Kaká: „Alle gewinnen gemeinsam oder verlieren zusammen!“

Kaká, Brasiliens Ausnahmetalent mit der berühmten Rücknummer 10 weiss von der Wichtigkeit seiner Person in der brasilianischen Nationalmannschaft. Die Verantwortung – egal ob für Sieg oder Niederlage – will er jedoch auf alle Schultern im Kader der Seleção verteilen. Für den Profi von Real Madrid ist die Endrunde in Südafrika nach 2002 und 2006 die dritte WM seiner Karriere.

kaka2006

Bei der WM 2002 in Südkorea/Japan war er noch das Nesthäkchen der Seleção, 2006 in Deutschland der kleinste Faktor im „magischen Quartett“ mit Adriano, Ronaldo und Ronaldinho. Als Nummer 10 im Team der Seleção spielt er nun in Südafrika eine gewichtige Rolle und stellt zudem eine Leitfigur im Kader dar. Doch diese grosse Verantwortung will der Profi von Real Madrid nicht alleine tragen.

Für ihn stehen persönlicher Erfolg und Individualität erst an zweiter Stelle, die Gruppe geht immer vor. Und dies ist genau das, was Trainer Dunga stets betont und zudem nach der blamablen Endrunde 2006 Voraussetzung für die Übernahme des Amtes als Nationaltrainers war.

„Ich bin bereit, meine Verantwortung zu übernehmen, aber ich werde niemals alleine gewinnen. Wenn wir gewinnen, dann haben wir 23 Sieger. Wenn wir verlieren, dann verlieren 23 Mann. Ich weiss, dass ich einer der Anführer der Gruppe bin, aber jeder muss seinen Teil der Verantwortung übernehmen“ so Kaká.

Das Ausnahmetalent weiss natürlich auch, dass Sieg oder Niederlage bei einer Weltmeisterschaft die Karriere der grossen Fussballspieler weltweit nachhaltig kennzeichnen und beeinflussen. „Ich will aber keine WM spielen, in der ich gut bin und die Seleção nicht. Ich will, dass Brasilien Weltmeister wird“ betont Kaká die Wichtigkeit eines Mannschaftsgefühls. „Der WM ist ein Höhepunkt für den Spieler. Alle wissen, dass die ganze Welt hinsieht und die ganze Welt die Spiele verfolgt. Es ist ein grosses Privileg, eine grosse Verantwortung. Daher ist alles sehr exzessiv. Die richtigen Sachen, die Fehler, einfach alles.“

Der Brasilianer, der ausserdem noch die italienische Staatsbürgerschaft besitzt, spricht aus Erfahrung. 2006 spielte er eine hervorragende WM und war einer der Glanzpunkte des brasilianischen Spiels. Aber Brasilien schied im Viertelfinale gegen Frankreich aus. Mit einem Gefühl der Niederlage kehrte er nach Hause zurück.

Nun trägt er das kanariengelbe Trikot mit der bedeutsamen Nummer 10. Ein Trikot, welches Pelé unsterblich gemacht hat und jedem Träger daher umso schwerer auf den Schultern lastet. „Es ist (natürlich) eine Verantwortung. Wenn wir auf das Spielfeld gegen, dann vergessen wir zwar die Nummer, wir vergessen alles. Aber trotzdem ist da weiter eine Verantwortung, dies ist schliesslich meine dritte Weltmeisterschaft mit der Seleção. Und die Seleção ist schon von sich selbst aus etwas besonderes. Das Gewicht, mit dem Trikot mit der Nummer 10 zu spielen, kann man nicht messen. Aber es ist keine schlechte Sache. Es ist eine sehr schöne Sache“ erläutert Kaká seine ersten Erfahrungen im Rampenlicht der diesjährigen WM-Endrunde.

Am Montag wird er nun abermals mit dieser grossen Verantwortung im Ellis Park in Johannesburg den Rasen betreten. Im Achtelfinale gegen Chile wird von ihm ein weiteres Mal die Explosivkraft und die Kreativität abverlangt, als „Gehirn“ der Seleção selbige ins Viertelfinale zu führen. Und damit einen Schritt näher an den Titelgewinn.

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AutorIn: Dietmar Lang

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