Die Stiftung “Grupo Boticário“ zahlt mit dem “Projekt Oasis“ für umweltschützende Dienstleistungen (PSA), um die Erhaltung der Natur auf privatem Besitz zu intensivieren. Die Marke „O Boticário“ ist derzeit der weltgrösste Parfüm- und Kosmetik-Einzelhändler.
“PSA ist eine Ausgleichszahlung für jene, die uns bei ambientalen Dienstleistungen unterstützen und helfen, das Wohlbefinden von Personen zu garantieren, die durch diese Arbeit an Lebensqualität gewinnen“. So definiert André Ferretti, der Koordinator für Erhaltungsstrategien der Stiftung “Grupo Boticário“, das “Projekt Oasis“, einer von diesem Unternehmen im Jahr 2003 gegründeten Initiative, die sich zur Aufgabe gemacht hat, Quellgebiete in einigen Munizipien des Landes zu schützen. Zur Zeit dieser Projektidee gab es noch nichts dergleichen in Brasilien.
Das entsprechende Pilotprojekt im Bundesstaat São Paulo entwickelte und implantierte eine Form von finanzieller Entschädigung für ambientale Dienstleistungen, die den Schutz der Quellen und Flüsse zum Ziel haben, welche die Guarapiranga-Talsperre speisen, indem sie sich um die Erhaltung der natürlichen Vegetation in den hydrografischen Becken der Region, sowie der ambientalen Schutzgebiete (APAs) von “Capivara-Monos“ und “Bororé-Colônia“ kümmern.
“Die Leute müssen endlich kapieren, dass die Natur, genauso wie der menschliche Körper, das Wasser braucht, um zu überleben. Und um die Qualität der wasserspendenden Quellen zu erhalten, ist es notwendig, dass die Galeriewälder an den Ufern der Flüsse geschützt werden“, ergänzt Malu Nunes, Direktorin der Stiftung “Grupo Boticário“.
Landwirte, die inzwischen am Projekt teilnehmen, spüren bereits die positiven Auswirkungen auf ihrem Terrain. Satio Kayukawa ist einer von ihnen – er ist Mitglied “der ersten Stunde“ im Projekt Oasis Apucarana (Bundesstaat Paraná) – seit dem ersten Jahr 2010. “Ich habe schon früher meinen Galeriewald und die Quellen beschützt, aber seit ich das nach den vorgegebenen Regeln tue, sehe ich, dass das Wasservolumen zunimmt und selbst in trockenen Zeiten nur geringfügig zurück geht“, sagt er.
Kayukawa bestätigt, dass die Initiative der “Fundação Grupo Boticário“ zusammen mit der Präfektur des Munizips einen sehr positiven Einfluss auf die Bauern der Umgegend ausübt. “Für meine Nachbarn und mich selbst muss ich anerkennen, dass diese Initiative hier im Becken des Rio Pirapó sich so, wie sie gehandhabt wird, als eine erhaltende Massnahme erwiesen hat. Es lohnt sich wirklich, dass man heute ein Stückchen Land opfert, um in Zukunft einen besseren Planeten für alle zu bekommen. Wenn wir heute nicht anhalten um nachzudenken und zu handeln, werden wir ganz sicher in einer Sackgasse landen, und wer unseren Irrtum dann bezahlt, sind unsere Kinder und Enkel“, setzt er hinzu.
Für Kayukawa ist auch die finanzielle Unterstützung sehr willkommen. “Mit dieser Bezahlung fühlt man sich natürlich noch mehr verpflichtet, unsere Umwelt zu schonen und zu schützen – wir wissen nämlich nie, wie viel wir am Ende eines Jahres für unsere Feldarbeit einnehmen werden, denn die hängt sehr von den klimatischen Bedingungen und vom jeweiligen Marktwert unserer Produkte ab – also ist dieses Geld für den Naturschutz eine Garantie, die uns sehr hilft und zuversichtlich macht“.