Tom Maior

Zuletzt bearbeitet: 1. März 2017

Allgemeine Daten der Sambaschule G.R.E.S. Tom Maior

tom maiorGegründet: 14. Dezember 1973
Vereinsfarben: Rot/Gelb/Weiss
Aus dem Stadtteil: Pinheiros

Präsidentin: Luciana Silva
Karnevalist/In: Mauro Quintaes
Sänger: Rene Sobral
Leiter der Perkussions-Gruppe (Mestre de bateria): Mestre Carlão
Begleiter der Fahnenträgerin (Mestre-sala): Jairo Pereira
Fahnenträgerin (Porta-bandeira): Simone Gomes
Königin der Perkussion (Rainha da Bateria): Pâmella Gomes

Samba-Enredo 2017 (Themen-Samba)
Elba Ramalho canta em oração o folclore do nordeste
Elba Ramalho singt im Gebet die Folklore des Nordostens

Zahlen Karneval 2017
Mitwirkende: 2.800
Alas (Themen-Gruppen zu Fuss): 22
Allegorische Wagen: 5

Probelokal: Rua Eugenio de Medeiros, 263 – Pinheiros
Proben: Dienstags ab 21h und samstags ab 20h
Quadra: R. Sérgio Tomás, 622 – Barra Funda
Telefon: (11) 3813 – 4684

Karnevalssieger Grupo Especial
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Highlights Karnevalsparade 2017

Foto Impressionen

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Aus der Vereinsgeschichte

Tom Maior entstand 1973 durch eine Abspaltung von Camisa Verde e Branco, die bis heute die Patenschaft für die Schule übernimmt. Der Name wurde durch den Samba “Tom Maior” (Höchster Ton) des Komponisten Martinho da Vila aus Rio de Janeiro inspiriert („vai ter de amar a liberdade, só vai cantar em tom maior, vai ter a felicidade de ver um Brasil melhor“ – er wird die Freiheit lieben müssen, wird nur in den höchsten Tönen singen, wird das Glück haben, ein besseres Brasilien zu sehen”).

Die Schule ist seit 2005 jedes Jahr in der Grupo Especial von São Paulo vertreten. Die beste Platzierung – ein 5. Rang – erreichten sie 2008 mit dem Thema: Glória Paulista – São Paulo na vanguarda da economia brasileira (Glory Paulista – Sao Paulo an die Spitze der brasilianischen Wirtschaft.) Ansonsten reichte es immer nur knapp zum Klassenerhalt.

Tom Maior auch 2010 mit Adriana Bombom, Ehefrau des Samba-Superstars Dudu Nobre in ihrer Funktion als “Mutter der Percussionsgruppe“. Die Schule hatte sich das 50. Jubiläum der Hauptstadt Brasília ausgesucht und so lautete auch das Motto “Brasilia, Do Sonho à Realidade… Uma Homenagem de São Paulo aos 50 Anos da Capital Coração do Brasil“ (Brasilia, vom Traum zur Realität… Eine Huldigung São Paulos der 50 jährigen Hauptstadt im Herzen Brasiliens).

Die Parade schien jedoch zunächst unter keinem guten Stern zu stehen, denn bis auf die letzte Sekunde wurde noch an den gigantischen und farbenfrohen Motivwagen gearbeitet. Die Tore schlossen sich dann jedoch nach genau 65 Minuten hinter den 2.300 Mitwirkenden, darunter auch 50 Kinder, so dass die Schule deswegen keinen Punktabzug hatte.

2011 ehrte die Schule die im Grossraum der Millionenmetropole gelegene Stadt São Bernardo do Campo mit dem Motto: „Salve, salve São Bernardo, Stück meines Brasiliens – Mutterland der Paulistas“. Man hatte dafür zudem den berühmtesten Einwohner, den ehemaligen Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva eingeladen, an der Parade teilzunehmen, doch dieser glänzte durch Abwesenheit.

Dabei stand ja gerade die industrielle Entwicklung durch die dortigen zahlreichen Automobilwerke und der dort wohnenden Arbeiterklasse im Mittelpunkt der Präsentation. Die Rainha da Bateria Adriana Bombom sorgte mit einem Leguan-Kostüm für Aufmerksamkeit.

2012 war das Thema von Tom Maior “Paz na Terra e aos Homens de Boa Vontade” (Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen) umgesetzt mit Cherubinen und Erzengeln.

“Die Menschheit ist von ihrem Weg des Friedens abgekommen, wegen Neid, Gewinnsucht und Korruption – und wir rufen die Wesen des Himmels an, damit sie die Menschheit auf ihren Weg zurück führen mögen“, erklärt der Karnevalist Marco Aurélio Ruffin.

Die Schule stellt auch die anderen Probleme der Menschheit dar: Vernichtung der Wälder, Gewalt, soziale Ungerechtigkeit und die Korruption sind ein paar der dargestellten Themen. Der zweite allegorische Wagen erhielt den Namen “A Luta da Natureza Para não Sucumbir“ (Der Kampf der Natur um nicht zu unterliegen). Zusammen mit den Schulen Dragões da Real und Gaviões da Fiel wurde Tom Maior am Schluss Siebter der Paraden 2012.

Die Samba-Schule “Tom Maior“ reizte die Sinne derer, die sich die Parade der vierten Schule in der zweiten Nacht des paulistanischen Karnevals 2013 ansahen. Mit dem Thema “Parque dos Desejos – O Seu Passaporte Para o Prazer“ (Park der Wünsche – Dein Pass zur Lust) stellte die Schule eine Betrachtung der Sexualität auf der Avenida dar.

Das Thema, ausgewählt in Partnerschaft mit einem der Sponsoren der Schule, ein Unternehmen der Verhüterli-Industrie, bezog sich auf eine der weltweit populärsten Methoden zur Empfängnisverhütung. Absicht der Schule sei es, so wurde behauptet, eine Warnung zur Verhütung von sexuell übertragbaren Krankheiten zu demonstrieren.

Ein Wagen, der versprach, eine ordentliche Polemik zu verursachen, war in letzter Minute etwas entschärft worden: Das Paar beim Sexualverkehr, dargestellt als riesige Statuen, war mit einem ebenso riesigen Betttuch verhüllt worden – auf wessen Initiative, ist noch nicht bekannt. Die Parade endete mit einem Wagen, der demonstrierte, wie Freud die sexuellen Phantasien und die Regeln für Liebe und Lust erklärt. Am Ende reichte es zum 12. Rang und der Möglichkeit 2014 wieder in der höchsten Liga um einen guten Platz zu kämpfen.

2014 paradierte die Schule zu Ehren der Stadt “Foz do Iguaçu“ und seiner weltbekannten Wasserfälle – die Stadt feiert in diesem Jahr 2014 ihr 100-jähriges Bestehen. Der Themen-Samba dazu: “Foz do Iguaçu: Destino do Mundo – Sinfonia em Tom Maior Foz do Iguaçu“ (Destination der Welt! Die harmonische Symphonie des Wassers)

Ein defekter Wagen mit dem Titel “A Fúria do Reino de M’Boy“ (Die Furie des Reiches von M’Boy – aus der Legende um ein Indio-Paar, deren Liebe zueinander von einem eifersüchtigen Schamanen zerstört wurde) musste mittels eines Schaufelbaggers wieder flott gemacht werden – was der Schule einen empfindlichen Punkteabzug bescherte.

Auf dem dritten Wagen repräsentierte der Karnevalist Mauro Quintaes ein Casino mit Spielkarten und Spielautomaten. Die Baianas waren kostümiert als Herz-Königinnen, getreu dem Vorbild aus “Alice im Wunderland“.

Die “Tom Maior“ präsentierte ausserdem die so genannte “Ponte da Amizade“ (Brücke der Freundschaft), die Brasilien mit Paraguay über den Rio Paraná verbindet, und vergass auch die “Muambeiros“ (Schmuggler) nicht, die illegal Billig-Produkte aus dem Nachbarland holen, um sie auf Brasiliens Strassen zu verkaufen. Der vierte Wagen präsentierte das Wasserkraftwerk von Itaipu.

Was wäre es für einen Rang geworden, wenn es den gebrochenen Wagen nicht gegeben hätte? Trotz dem Punkteabzug erreichte Tom Maior den 7. Schlussrang.

Für Adrenalin – dem Samba-Enredo 2015 – sorgte Tom Maior. Die Sambaschule hatte im vergangenen Jahr bei ihrer Parade wie erwähnt mit einigen Problemen zu kämpfen, wie einem Achsenbruch bei einem der allegorischen Wagen. Weil sie dabei soviel Adrenalinausstössen ausgesetzt waren, wählten sie dies zum aktuellen Thema.

Sie zeigten bei ihrer Parade beinahe alles, was zu Euphorie und Adrenalinausstössen führt. Akrobaten kletterten als Neuronen im Gehirn gigantischer Köpfe, Herzen schlugen vor Aufregung im Hals, der Liebesgott Eros erzeugte Adrenalin wie ebenso der Exorzist, der als riesige Figur über ein Geisterschloss drohnte, um das Hexen und Teufelinnen tanzten.

Auch die Notenvergabe landete als adrenalinspendendes Ereignis auf der Avenida. Bei der Notenvergabe am Dienstag, 17.02. 2015 kamen 267,7 Punkte zusammen, was den letzten Rang und den Abstieg in die Grupo de Acesso bedeutet.

Tom Maior eröffnete die Paraden 2017 der Eliteschulen in São Paulo mit dem Enredo: “Elba Ramalho canta em oração o folclore do nordeste“ (Elba Ramalho singt im Gebet die Folklore des Nordostens). Sie hatten allerdings beim Start mit bangen Minuten zu kämpfen, weil es Probleme mit einem der Wagen gab.

Abgesehen von den Anfangsschwierigkeiten präsentierte sich der Aufsteiger jedoch glänzend. Tom Maior hat den Nordosten Brasiliens mit seiner Kultur, seiner Landschaft und seinen Menschen auf die Avenida des Sambodroms von Anhembi gebracht. Geehrt wurde damit die Sängerin Elba Ramalho. Sie wurde auf einer Bahre tanzend von einem Dutzend Männern getragen. Die Darbietung reichte am Schluss zum 12. Rang.

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