Bereits lange vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien war das Thema Sicherheit der Touristen einer der am häufigsten diskutierten Punkte der Verantwortlichen und Organisatoren gewesen. Nun liegen erstmals konkretere Zahlen in Hinblick der Umsetzung vor. Laut dem am Montag (14.) vorgelegten Bericht wurden in den Bereich über 630 Millionen Euro investiert. Seit dem 23. Mai waren zudem 177.000 Sicherheitskräfte im Einsatz, dreimal soviel wie in Südafrika.
Zwischen 850.000 und einer Million ausländischer Touristen sind zur WM nach Brasilien gekommen. Lediglich 371 von ihnen wurde die Einreise verweigert, unter anderem wegen Problemen mit Ausweispapieren, aufgrund internationalen Haftbefehlen oder weil sie gewaltbereiten Fan-Gruppierungen angehörten, denen der Zugang zu Stadien auch in ihrem Heimatland verboten ist. Angeführt wird die Liste der abgewiesenen Besuchern von Argentinien mit 87 Personen, gefolgt von den USA mit 67 Personen.
Während der vier Wochen der Weltmeisterschaft wurden zudem 271 Personen im In- und Ausland festgenommen, die illegal mit Eintrittskarten gehandelt hatten. Darunter sind auch einige deutsche Staatsbürger, die vornehmlich direkt am Stadion von den Ermittlern auf frischer Tat ertappt wurden. Insgesamt wurden nach Polizeiangaben 1.825 Tickets sichergestellt.
Noch keine Daten liegen in Hinblick auf von Fans angezeigte Straftaten und Zwischenfälle vor. Lediglich einzelne Städte wie Fortaleza haben bereits einige Zahlen veröffentlicht. Danach wurden zwischen dem 12. Juni und dem 13. Juli in der Metropole im Nordosten des Landes 671 Vorkommnisse bei den zuständigen Behörden angezeigt. Die meisten davon sollen sich allerdings nur auf verlorene Dokumente beziehen.
Nach Regierungsangaben kam es während der Weltmeisterschaft in verschiedenen Städten Brasiliens zu insgesamt 236 Demonstrationen mit 51.000 Teilnehmern. Lediglich 19 Proteste wurden von gewalttätigen Ausschreitungen begleitet, 355 Personen wurden verhaftet. Dabei kam es auch zu etlichen Verletzten, darunter war auch zahlreiche Medienvertreter. Allein am Tag des Finals (13.) wurden nach Angaben des brasilianischen Journalistenverbands Abraji bei einem Protest nahe des Maracanã-Stadions in Rio de Janeiro mindestens 15 brasilianische und ausländische Journalisten von Polizisten verletzt. Die verantwortliche Militärpolizei versicherte, die Fälle zu untersuchen und die eingereichten Videos und Fotos umgehend zu analysieren.
Abgesehen von dem teilweise brutalen Vorgehen mancher Polizisten zeigte sich die Mehrheit der Touristen jedoch zufrieden mit der Sicherheit. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Datafolha bewerteten 82 Prozent der Befragten die Sicherheit der Touristen als „optimal“ – 13 Prozent befanden die Situation während der Weltmeisterschaft als „normal“.