nun endlich zum ersehnten Triumph führen.
Wer sind die Favoriten für die WM?
Neben Brasilien gibt es natürlich auch noch weitere Anwärter auf den Titel in Katar. Weltmeister Frankreich wird trotz der enttäuschenden EM weiterhin als einer Topfavoriten gelistet. Gleiches gilt für den EM-Finalisten England. Die junge Truppe von Trainer Gareth Southgate wird kommendes Jahr noch einmal reifer sein. Ein grosses Fragezeichen steht hinter Deutschland. Der Weltmeister von 2014 musste bei der EURO bereits im Achtelfinale die Segel streichen. In Katar wird die DFB-Elf erstmals seit 15 Jahren mit einem neuen Trainer an den Start gehen. Hansi Flick wird die Nationalmannschaft in Zukunft betreuen.
Eines steht fest – Brasilien richtet die Augen nach der Copa auf die kommende Weltmeisterschaft. Dann wird der Fussball im Land der großen Legenden wieder allgegenwärtig sein.