Marcos Valle

Zuletzt bearbeitet: 2. Dezember 2020

Marcos ValleMarcos Valle, geboren in Rio de Janeiro, nahm bereits während seiner Kindheit Unterricht im klassischen Klavierspiel sowie musikalischer Theorie – später kamen noch Gitarrestunden dazu. Er begann die Bars und Nachtlokale zu frequentieren, welche genügend Raum für Jazz-Gruppen und Jam-Sessions boten und gründete 1961 zusammen mit Edu Lobo und Dori Caymmi eine Band, die sich einige Male präsentierte. Mit seinem Bruder Paulo Sérgio Valle komponierte er erfolgreiche Musik und gab 1964 die LP “Samba Demais“ heraus.

Im folgenden Jahr ging er in die USA, wo er mit Walter Wanderley den “Samba de Verão“ aufnahm, eine sehr erfolgreiche Platte. “Preciso Aprender a Ser Só“ und “Terra de Ninguém“ sind weitere Hits jener Epoche – zusammen mit “Samba de Maria“, “O Amor É Chama“, “Viola Enluarada“ (als Duett mit Milton Nascimento aufgenommen), “Dia de Vitória“, “Gente“, “Seu Encanto“ und “Ao Amigo Tom“.

In den 70er Jahren interessierte er sich mehr für Pop und Soul. Anschliessend komponierte er die Musikuntermalung für verschiedene Novelas, und seine enorme Liste von Erfolgskompositionen schliesst noch ein: “Quarentão Simpático“, “Com Mais de Trinta“, “Mustang Cor de Sangue“, “Os Grilos“, “Freio Aerodinâmico“, “Que Bandeira“, “Black Is Beautiful“, “O Cafona“, “Não Tem Nada Não“.

In den USA arbeitete er mit Airton Moreira zusammen. In den 80er Jahren bekam seine Musik einen Pop-Anstrich, und auch damit hatte er Erfolg – einer davon war “Bicicleta“. Marcos Valle wurde zum Komponisten der so genannten “zweiten Generation“ des Bossa Nova.

Sein swingender Stil passte ausgezeichnet zur damaligen, europäischen Tanzrichtung, wo er in den 90er Jahren mit grossem Erfolg wiederentdeckt wurde – mitten im Fieber des “Drum’n Bass“ entstand ein neuer Stil, der “Drum’n Bossa“. Seine Platten wurden neu aufgelegt und andere wurden neu aufgenommen, besonders vom englischen Verlag “Far Out Records“.

Die Anerkennung der Arbeit von Marcos Valle ist allgemein – nicht nur auf dem Alten Kontinent. Dank seines grossen Erfolges konnte er durch die Vereinigten Staaten und auch Japan reisen. 2004 nahm Emma Bunton – Ex-Spicegirl – eine Komposition des Brasilianers in ihr Album “Free Me“ auf. Der Song “Crickets Song for Anamaria“ ist eine englische Version von “Os Grilos“, geschrieben vom Komponisten im Jahr 1967. Diese Aufnahme wurde von den britischen Kritikern als eine der besten auf der CD der Sängerin bezeichnet.

2005 kam der “Jet-Samba“ des Komponisten heraus. In Rio de Janeiro aufgenommen, sind auf dieser Drum’n-Bossa-CD die Kompositionen „Selva de Pedra“, „Campina Grande“ und „Esperando o Messias“ besonders bemerkenswert. Der Erfolg der CD Jet-Samba bei der Kritik wurde mit ihrer Prämierung (2005) durch die “Associação Paulista dos Críticos de Arte (APCA) “ besonders hervorgehoben. Ausserdem bezeichnete die Zeitung “O Globo“ die Show anlässlich der Erscheinung dieser CD als eine der besten des Jahres.

Diskographie Marcos Valle
  • CINZENTO (2020)
  • SEMPRE – FAR OUT (2019)
  • EDU DORI & MARCO (2018)
  • LIVE AT BIRDLAND (2016)
  • AO VIVO (mit Stacey Kent) (2013)
  • ENSAIO (2012)
  • ANOS 80 – 1981 BIS 1986 (2012)
  • VALLE TUDO (2011)
  • ESTÁTICA – FAR OUT (2010)
  • PÁGINA CENTRAL – WITH CELSO FONSECA (2009)
  • CONECTA AO VIVO NO CINEMATHEQUE (2008)
  • JORGE VERCILO – AO VIVO (2006)
  • JET-SAMBA (2005)
  • CONTRASTS (2003)
  • BOSSA ENTRE AMIGOS (2001)
  • ESCAPE (2001)
  • NOVA BOSSA NOVA (1998)
  • TEMPO DA GENTE (1986)
  • MARCOS VALLE (1983)
  • VONTADE DE REVER VOCÊ (1981)
  • MARCOS VALLE (1974)
  • PREVISÃO DO TEMPO (1973)
  • VENTO SUL (1972)
  • GARRA (1971)
  • MARCOS VALLE (1970)
  • MUSTANG COR DE SANGUE (1969)
  • SAMBA 68 (1968)
  • VIOLA ENLUARADA (1967)
  • BRAZILIANCE! A MÚSICA DE MARCOS VALLE (1967)
  • O COMPOSITOR E O CANTOR MARCOS VALLE (1965)
  • SAMBA DEMAIS (1963)
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