Apuí und Mata–pau

Zuletzt bearbeitet: 19. Dezember 2012

Lateinisch: Clusia insisgnis
Familie: CLUSIACEAE

Apui_ou_mata-pauIm Amazonas–Regenwald hat man verschiedenen Spezies den Namen Apuí oder Mata-pau (Baumtöter) gegeben. Alle sind aus der Familie der „Clusia“ oder „Ficus“ (Feigenbaum) und sind „Hemiepifitas“, so genannt, weil sie auf einer anderen Pflanze keimen und dann ihre Wurzeln in den Boden bringen. Die Clusia insisgnis  bevorzugt niedrige Bäume, ihre Blüten sind aussen weiss und kastanien–purpurfarben in ihrem Innenteil. Im Gegensatz dazu bevorzugt die Clusia grandiflora hohe Bäume – ihre Blüten sind blass rosafarben und strömen einen starken Duft aus. Die Frucht erinnert an eine Zwiebel und hat abführende Wirkung, weshalb der Baum auch „Wilde Zwiebel“ oder „Grosse Waldzwiebel“ genannt wird. Aus der Blüte gewinnt man ein Harz welches, kombiniert mit Kakaobutter, zur Verhütung von Rissen und Schrunden in den Brustwarzen eingesetzt wird.

Kuriositäten
Seine Verbreitung geschieht mit Hilfe der Vögel, die seine Früchte konsumieren und später die Samen wieder ausscheiden – diese fallen in die oberen Astgabelungen der Bäume, wo sie keimen. Danach bringt die Pflanze ihre Wurzeln hervor und streckt sie vertikal am Stamm ihres Wirtes hinab, bis sie die Erde erreichen – dort verwurzelt sie sich rasch und breitet sich auch horizontal rasch aus. Oft geschieht es dabei, dass der Wirt–Baum von ihr, im wahrsten Sinne des Wortes, erwürgt wird. Die Baumriesen allerdings, wie zum Beispiel der Sumaúma, überleben den Würgegriff des „Mata-pau“ ohne weiteren Schaden zu nehmen.

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