Allerheiligen-Bucht

Zuletzt bearbeitet: 17. Februar 2022

Nebst Kultur und Folklore möchten wir Ihnen natürlich auch die wunderschönen Inseln, historischen Städte und andere empfehlenswerte Ausflugsziele rund um Salvador nicht vorenthalten, sondern Ihnen ein bisschen bei ihrer Erschliessung helfen – schon vor Antritt ihrer Brasilienreise – damit Sie schon das eine oder andere Ziel für Ihr Wunschprogramm aussuchen können.

Strandverkäufer – Foto: Fernando Vivas/GOVBA

Allein die Allerheiligen-Bucht „Bahia de Todos os Santos“ bietet eine Fülle von verschiedenen Sehenswürdigkeiten:

Zum Beispiel die rund 50 Inseln innerhalb ihrer 1.100 Quadratkilometer Meeresfläche sind alle erlebenswert, und die zahlreichen historisch bedeutsamen Städte um sie herum wie zum Beispiel: „Cachoeira, Santo Amaro und Nazaré“. Diese Städte sollte man ebenfalls nicht auslassen.

Eine gute Wahl ist eine Kreuzfahrt durch die Bucht, die einige der schönsten dieser Inseln anläuft. Hier eine kleine Auswahl der empfehlenswertesten Inseln:

Die Ilha de Maré
Heisst so, weil dort eine besonders starke Gezeitenbewegung (Maré) zu beobachten ist. Eine Insel, die mit Bananenpflanzungen bedeckt ist und umgeben von schönen Stränden und Mangroven. Zwei Haupt-Siedlungen gibt es auf der Insel: „Santana“ und „Praia Grande“. Dort leben Söhne und Töchter von schwarzen Sklaven, die sich noch im „Nagô-Dialekt“ unterhalten: Frauen, die sich mit der Herstellung von Klöppelspitze befassen und ihre Männer, die sich in buntbemalten Booten dem Fischfang mit dem Netz widmen und in ihrer Freizeit aus Bambus interessantes Kunsthandwerk herstellen. In „Oratório de Maré“, einem kleinen Ort, von dem man einen schönen Blick auf Salvador geniesst, gibt es eine Anlegestelle für Schiffe und ein bescheidenes Restaurant.

Die Ilha dos Frades
Sie ist nach zwei Mönchen benannt, die dort von Indianern einmal „verspeist“ wurden. Bedeckt von Kokospalmen und Beständen des Atlantischen Urwalds, mit Seen und Wasserfällen, bietet diese Insel dem Besucher für mehr als einen Tag Sehenswertes, allerdings keine Übernachtungsmöglichkeit. Vier Strände auf der Insel sind von Fischern bewohnt: „Paramana, Tobar, Costa de Fora und Ponta de Nossa Senhora“. Dieser zuletzt genannte Strand hat ruhiges Wasser und ist einfach phantastisch gelegen. Frischer gegrillter Fisch wird hier in kleinen Kiosken im Schatten eines Palmenhains angeboten. Man knabbert und schaut nach Salvador hinüber. Auf einem Hügel der alte Leuchtturm, ein Besichtigungsspaziergang führt an einem ebenfalls wunderschönen Strand vorbei: „Viração“ mit besonders weissem, feinen Sand.

Die Ilha de Bom Jesus
Eine kleine und ruhige Insel, auf der es eine Werft für „Saveiros“ gibt, (bahianische Segler-Typ). Die Strassen von „Bom Jesus dos Passos“ sind gepflastert und mit Bäumen bepflanzt. Ein Restaurant, eine Bäckerei und ein paar Bars – die koloniale Kirche des Ortes ist die Sehenswürdigkeit. Zwei besonders schöne Strände auf der Insel sind „Pontinha“ und „Ponta do Padre“.
Andere Inseln, die es wert sind, besucht zu werden: „Ilha Maria Guarda“ und „Ilha das Vacas“. Die grösste Insel in der Allerheiligenbucht „Itaparica“, wollen wir Ihnen aber noch genauer beschreiben.

nach obenDIE INSEL ITAPARICA

„Steinerne Mauer“, so nannten die Indianer die grosse Insel auf der gegenüberliegenden Seite der Allerheiligen-Bucht – 17 km von Salvador – wird von Fährschiffen regelmässig alle 40 Minuten angefahren. Sie hat eine Ausdehnung von 240 Quadratkilometern.

Ihre über 20 Strände – alle auf der dem Atlantik zugewandten Ostseite gelegen – haben vorgelagerte Korallenbänke, die den Stränden ruhiges Wasser bescheren und viel erholsame Ruhe. Palmenhaine, Fischerdörfchen, ein paar Hotels und praktische Kleinbusse, die hinter dem Strand auf und ab fahren. Wenn man selbst ein bisschen aktiv sein will, kann man die Strände per Motorboot, mit dem Kajak, per Fahrrad, zu Pferd oder im Leihwagen erkunden. Ein guter Platz für geruhsame Badetage, die man sich zwischendurch gönnen sollte. Hier ein paar Strandempfehlungen:

Ponta de Areia
Sehr beliebt und stark besucht von den Einheimischen. Hat fast keine Wellen, gut zum Fischen, ein paar Kioske, eine Siedlung und ein paar Wochenendhäuser.

Penha
Der Strand der feinen Gesellschaft, mit den vornehmsten Wochenend-Palästen und schönem Blick auf Salvador. Ein Durchbruch im Korallenriff, das sonst die gesamte Insel schützt, lässt an dieser Stelle grosse Wellen durch. Der einzige für Surfer interessante Strand.  

Conceição
2 Kilometer lang, ist hauptsächlich durch den an diesem Strand gelegenen „Club Mediterrane“ bekannt geworden. In einem Fischerhort kleine Bars und improvisierte Restaurants. Die Kapelle „Nossa Senhora da Conceiçâo“, aus dem 18. Jahrhundert, ist sehenswert.

Tairu
Einer der schönsten Inselstrände: Umgeben von Kokospalmen, herrlich tiefgrünes Wasser, heller und sehr feiner Sand. Ein paar Wochenendhäuser – ein kleiner Ort.

Aratuba
Während der Ebbe erweitert sich der Strand enorm. Naturpools erscheinen aus dem flachen Wasser.

Berlinque
Sehr ruhiges Wasser und heller Sand. Gute Badekonditionen bei jedem Wasserstand, hat Kokospalmenbestand und einige Kioske.

Cacha-Pregos
Der letzte Strand an der Südspitze der Insel: Ein kleiner sympathischer Ort mit 5 „Saveiro- und Schoner-Werften“. Der Strand umgeben von Palmen und ohne Wellen. Von hier starten die Ausflugs-Schoner ins „Pantanal Baiano“.  Wunderschöner Blick auf Salvador.

Die dem offenen Meer abgewandte Seite von „Itaparica“, fast weg- und steglos, ist etwas für Abenteurer. Bedeckt von Atlantischem Urwald, birgt dieser Teil der Insel noch viele Überraschungen für den Naturliebhaber Zum Beispiel:

nach obenDas PANTANAL BAIANO

Liegt an der Südwestküste der Insel. Die Einzigartigkeit dieses fast unerschlossenen Gebiets – zumindest gilt das für den Tourismus – wird durch die Mischung von Süss- und Salzwasser (der ins Meer mündenden Flüsse), Kanäle, Mangroven, Strände mit sehr weissem Sand und Atlantischen Regenwald bestimmt. Hier leben Tierarten, denen man sonst nur noch selten begegnet: unzählige Vogelarten, Guará-Wölfe, Ameisenbären, Füchse, Agutis und Gürteltiere, viele Fische und Reptilien, und wenn man den Einheimischen glauben will – sogar Alligatoren und Grosskatzen!

Die dem Festland zugekehrte Küste der Insel „Itaparica“ ist bedeckt von Mangrove-Dschungeln, mit kleinen, armen Fischerkolonien dazwischen. Die kleine Insel „Matarandiba“ hat weissandige Strände und viele Kokospalmen.

Die Stadt „Jaguaripe“, am jenseitigen Festlandufer, wurde als Hafenstadt schon im 16. Jahrhundert gegründet. Hier ankerten die Caravellen der Portugiesen, um mit „Dendê, Coco“ und „Piaçava“ beladen zu werden. Eine Kuriosität der Stadt sind ihre unterirdischen Tunnel, die von der Bevölkerung zur Verteidigung gegen die Indianerangriffe angelegt worden sind. In den Tunneln unter dem „Paço Municipal“ befand sich das schreckliche „Salz-Gefängnis“, dessen Insassen in der langsam hereindringenden Meeresflut qualvoll ertranken.

Wenn man von ihrer Südwestspitze aus die Insel „Itaparica“ betritt, stösst man auf dichte Mangrove-Dschungel mit winzigen Siedlungen, wie „Jiribatuba“ oder „Catu“. Weiter nördlich stösst man dann auf die Strasse, die das Festland mit der Insel über die Brücke „Ponte do Funil“ verbindet. Der einzige Hinweis auf eine andere Welt, denn wenige Schritte weiter verschlingt die Wildnis der westlichen Inselküste wieder den Wanderer: Viele vorgelagerte Inseln in einem Meer fast ohne Bewegung, weissandige Strände und Palmen über Palmen.

Auf einer Waldlichtung, umgeben von Felsformationen, die Quelle des „Tororó“, die sich während der Regenzeit in einen schäumenden Wasserfall verwandelt.

Alles in allem hält diese Seite der „Itaparica-Insel“, im Gegensatz zu der völlig erschlossenen Ostküste, noch echte Abenteuer für den interessierten Besucher bereit, die wir zur Zeit, zusammen mit Kennern vor Ort, zu einer Tour zusammenfügen, aus der wir  – von Nord nach Süd – folgendes schon ankündigen können:

Der wilde Teil der „Itaparica-Insel“: Auf dieser Tour müssen Sie einmal alles vergessen, was Sie bisher über diese Insel hörten: „Club Mediterrane“, Luxushotels, seit Jahrzehnten erschlossene Strände der Ostküste! Denken Sie vielmehr an eine wilde, unberührte Dschungellandschaft, dann bekommen Sie eher eine Vorstellung von dieser Tour.

Ilha do Medo
Die Insel der Angst, ist eigentlich ein Korallen-Atoll vor der Nordwest-Spitze von Itaparica, auf dem die Ruinen eines alten Forts stehen. Rundherum nur Mangroven und kaum fester Untergrund, der über die Wasseroberfläche ragt.
Aber hier befindet sich die grösste Konzentration von Micro-Organismen von denen die Meeres-Fauna und -Flora der Allerheiligenbucht existiert – ein mikroskopisches Ökosystem – das ein Meeresbiologe wie seinen Augapfel behütet. Die Teilnehmer fahren per Boot zu diesem interessanten Besuch.

Baiacú
Dieses Dörfchen an der Westküste der Insel, hat ein paar Ruinen aus alter Kolonialzeit – wir machen eine Kanu-Tour in den Mangrove-Dschungel. Besuch verschiedener eingeborener Bewohner dieser Gegend. Besichtigung eines Kultplatzes der dortigen „Candomblé-Anhänger“.

Pantanal Baiano
Die Beschreibung dieser interessanten wilden Landschaft wurde bereits gegeben. Mit dem Kanu und auch „per pedes“ erleben die Teilnehmer eine ungestörte Idylle.  

Jacuípe
Die Kuriositäten dieser Stadt wurden ebenfalls bereits beschrieben. Alles in allem eine Top-Tour wieder für den, der die Qualität des Erlebnisses über die der Unterkunft stellt, eben etwas für Leute mit Abenteurergeist!

nach obenDAS RECONCAVO

Als „Reconcavo Baiano“ bezeichnet man das fruchtbare Gebiet um Salvador und die Allerheiligen-Bucht herum. Hier befinden sich eine Menge sehenswerter historischer Orte und Städtchen, die dem Zucker und dem Tabak ihre Entstehung verdanken: 73 km von Salvador liegt „Santo Amaro da Purificação“ (55.000 Einwohner), bekannt durch seine schönen Kirchen und Wasserfälle.  Brasiliens berühmte Volkssänger „Caetano Veloso“ und seine Schwester „Maria Betania“ stammen von hier.   

54 km weiter liegen die Schwesterstädte „Cachoeira“ (28.500 Einwohner) und „São Felix“ (12.500 Einwohner), auf beiden Seiten des Flusses „Paraguassú“, unterhalb einer Reihe von grünen Bergen. Erstere ist die sehenswertere, voll schönste kolonialer Architektur, die nicht durch moderne Gebäude beeinträchtigt wird.

„Cachoeira“ liegt 121 km von Salvador – steht unter Denkmalschutz – und kann während eines Tagesausfluges besucht werden. Noch kommen wenige Touristen hierher.

Cachoeira
Ist eines der stärksten und auch reinsten Zentren des „Candomblé“: In kleinen Hütten in den Bergen werden Freitags und Samstagabends die Trommeln geschlagen – gehen Sie mit dem nötigen Respekt dorthin, wenn es uns gelingt, eine Vereinbarung zur Teilnahme zu treffen. Fremde sind hier weitaus seltener als in Salvador!

Diogo Alvarez
Jener aus der Geschichte bekannte „Caramuru“ – war der Vater des Gründers von „Cachoeira“ und einziger Überlebender einer Schiffskatastrophe (1510). Er heiratete die Tochter des Häuptlings der „Tupinambá“ und taufte sie „Catarina Paraguassú“ (siehe auch „Aus der Geschichte“). Ihre Söhne rotteten die Indianer der Gegend aus, richteten die ersten Zuckerrohrplantagen ein und gründeten die Stadt „Cachoeira“.

Maragogipe
Ein alter Ausfuhrhafen für Tabak und die berühmten „Brasil-Zigarren“, liegt 32km südöstlich von Cachoeira: Neben den historischen Sehenswürdigkeiten gibt es hier ein interessantes Keramik-Kunsthandwerk. Der Besuch einer Zigarren-Manufaktur (Suerdieck & Co.) ist interessant, eine Kakao-Plantage ebenfalls.

Nazaré
Wurde im 18. Jahrhundert gegründet und hat 26.000 Einwohner. Die Stadt bietet einige sehenswerte Kirchen und Gebäude aus der Kolonialzeit sowie einen Markt, der wegen seiner kleinen Keramik-Figuren, den „Caxixis“ bekannt geworden ist. Diese Tonfigürchen sind hier nur unwesentlich billiger als in Salvador, aber man kann hier der Herstellung zusehen.

Eigentlich sind in diesem Ort nur die Fischer und eben jene Figuren-Kneter eifrig an der Arbeit. Die andern sind von morgens bis abends damit beschäftigt, Eifer, Hast und Eile unerbittlich zu bekämpfen. Die kleine Stadt ist auf dem Flussweg erreichbar und 70 km von Salvador entfernt.

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