Teile der schon beschriebenen „Serra da Bodoquena“ sind als Nationalpark naturgeschützt – die entsprechende Gründung ist noch ganz neu, sie stammt vom 21. September 2000! Kolonisiert seit mehr als einem Jahrhundert, hat sich dieser Gebirgszug in seinem grössten Teil in gutem natürlichen Zustand erhalten. Empfehlungen, einen Naturpark aus ihm zu machen, erschienen bereits in den 80er Jahren – schliesslich war es 1989 so weit, dass man auf einem Regierungs-Seminar die wichtigsten Territorien zur Erhaltung der typischen Biotope Cerrado und Pantanal auf der Tagesordnung fand – beides Areale von extremer biologischer Importanz zur Erhaltung und Pflege der Bio-Vielfalt Brasiliens. Danach wurde die „Serra da Bodoquena“ als eins der „Quellgebiete zur Erhaltung der Biosphäre des Pantanals“ bezeichnet.
Der Nationalpark liegt im hydrografischen Becken des Rio Paraguai, im Südwesten des Bundesstaates Mato Grosso do Sul. Er setzt sich aus zwei verschiedenen Territorien zusammen, die gemeinsam eine Fläche von zirka 75.500 Hektar umfassen – gelegen in den Distrikten „Bodoquena, Bonito, Jardim“ und „Porto Murtinho“. Die Anfahrt, von der Hauptstadt Campo Grande aus, kann über die Landstrasse in Richtung „Sidrolândia“, bis „Bonito“ erfolgen, der Ort liegt etwa 30 km vom Park entfernt.
Relief
Die Serra da Bodoquena, oder besser: die Hochebene von Bodoquena, präsentiert zwei unterschiedliche Formationen in ihrem östlichen und ihrem westlichen Teil. Im Ostteil steigt sie sanft empor, hier finden sich Ablagerungen aus „karbonhaltigem Gestein“, während der Westteil steil emporsteigt, mit schluchtartigen Felsabbrüchen. Die Existenz von karbonhaltigem Gestein in der Region begünstigte die Formation von unzähligen „Karst-Gebilden, wie Hügel, Felsspalten, in denen Flüsse verschwinden und wieder auftauchen, und viele Höhlen und Grotten. Dieses Karst-Relief entwickelt sich auf dem karbonhaltigen Gestein der „Grupo Corumbá“ und erstreckt sich über den grössten Teil des gebirgigen Reliefs. Die Prädominanz des karbonhaltigen Gesteins begünstigt die Entwicklung von Höhlen und Canyons.
Vegetation
Das Gebiet präsentiert einerseits die typische Cerrado-Vegetation und andererseits submontanen, desidualen Wald – mit einem Übergangsgebiet zwischen beiden Vegetationstypen.
Fauna
Aus der Vogelwelt sind erwähnenswert
„Arara azul“, „Arara vermelha“, „Arara canindé“, „Gavião Real“.
Unter den Säugetieren
„Raposa“, „Lobinho“, „Lobo Guará“, „Jaguatirica“, „Suçuarana“, „Onça Pintada“. Weiter gibt es „Paca“, „Capivara“, „Cutia“, „Anta“, „Queixada“, „Cateto“ und ausserdem eine reiche Fauna von wirbellosen Arten.
Klima
Das Klima der Region wird als „tropisch feucht“ bezeichnet. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 23º C und die Niederschläge zwischen 1.250 mm und 1.500 mm pro Jahr.
Der Besuch
Ist bisher noch nicht geregelt. Diese Dinge sind noch im Zustand der Organisation, was bei solchen Projekten bekanntermassen ziemlich lange dauert – der Grund dafür ist uns nicht bekannt. Man kann jedoch jederzeit das Gelände besuchen und sich, in diesem Fall, auch auf die Erfahrung der anliegenden Fazenda-Besitzer stützen.