Sertão Rio Grande do Norte

Zuletzt bearbeitet: 20. Dezember 2012

Unter „Sertão“ sind die trockensten und von der Küste weit entferntesten Regionen des brasilianischen Nordostens zu verstehen. Von ihm werden grosse Teile der Bundesstaaten Alagoas, Bahia, Ceará, Rio Grande do Norte, Paraíba, Pernambuco, Piauí und Sergipe erfasst.

Im Interior von Rio Grande do Norte findet man, wie bei seinen Nachbarn, ausser dem überwiegenden halbtrockenen Sertão, bedeckt von der „Caatinga“, zwischendurch auch ein paar gebirgige Areale mit grüner, tropischer Vegetation und angenehm kühlen Temperaturen, zwischen 16º C und 25º C. Und wenn man sich für prähistorische Funde interessiert: hier gibt es sehr viel zu entdecken!

Im bergigen zentralen Süden liegt das Städtchen ACARI (220 km von Natal)
Mit einer sehenswerten Kirche der „Nossa Senhora da Guia“ aus dem 18. Jahrhundert. Hier ist der Ausgangspunkt für Exkursionen in die „Serra do Bico de Arara„. Im Süden der Stadt, schon im Gebiet von „Seridó“, finden sich vielfarbige Höhlenmalereien. Menschliche Präsenz vor 11.000 Jahren wurde an diesem Ort nachgewiesen.

Ziemlich genau im Zentrum des Bundesstaates, am östlichen Ufer des „Armando Ribeiro Gonçalves Damms“, der den „Rio Piranhas“ staut, liegt „São Rafael“ – ein kleiner Ort, umgeben von den Granitwänden eines Gebirgsmassivs auf dessen Gipfel sich drei Meter tiefe natürliche Wasserlöcher befinden, mit unzähligen Fossilien einer riesigen Fauna aus dem Pleistozen. Man hat hier ebenfalls Felsmalereien und Steingravierungen gefunden. Grössere Städte in der Nähe sind „Assu“ (43.600 Einwohner), 20 km nördlich, und „Caicó“ (56.800 Einwohner), 100 km südlich.

76 km südwestlich von „Mossoró“, auf der Bundesstrasse BR-405, liegt „Apodi“, eine kleine Stadt mit kolonialen Gebäuden, deren Bewohner von der Landwirtschaft leben, von keramischen Arbeiten und von Limonen-Pflanzungen. 10 km weiter befindet sich „Lajedo de Soledade“, eine Kalksteinformation aus der Zeit, als das Meer diese Region noch bedeckte – vor zirka 90 Millionen Jahren. In der steinernen Formation von 1 km Breite und 2 km Länge, mit Canyons, interessanten Felsbildungen und Höhlen, deren Wandmalereien Tiere und geometrische Figuren darstellen, wurden auch Fossilien aus der Eiszeit entdeckt. Die Felszeichnungen werden auf ein Alter zwischen 3.000 und 10.000 Jahren geschätzt.

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