Mit einer farbenfrohen Feier und den verschiedenen Rhythmen des Landes haben die Brasilianer am Sonntagabend im Maracanã-Stadion ihre Olympia-Gäste verabschiedet. Organisatoren und Vertreter der olympischen Komitees haben sich dabei durchaus zufrieden gezeigt. “Rio de Janeiro hat seine Schönheit gezeigt und seine Fähigkeit, den größten Sportevent der Welt auszurichten“, so der Präsident des Olympischen Komitees Brasiliens (COB), Carlos Arthur Nuzman.
Vieles hat bei den Sommerspielen Rio 2016 funktionert und das, was nicht geklappt hat, war bei der Abschlußfeier in den Hintergrund gerückt. Mit der ist noch einmal die kulturelle Vielfalt des riesigen Landes auf einfache und eindrucksvolle Weise gezeigt worden.
Statt der Flora, wie bei der Eröffnungsfeier, standen dieses Mal die Fauna und die Kunst im Vordergrund. Bunt gekleidete Vogelmenschen haben dort, wo noch am Vortag die Brasilianer ihr erstes olympisches Fußballgold errungen haben, den Cristo Redentor gebildet, den Zuckerhut und die olympischen Ringe.
Immer wieder gab es “Ah“ und “Oh“ Ausrufe vom Publikum. Es wurde Frevo getanzt und ein Kinderchor des Indiovolkes Guarani hat gesungen. Davon, dass es den Großteil der Feier hinweg geregnet hat, haben sich Besucher, Mitwirkende und Athleten nicht beeindrucken lassen.
Letztere haben schließlich ausgelassen mitgetanzt und gefeiert, als zum Abschluß die Kunst der Sambaschulen das Maracanã-Stadion in ein kleines Sambódromo verwandelt hat.
“Wir sind als Gäste angekommen und Reisen als Freunde ab“, hat der Präsident des Olympia-Komitees (IOC), Thomas Bach gesagt. Vergessen waren da die unsportlichen Buhrufe, mit denen einige Athleten bei den Wettkämpfen vom Publikum bedacht worden sind.
Aber die Stadienbesucher stellen nicht alle Brasilianer dar und Umfragen unter Athleten und Touristen haben gezeigt, dass die Mehrheit von ihren Gastgebern begeistert war.
Die Bevölkerung Rio de Janeiros war es auch, die vom IOC besonders geehrt worden ist. Ihr hat Bach den Olympia-Pokal überreicht. Der ist stellvertretend für die “Cariocas“ von jungen Männern und Frauen aus sozialen Projekten entgegen genommen worden, die vom IOC unterstützt werden.
Wie wichtig diese Projekte sind, haben bei der Olympiade mehrere Athleten gezeigt. Ein Beispiel ist Rafaela Silva, die im Instituto Reação in einer Favela Judo gelernt und jetzt Gold errungen hat.
Als dann die olympische Flamme gelöscht worden ist, gab es noch einmal “Oh’s“, dies nicht nur aus Wehmut über das Ende des Events, sondern auch über die Art des Löschens. Eingesetzt wurde Wasser, das wie Regen als Symbol der Erneuerung das Feuer gelöscht hat.