Die 11 Arten von nativen Araçaris Brasiliens verteilen sich sowohl auf Amazonien als auch auf die Überreste des Atlantischen Regenwaldes im Südosten und Nordosten. Und wenigstens 3 dieser Arten erreichen die Wälder des Inlands – im Pantanal und, weiter nach Süden, das Grenzgebiet der Bundesstaaten Paraná und Mato Grosso do Sul mit Paraguay.
Hier sind sie:
Araçari-Negro – Pfefferfresser (Selenidera culik)
Bewohnt sowohl die Galeriewälder als auch primäre und sekundäre Waldgebiete im Norden Amazoniens. Er bevorzugt Bacaba-Früchte (Oenocarpus bacaba) zu fressen – und zu pflanzen, sowie Embaúbas (Familie Cecropia). Der Vogel ist 34 cm lang.
Araçari-Miudinho – Grünarassari (Pteroglossus viridis)
Hält sich in Wäldern der “Terra firma“ (amazonensisches Festland, das nie überschwemmt wird) auf, auch in Plantagen im nördlichen Amazonasgebiet und den Bundesstaaten Amapá und Roraima – ausserdem in Guyanas. Man sieht ihn meistens in Gesellschaft von Gralhões (Ibycter americanus), Verwandten des Caracará. Der Vogel misst 39 cm.
Araçari-De-Pescoço-Vermelho – Rotnackenarassari (Pteroglossus bitorquatus)
Kommt im Süden des Rio Amazonas vor, bevorzugt die Feuchtgebiete: Galeriewald, periodisch überschwemmte Waldgebiete (Várzeas) und Bambus-Wälder – obwohl man ihn auch im Festlandwald antreffen kann. Ist 36 cm gross.
Araçari-De-Bico-Marfim – Rotkropfarassari (Pteroglossus azara)
Lebt in Wäldern Amazoniens und des Bundesstaates Acre, sowie in den Nachbarländern. Auch er bevorzugt Galeriewald, Várzeas und Bambus-Bestände. Seine Grösse ist von Region zu Region unterschiedlich – zwischen 36 bis 45 cm.
Araçari-De-Cinta-Dupla – Doppelbindenarassari (Pteroglossus pluricinctus)
Er verteilt sich auf die Länge der Grenze zwischen Brasilien und Venezuela, Kolumbien und Peru – in den feuchteren Regenwäldern hält er sich meistens in den Kronen der hohen Bäume auf. Er misst 43 bis 46 cm.
Araçari-Mulato – Krauskopfarassari (Pteroglossus beauharnaesii)
Die einzig bekannte Art mit gekräuselten Federn auf dem Kopf. Bewohnt primäre und sekundäre Wälder der “Terra firme“ und sogar Dschungelgebiete, in Amazonien (Acre, Rondônia, Amazonas, Süden von Pará und Norden von Mato Grosso). Körpergrösse 46 cm.
Araçari-Letrado – Schriftarassari (Pteroglossus inscriptus)
Kommt sowohl in trockenen Wäldern als auch in überschwemmten Arealen des Amazonasbeckens vor – im Norden wie im Süden des grossen Stroms. Von ihm gibt es eine isolierte Population im Atlantischen Regenwald des Nordostens, vom Norden Bahias bis nach Pernambuco. Ausserdem existieren mindestens zwei bekannte Untergruppen. Die Grösse ist unterschiedlich – zwischen 33 und 40 cm.
Araçari-De-Bico-Branco – Schwarzkehlarassari (Pteroglossus aracari)
Lebt in den Fragmenten des Atlantischen Regenwaldes, sowohl im gebirgigen wie im tieferen Teil, und auch in Galeriewäldern. Er zirkuliert in grösseren Gruppen, manchmal gemischt mit Schwarzschnabel-Tukanen (Ramphastus vitellinus) und mit Grünschnabel-Tukanen (Ramphastus dicolorus). Er erreicht 46 cm.
Araçari-Banana – Goldtukan (Pteroglossus bailloni)
Verschiedene Untersuchungen wiedersprechen seiner Eingliederung in die Familie Pteroglossus und verteidigen noch seine Zugehörigkeit zu der Gruppe Baillonius. Dies ist einer der am leichtesten zu beobachtenden Araçaris, denn er zirkuliert sowohl am Himmel des Atlantischen Regenwaldes der Küste, als auch auf den niederen Zweigen und sogar auf dem Boden der fragmentierten Wälder in tiefer gelegenen Gebieten. Er ist einer der grossen Besamer der Juçara-Palme (Euterpe edulis), der Embaúbas (Cecropia spp.), der Feigenbäume (Familie Moraceae) und der Caneleiras (Familie Ocotea und Nectandra). Grösse zwischen 35 und 39 cm.
Araçari-Poca – Fleckenarassari (Selenidera maculirostris)
Bewohnt den Atlantischen Regenwald in tiefen und hoch gelegenen Abschnitten, sowie die Galeriewälder im Osten Brasiliens. Er verfolgt die Reifung der Juçara-Palme (Euterpe edulis), welche in der Küstenregion beginnt, und dann auch in den höheren Regionen stattfindet. Der Vogel ist 35 cm gross.
Araçari-Castanho – Braunohrarassari (Pteroglossus castanotis)
Er lebt in unterschiedlich beschaffenen Waldgebieten – von Buriti-Palmenhainen bis zu dichtem Wald der “Terra firme“, Cerrados und Gebieten mit veränderter Vegetation. Neben dem Konsum von Früchten raubt er auch Jungvögel der Japins (Familie Cacicus). Er misst zwischen 43 und 47 cm.
Araçá-Fresser
Araçari-poca, saripoca. Der zweite Name klingt deutlich wie ein Sprechfehler des ersten. Araçari in der Tupi-Guarani-Sprache ist ein Vogel, der Araçá (Familie Psidium) frisst, eine gewöhnliche Frucht in unseren Wäldern und im Cerrado. Poca bedeutet “mit Knall platzen“, und bezieht sich in diesem Fall auf den heiseren, gutturalen Ton, dieser Vögel.
In Brasilien kennt man 3 mit den Araçaris verwandte Arten, die vom Volk als “Saripocas“ bezeichnet werden:
Saripoca-De-Coleira – Reinwardt-Arassari (Selenidera reinwardtii)
Bewohnt Wälder der “Várzea“ und der “Terra firme“ im Südosten Amazoniens. Man kennt zwei Unterarten. Grösse 34 cm.
Saripoca-De-Bico-Castanho – Natterer-Arassari (Selenidera nattereri)
Lebt in offenen Waldgebieten mit sandigen Böden, sowie in Wäldern der “Terra firme“ im Nordwesten des Bundesstaates Amazonas und in Roraima. Ist 32 cm gross.
Saripoca-De-Gould – Gould-Arassari (Selenidera gouldii)
Kommt vor in den Becken des Rio Tapajós und des Xingu, am unteren Amazonas in Uferwäldern, Buriti-Palmenhainen und solchen im Nordosten von Pará. Grösse 33 cm.