Vinicius de Moraes

Zuletzt bearbeitet: 2. Dezember 2020

Vinicius de MoraesVinicius de Moraes erblickte das Licht der Welt im Kreise einer Familie, die sowohl der Literatur als auch der Musik verhaftet war. Und Vinicius folgt diesen beiden Idealen. Noch auf der Hochschule beginnt er mit seinen Freunden Paulo und Haroldo Tapajós zu komponieren – und zusammen spielen sie auf Festen. Im 30-sten Lebensjahr macht er seinen Abschluss im Studium der Rechte – und schreibt die Texte für zehn Kompositionen, die auf Platte graviert wurden, neun davon in Partnerschaft mit den Gebrüdern Tapajós.

1933 publiziert er seinen ersten Gedichtband „O Caminho Para a Distancia“. Als Freund von Oswald de Andrade, Manuel Bandeira und Mário de Andrade publizierte er weitere Bücher mit Gedichten in dieser Epoche. Dann verbringt er einige Zeit an der Universität von Oxford mit dem Studium der englischen Sprache und kehrt 1941 nach Brasilien zurück, wo er eine Anstellung als Filmkritiker bei der Zeitung „A Manha“ bekommt.

Einige Zitate

Es ist wichtiger, zu leben, als glücklich zu sein.
Freundschaft schliesst man nicht, einen Freund erkennt man.
Liebe ist ewig, solange sie hält.
Die Hässlichen mögen mir verzeihen, aber Schönheit ist fundamental.

Zwei Jahre später wird er von der brasilianischen Regierung für eine diplomatische Karriere ausgewählt und angenommen. Als Diplomat lebte er anschliessend in den USA, Frankreich und Uruguay. 1954 beweist er sich als Theater-Autor mit seinem Stück „Orfeu da Conceicao“, das man später im Film „Orfeu do Carnaval“ verarbeitet hat – dirigiert von dem Franzosen Marcel Camus. Seine Karriere als Musiker bekommt ihre ersten Impulse in den 50er und 60er Jahren, als er die ersten späteren Partner kennen lernt, wie Tom Jobim, Antonio Maria, Edu Lobo, Carlos Lyra und Baden Powell. 1958 bringt Elizeth Cardoso die Platte „Cancao do Amor Demais“ heraus, mit verschiedenen Beiträgen von Tom Jobim und Vinicius: „Luciana2 – „Estrada Branca“, „Chega de Saudade“.

Die erste grosse Show in der Vinicius sich 1962 im Nachtclub „Ao Bon Gourmet“ präsentiert – an der Seite von Tom Jobim und João Gilberto – verbindet ihn ein für alle Mal mit der „Música Popular“ und der Bühne. Seine Verbindung mit der brasilianischen Volksmusik wird sehr innig und ohne ihn hätte sie keinesfalls eine solche internationale Bedeutung erreicht! Vinicius schuf Texte für alle bedeutenden Kompositionen dieser Musikbewegung – zum Beispiel „Garota d’Ipanema“, „Chega de Saudade“, „Eu Sei que Vou Te Amar“, „Amor em Paz“, „Insensatez“, „Se Todos Fossem Iguais a Você“ (alle mit Tom Jobim), „Minha Namorada“, „Coisa Mais Linda“, „Você e Eu“ (mit Carlos Lyra). Ebenfalls 1962 lernt er den Gitarristen Baden Powell kennen, mit dem er Kompositionen schafft, die sich ausserhalb des Bossa Nova bewegen, wie die Afro-Sambas („Canto de Ossanha“, „Canto de Xangó“, „Samba de Oxossi“) und andere Sambas („Samba de Prelúdio“, „Samba da Bencao“, „Formosa“, „Apelo“ und „Beribau“).

1965 anlässlich einer Show im Nachtclub „Zum Zum“ stellt er das „Quarteto em Cy“ dem Publikum vor – vier begabte Frauen, die ihre Songs im Chor darboten – Vinicius wird ihr Mentor. Im selben Jahr erscheint „Arrastao“ – unter Mitwirkung von Edu Lobo, gesungen von Elis Regina, erreicht das Lied den Ersten Platz beim „Festival de Música Popular Brasileira“ des TV-Kanals Excelsior in São Paulo. Auch der Zweite Platz gehört einer Komposition von Vinicius – „Valsa do Amor que Não Vem“, in Zusammenarbeit mit Baden Powell und gesungen von Elizeth Cardoso.

1968 wird Vinicius aus seiner diplomatischen Karriere verabschiedet. Von da an widmet er sich ausschliesslich seinem Künstlerleben. Nimmt an Shows in Portugal, Argentinien und Uruguay teil, begleitet von Nara Leão, Maria Creuza, Toquinho, Oscar Castro Neves, dem Quarteto em Cy, Baden Powell, Chico Buarque. In den 70er Jahren verfestigt sich auch seine Freundschaft und Partnerschaft mit Toquinho. „Tarde em Itapoan“, „Regra Tres“, „Maria Vai com as Outras“, „A Tonga da Mironga do Kabuleté“ sind ein paar der Kompositionen des Doppels. Zahllose Schallplatten mit Kompositionen und Interpretationen von Vinicius wurden in den 70er Jahren produziert. Eine der wichtigsten ist „Tom, Vinicius, Toquinho e Miucha“, die live im Canecao von Rio de Janeiro mitgeschnitten wurde, während einer Show, die fast ein ganzes Jahr am gleichen Ort verblieb und stets vor ausverkauftem Haus ablief – anschliessend zeigte man sie auch in anderen Städten Südamerikas und in Europa. Trotz seines enormen Erfolgs mit der Música Popular hat Vinicius die Poesie nicht aufgegeben, sondern sogar Platten herausgebracht, auf denen er seine Werke rezitiert. Nach seinem Tod, im Jahr 1980, präsentierten sich verschiedene Shows in seinem Andenken im Lauf der Jahre – und verschiedene Gedichtbände und Biografien sind ebenfalls erschienen.

Diskographie Vinicius de Moraes
  • A ARCA DE NOÉ 2 (1981)
  • A ARCA DE NOÉ (1980)
  • 10 ANOS DE TOQUINHO & VINICIUS (1979)
  • AMÁLIA / VINICIUS – AMÁLIA RODRIGUES E VINICIUS DE MORAES (1978)
  • VINICIUS DE MORAES – ANTOLOGIA POÉTICA (1977)
  • TOM / VINICIUS / TOQUINHO / MIÚCHA (1977)
  • VINICIUS / TOQUINHO (1975)
  • O POETA E O VIOLÃO – TOQUINHO E VINICIUS (1975)
  • VINICIUS CANTA „NOSSA FILHA GABRIELA“ (1972)
  • TOQUINHO E VINICIUS (1971)
  • OS AFRO-SAMBAS DE BADEN E VINICIUS (1966)
  • VINICIUS: POESIA E CANÇÃO VOL. I (1966)
  • VINICIUS: POESIA E CANÇÃO VOL. II (1966)
  • VINICIUS & ODETE LARA (1963)
  • SINFONIA DA ALVORADA – M: ANTÔNIO CARLOS JOBIM – P: VINICIUS DE MORAES (1961)
  • CANÇÃO DO AMOR DEMAIS (1958)
  • ORFEU DA CONCEIÇÃO (1956)
  • SARAVÁ VINICIUS! – 2 (2000)
  • FOGO SOBRE TERRA (1974)
  • TOQUINHO, VINICIUS & AMIGOS (1974)
  • EU SEI QUE VOU TE AMAR (1972)
  • VINICIUS + BETHÂNIA + TOQUINHO – EN LA FUSA (1971)
  • TOQUINHO E VINICIUS (1997)
  • VINICIUS DE MORAES (1967)
  • CHEGA DE SAUDADE – UM TRIBUTO A VINICIUS DE MORAES (2000)
  • VINICIUS – A ARTE DO ENCONTRO – MPB-4 E QUARTETO EM CY (2000)
  • AFRO-SAMBAS – DE BADEN POWELL E VINICIUS DE MORAES (1996)
  • SONGBOOK VINICIUS DE MORAES (1993)
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