Rio Branco

Zuletzt bearbeitet: 7. September 2020

Rio Branco, die Hauptstadt des Bundesstaates Acre, ist am Ufer des Rio Acre gelegen, und wurde als Siedlung unter dem Namen „Volta da Empreza“ 1882 gegründet. 1904, nach der endgültigen Annektierung des Acre durch Brasilien, bekam sie den Status eines Dorfes (Vila) mit Sitz des „Departements Alto Acre“.

Gründung: 28. 12. 1882
Lage: 153 Meter über Meer
Bevölkerungszahl: 413.418 (Stand 09/2020)
Grösse/km2: 8.835 km2
Bevölkerungsdichte/km2: 38,03 Einw./km2
Regenzeit: Januar bis Juni

Rio Branco, State of Acre, Brazil
Rio Branco, State of Acre, Brazil
Rio Branco, State of Acre, Brazil
Rio Branco, State of Acre, Brazil
Rio Branco, State of Acre, Brazil
Rio Branco, State of Acre, Brazil
Rio Branco, Acre, Brazil
Rio Branco, Acre, Brazil
Rio Branco, Acre, Brazil
Rio Branco, Acre, Brazil
Rio Branco, Acre, Brazil
Rio Branco, Acre, Brazil
Rio Branco, Acre, Brazil
Rio Branco, Acre, Brazil
Rio Branco, Acre, Brazil
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1909 änderte man den Namen in „Penápolis“ (zu Ehren des damaligen Präsidenten Afonso Pena) und im Jahr 1912 noch einmal, in Rio Branco (zu Ehren des Baron von Rio Branco, jenes brasilianischen Aussenministers, dem es gelang, das Territorium Acre dem brasilianischen Bundesstaat einzuverleiben). 1920 wurde Rio Branco Hauptstadt des neuen Territoriums Acre und 1962 die Hauptstadt des neuen Bundesstaates Acre. Sie ist administratives Zentrum und auch wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt des Staates. Sie wird vom Rio Acre geteilt in den „Ersten“ und den „Zweiten Distrikt“. Der Fluss ist meistbenutzter Ein- und Ausgang der Stadt. Mehr als die Hälfte der Staatsbürger konzentrieren sich in der Hauptstadt.

Länger als ein halbes Jahrhundert hat ein riesiger Baum, eine „Gameleira“, dem Hin und Her am Rio Acre getrotzt. Sie stand in einer Flussbiegung am rechten Ufer und wurde zum Wahrzeichen der ersten Besiedelung durch die Gummi-Sammler, die in ihrem Schatten die Preise für ihr „schwarzes Gold“ verhandelten. Jahre später wurde derselbe Baumriese Zeuge der Revolte der brasilianischen Gummisammler gegen die bolivianische Obrigkeit und als schliesslich der Acre Brasilien angeschlossen wurde, stürzte der Baum, während einer Überschwemmung in den Fluss.

Die Strasse, welche sich am rechten Ufer des Flusses, vom ursprünglichen Platz des Baumes aus entwickelt hatte, wurde zur zentralen Geschäfts-Ader dieses Teils von Amazonien. Dort schossen die Bars, Cafés und Casinos mit Spielen wie Roulette und Blackjack wie Pilze aus dem Boden. Dort trafen sich die Repräsentanten erster Klasse der nationalen und internationalen Handelshäuser und bewegten Tausende „Contos de Reis“. Dort wohnten auch die Familien der urbanen Elite, die sich aus liberalen Berufsständen und aus Beamten der Republik zusammensetzten.

Im Lauf der Zeit verlegte man die politische Administration auf das linke Ufer des Flusses, hier waren die Ufer höher und vom Fluss noch nie überschwemmt worden. Trotzdem blieben die bekannten Geschäftsstrassen, wie die Rua Cunha Matos, die Rua 17 de Setembro oder die Rua 24 de Janeiro noch über viele Jahre hinweg die Zentren der Geschäftswelt und fast ausschliesslich vereinnahmt von den Sirisch-Libanesischen Emigranten, weshalb man dem Viertel in den 30-er Jahren den Namen „Beirut-Viertel“ anhängte.

Aber, mit den 50er Jahren verfiel das gesamte historisch bedeutsame rechte Ufer des Rio Acre in die Dekadenz. Man nannte es nun „den zweiten Distrikt“, Resultat des Umzugs fast aller wichtiger Geschäftsadressen in den „Ersten Distrikt“, das linke Ufer des Acre, wo sie sich nun in der Gemeinschaft mit den Behörden-Sitzen und den vornehmsten Familien-Burgen wieder fanden.

Und, als ob damit das endgültige „Aus“ des „Zweiten Distrikts“ eingeleitet worden wäre, verwüstete eine der grössten Überschwemmungen aller Zeiten, im Jahr 1997, den historischen Teil der Stadt am rechten Ufer. Ein grosser Teil des Ufers brach ab, und viele historische Gebäude wurden durch die Fluten mitgerissen und endgültig zerstört.

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