Stammplatz für Jádson weiter ungewiss

Campana, 13. Juli 2011 Wenn in der Nacht zum Donnerstag Brasilien um den Einzug ins Viertelfinale der Südamerikameisterschaft kämpfen wird, hoffen sowohl Jádson als auch Robinho auf einen Einsatz. Der fünffache Weltmeister muss unbedingt gewinnen, um sich sicher zu qualifizieren. Argentinien hat sein eigenes „Entscheidungsspiel“ bereits gewonnen und die Runde der letzten Acht erreicht.

Ecken, Freistösse, Elfmeter: der brasilianische Trainer Mano Menezes hat erneut intensiv die Standardsituationen trainieren lassen. Im Mannschaftsquartier in Campana verbreiten die Spieler gute Laune, sind sich jedoch der Wichtigkeit des kommenden Gruppenspiels wohl bewusst. Durch einen Sieg gegen Ecuador ist Brasilien für das Viertelfinale qualifiziert, bei einem anderen Ausgang droht unter Umständen die Heimreise. Abermals findet die Partie im Mario-Kempes-Stadion in Córdoba statt, Anpfiff ist am Donnerstagmorgen um 02:45 Uhr MESZ.

Über die Aufstellung wird Menezes Spieler und Fans bis eine Stunde vor Spielbeginn im Unklaren lassen. Auch Jádson, Torschütze zum 1:0 gegen Paraguay, weiss noch nicht, ob er abermals von Beginn an auf dem Rasen stehen wird. Im letzten Spiel hatte er den sich in einem Formtief befindlichen Robinho ersetzt, dieser jedoch kämpft in jeder Trainingseinheit um die Rückkehr in die Stammelf. „Ich denke, ich war gut im Mittelfeld, ich konnte einige gute Angriffe in der ersten Halbzeit einleiten. Es war ein gutes Zusammenspiel mit Ganso“ kommentierte der Profi vom ukrainischen Erstligisten Shakhtar Donetsk seinen Einsatz im kanariengelben Trikot.

Derweil hat der 150-fache Nationalspieler Cafu die Jungsstars im Team von Mano Menezes in Schutz genommen. Vorab bereits als Ausnahmetalente der Seleção gefeiert, blieben Ganso und Neymar bislang unter den Erwartungen der Fans. „Wir können nicht die gesamte Verantwortung für die bisherigen Resultate auf Ganso und Neymar abladen. Die Leute verlangen zuviel von den beiden. Ganso war zuletzt verletzt und ich bin mir sicher, er wird sich steigern. Und Neymar, das sollte man wissen, wird immer sehr gut gedeckt. Ich denke, ein Sieg wird allen das Selbstvertrauen zurückbringen“ so der Weltmeister von 1994 und 2002 in einem Interview. Er seit weiterhin davon überzeugt, dass Brasilien und Argentinien das Endspiel bestreiten werden.

Argentinien kämpft sich ins Viertelfinale

Argentinien hat seinen schwachen Auftakt überwunden und im letzten Spiel der Gruppe A am Montagabend Ortszeit durch ein 3:0 (1:0) über Costa Rica des Viertelfinale bei der Copa América erreicht. Dabei liessen die Gaúchos allerdings nur in der zweiten Halbzeit ihre wahre Klasse aufblitzen. Nachdem Argentinien in den ersten 44 Minuten Chance um Chance vergab und auch Costa Rica ein ums andere Mal die Führung auf dem Fuss hatte, erzielte Kun Agüero faktisch mit dem Pausenpfiff das 1:0. Hoch motiviert durch die Führung drängte die „Albiceleste“ nach dem Seitenwechsel auf weitere Tore. Mann des Tages war ohne Zweifel Lionel Messi, der sowohl in der 53. als auch in der 64. Minute die Tore von abermals Kun Agüero und Ángel Di María vorbereitete. Er selbst jedoch vergab erneut eine Riesenchance zum 4:0 in der 78. Minute, was der Freude der Fans jedoch keinen Abbruch tat.

„Wir brauchten ein Spiel wie dieses, um das Vertrauen der Spieler wiederherzustellen. Heute war Messi genial, sein Spiel einfach brillant. Wir haben unsere Sicherheit gefunden, da Lionel weiß, wie man mit solchen Situationen umgehen muss. Er ist in der Lage, all diese Situationen zu überwinden. Dies zeigt, was für eine Persönlichkeit er ist“ zeigte sich auch Trainer Sergio Batista euphorisch mit der Leistung des Weltfussballers und der erreichten Qualifikation des Teams für die Runde der letzten Acht, wo als nächster Gegner Uruguay auf dem Terminplan steht.

Mageres 1:0 zwischen Chile und Peru

Mit einem mageren 1:0 (0:0) hat sich Chile unabhängig vom Ausgang des letzten Vorrundenspiels zwischen Uruguay und Mexiko als Gruppensieger für das Viertelfinale qualifiziert. Am Dienstagabend gewann „La Roja“ gegen die Auswahl Perus denkbar knapp – durch ein Eigentor und in der Nachspielzeit. Auch wenn Chile die spielbestimmende Mannschaft war, ein Unentschieden wäre mehr als gerecht gewesen. Peru kämpfte, blieb jedoch weitestgehend harmlos, auch Chile beschränkte seine Aktivitäten über weite Strecken auf das Mittelfeld. Ab der 66. Minute standen zudem beide Mannschaften nach einem kleinen Tumult zwischen den Spielern jeweils nur noch zu Zehnt auf dem Platz. Sowohl Carmona (Peru) und Beausejour (Chile) wurden vom Unparteiischen aus Brasilien wegen Tätlichkeit des Platzes verwiesen. In der 92. Minute dann das Missgeschick: nach einer Ecke von der rechten Seite fälschte Carrillo den Ball unglücklich in das eigene Tor ab und besiegelte damit möglicherweise die vorzeitige Heimreise. Chile als Gruppenerster könnte damit der nächste Gegner der Seleção sein, sollte diese sich gegen Ecuador durchsetzen.

Uruguay trifft im Viertelfinale auf Argentinien

Mit einem glanzlosen 1:0 (1:0) – Erfolg über Mexiko hat sich auch Uruguay am späten Dienstagabend für das Viertelfinale qualifiziert. Einziger Torschütze der über weite Strecken kurzweiligen Partie, in der auf beiden Seiten zahlreiche klare Torchancen ungenutzt blieben, war Álvaro Pereira mit seinem frühen Treffer in der 14. Spielminute. Vor allem Diego Forán blieb weit unter seinen Möglichkeiten, in einer Situation lenkte er den Ball frei vor dem Tor nur an den Pfosten. Die „Celeste“ trifft in der Runde der letzten Acht nun auf Argentinien. Mexiko als aktueller Nord- und Mittelamerikameister hingegen verabschiedet sich mit drei Niederlagen vorzeitig aus dem Turnier.

Foto: CBF

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AutorIn: Dietmar Lang

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