Barão de Melgaço

Zuletzt bearbeitet: 20. Dezember 2012

Der östliche Abschnitt des Nord-Pantanals ist in diesem Fall gemeint, er wird im Westen vom  Rio Cuiabá begrenzt, im Osten von der Bundestrasse BR-163 (die sich im Norden, in Cuiabá, mit dem Fluss kreuzt) und endet im Süden am Fluss Rio Piquiri, der sich in „Porto Jofre“ mit dem Rio Cuiabá trifft. Der kleine Ort „Barão de Melgaço“ ist in diesem Fall Referenz, und dem Hauptportal Cuiabá nächstgelegener Einstieg, in diesen Pantanal-Abschnitt.

Die im Überschwemmungsgebiet liegenden Grassavannen und Waldgebiete von „Barão de Melgaço“ machen fast den gesamten Distrikt aus. Sie sind durchzogen von einem Netz von Bächen und kleineren Flüssen, die grosse Lagunen speisen, wie die „Baía de Chacororé“ und die „Baía de Siá Mariana“. Von dort starten Boote und Schiffe, die das Innere des Pantanals auf Foto-Safaris durchdringen – zur Beobachtung von Kaimanen oder zum Besuch bestimmter „Ninhals“ (Vogel-Nistplätze). Die Stromschnellen und Wasserfälle von „Jaciara“ sind ideale Trainingsplätze für abenteuerliche Sportarten, wie „Rappel“ oder „Rafting“ – oder für Naturliebhaber, denen vielleicht die Orchideen und Bromelien auf den Wegen entlang der Flüsse mehr zusagen. In „Rondonópolis“ verraten mehr als 26 archäologische Fundstätten dem Besucher etwas über 9 Millionen alte Kultur prähistorischer Zivilisationen – man kann sie über Wege erwandern.

Der kleine Ort „Barão de Melgaço“ liegt 135 km von der Hauptstadt Cuiabá entfernt – in südlicher Richtung – man erreicht ihn über die BR-070 in Richtung „Jaciara“ und biegt nach 65 km ab auf eine Erdstrasse (70 km) – an regnerischen Tagen ist die Route nicht zu empfehlen. Der Ort ist Stützpunkt für die verschiedensten Bootsausflüge ins Pantanal und bietet gute Unterkünfte. Die Zeit des Wasserrückgangs – zwischen Mai und Oktober – ist besonders für die Beobachtung der Nistplätze, in den Bäumen rund um Lagunen und Flussufer, geeignet.

nach obenDie Baía de Chacororé

Liegt am linken Ufer de Rio Cuiabá. Der Durchmesser dieser Fluss-Bucht liegt bei 15 km – zweimal so gross wie die Bucht von Guanabara in Rio de Janeiro! An windigen Tagen bilden seine Wasser bis zu 1 m hohe Wellen. Die permanenten Quellen dieser Bay sind die Flüsse Rio Velho, Rio Cupim und Rio Chacororé.

Als gewisse kurzsichtige Experten einen Kanal zur Nachbarlagune „Siá Mariana“ durchstachen – um für Schiffe eine Durchfahrt zu schaffen – provozierten sie damit eine Senkung des Wasserspiegels durch das um zwei Meter differierende Level der beiden Lagunen. Die Senkung des Wasserspiegels unterbrach die Verbindung der Bay mit dem Rio Cuiabá und damit auch das Eindringen von Millionen kleiner Fische, die sonst in dieser stillen Lagune aufzuwachsen pflegten. Und mit dem Rückgang des Fischvorrats ging auch die Präsenz der Wasservögel, Säugetiere und Reptilien zurück, die von diesem Reichtum abhingen. Gott sei Dank gibt es aber noch genug Arten der Pantanal-Fauna, die solchen dummen Ideen der Menschen und den Schocks, die sie allein durch ihre Anwesenheit in der Natur verbreiten, zu widerstehen lernen.

nach obenDie Baía Siá Mariana

Ebenfalls am linken Ufer des Rio Cuiabá, mit weissandigen Stränden und grossen Vogelkonzentrationen während der Trockenperiode. An ihren Ufern haben sich Hotels, Pousadas und Restaurants installiert, die Bootsausflüge zur Tierbeobachtung, Fotosafaris und für Angler anbieten.

nach obenNinhal Porto da Fazenda

Zu diesem Vogelnistplatz wird man per Motorboot (2 Stunden Fahrt) hingebracht. Er befindet sich am Ufer des Rio Cuiabá und beherbergt Kolonien von Kormoranen, Reihern, rosaroten Löfflern und Kahlkopf-Störchen. Die Boote dürfen nicht näher als 80 m an die Nestkolonie heranfahren und die Passagiere sind gehalten, sich absolut leise zu verhalten, um die Tiere nicht zu stören.

nach obenJaciara

Liegt auf 367 m Höhe, an der BR-070 – von der Hauptstadt 143 km entfernt, in Richtung „Rondonópolis“. Der kleine Ort macht in letzter Zeit erst touristisch von sich reden: durch archäologische Funde, Höhlen, Wasserfälle, und allerlei abenteuer-sportliche Möglichkeiten, die man mit Wanderungen durch die Natur verbindet. „Jaciara“ liegt an der nordwestlichen Grenze des Nord-Pantanals.

nach obenCaverna que Chora (die Höhle die weint)

Man hat sie auch „Höhle der Seelen“ genannt, wegen ihrer unheimlichen Töne, die durch unterirdische Wasserläufe verursacht werden. Sie liegt 60 km nördlich von „Jaciara“, im Innern eines privaten Fazenda-Gebiets. Man kann per Fahrzeug bis auf 500 m an den Höhleneingang heranfahren. Es handelt sich um eine Arenith-Höhle ohne Stalagmiten-Bildung. Im Innern 600 m Korridor mit verschiedenen Salons, die durch enge aber kurze Durchgänge verbunden sind. Eine Quelle innerhalb der Höhle lässt Wasser aus verschiedenen Spalten nach aussen über kleine Wasserfälle abfliessen – das Wasser sammelt sich in einer Lagune. Es wird eine Eintrittsgebühr erhoben, die für die Instandhaltung der Wege bis zur Höhle benutzt wird. Sie kann nur unter Begleitung eines lokalen Guides besucht werden. Bitte Taschenlampe mitbringen und ein Schuhwerk, dem Wasser nichts ausmacht. Das ganze dauert etwa zwei Stunden.

nach obenVale das Perdidas (Tal der Verlorenen)

Hinter diesem dramatischen Titel verbirgt sich eine archäologische Fundstätte, die erst 1984 durch französische Forscher entdeckt wurde. Innerhalb einer Fazenda, nur 15 km von „Jaciara“ über die BR-070, befährt man weitere 5 km Erdpiste und hat dann einen Fussweg vor sich, der bis zu einem von Wasserfällen umgebenen und mit einer Lagune dekorierten Ort führt. Ein Fussweg von 30 Minuten bringt den Besucher dann zu der Stelle, an der Malereien und Inschriften an der Felswand zu sehen sind, welche auf mindestens 5.000 Jahre zurückdatiert wurden. Die Zeichnungen dürfen nicht berührt werden und ihr Besuch ist nur mit lokalem Guide erlaubt. Eine geringe Gebühr wird für die Instandhaltung der Wege erhoben – das Ganze dauert etwa drei Stunden.

nach obenCachoeiro da Fumaça (der rauchende Wasserfall)

Ist ein freier Fall von zirka 40 Metern Höhe und befindet sich 8 km von „Jaciara“ entfernt, am „Rio Tenente Amaral“ – Zufahrt über Erdstrasse. Im weiteren Verlauf des Flusses, nach dem hohen Wasserfall, schliessen sich kleinere Fälle und Stromschnellen an, die sich bestens für den Wassersport eignen – wie Kajak oder Rafting (Schwierigkeitsgrad 3).

Der Start liegt unterhalb des grossen Falls, und dorthin gelangt man über einen Weg von Jaciara aus. Er verläuft oberhalb des grossen Falls, führt dann relativ steil nach unten, gesäumt von Orchideen und vielen Bromelien. Die Schlauchboote starten an einem kleinen Flussstrand, wo die Passagiere auch etwas über die Sicherheitsmassnahmen erzählt bekommen. Dauer der interessanten und adrenalin-treibenden Fahrt – zwei Stunden. Während der Trockenperiode führt der Fluss weniger und sauberes Wasser, und es wird möglich, unter dem grossen Fall zu duschen. Der ganze Ausflug sollte mit vier Stunden angesetzt werden.

Und damit haben Sie die drei verschiedenen Regionen des Nord-Pantanal kennen gelernt. Von wo aus Sie nun hineinsehen wollen, bleibt Ihnen überlassen. Aber wir beraten Sie natürlich gerne persönlich und nach Ihren besonderen Wünschen. Schreiben Sie uns.

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