Der Emas Nationalpark in Goiás ist eine ideale Destination für eine Foto-Safari. Man braucht viel Geduld, denn die Tiere sind überall, aber nicht unbedingt direkt vor unseren Augen. In der weiten Savanne, mitten im hohen Gras, wackelt plötzlich etwas: Eine Gruppe von Wildschweinen oder Savannen-Hirschen. Vielleicht ist es eine “Ema“ (Nandu), der grösste Vogel Brasiliens, der diesem Park seinen Namen gegeben hat. Mit ein bisschen mehr Glück könnte es sogar ein Grosser Ameisenbär sein, der hier ein Versteck gefunden hat, nachdem der brasilianische Cerrado weiter von den Sojaplantagen vereinnahmt wird.
Der “Parque Nacional das Emas“ befindet sich im Südwesten des Bundesstaates Goiás, im Grenzgebiet zwischen Mato Grosso und Mato Grosso do Sul. Zusammen mit dem Park “Chapada dos Veadeiros“ bekam er von der UNESCO den Titel “Naturerbe der Menschheit“ (2001). Einer der grössten Unterschiede zwischen dem einen und dem andern ist das Relief: Während der “Chapada-Park“ Höhenunterschiede bis zu 1.600 Meter aufweist, ist der “Emas-Park“ gleichmässiger nivelliert.
Der vom Savannengras bedeckte Park könnte vielleicht sogar monoton anmuten, wollte man ihn mit den Naturpanoramen anderer brasilianischer Cerrado-Parks vergleichen. Aber dieses Reservat wurde nicht geschaffen, um es sich von weitem anzusehen – sondern aus der Nähe. Seine besondere Schönheit liegt in den kleinen Details: Die wilden Blumen, die nach Einsetzen des Regens wachsen – die zirka 400 Vogelarten – Aras, Eulen, Raubvögel, Sittiche, Spechte – die verkrüppelten Bäume mit ihrer dicken Rinde – die Termitenhügel von bis zu zwei Metern Höhe, die ein phosphoreszierendes Licht zu bestimmten Jahreszeiten verströmen. Jeder Besucher macht seine eigenen Entdeckungen, die es verdienen, auf einer Foto-Expedition festgehalten zu werden.
Ausser der Weite der Savannen, hie und da von Baumgruppen unterbrochen, besitzt der Park auch feuchte Täler und Wasserläufe. Der bedeutendste Fluss ist der Rio Formoso, dessen blaues Wasser so sauber ist, dass man bis auf den Grund sehen kann. Um ihn zu erreichen, unternimmt man eine Wanderung auf einem 2,5 km langen Trail, die mit einem verdienten Bad im Fluss endet.Service
Der “Parque Nacional das Emas” hat zwei Eingänge: Der eine befindet sich 80 km vom Ort “Mineiros“ entfernt, und der andere 25 km vom Ort “Chapadão do Céu“ – beide im Bundesstaat Goiás. Der Eintritt zum Konservierungs-Teil kostet 3,00 R$ (zirka 1,20 Euro) pro Person – um im Park herumzuwandern braucht man einen Guide, dessen Tagessatz 100,00 R$ (zirka 40,00 Euro) beträgt – unabhängig von der Grösse einer Gruppe.
Die Terminierung kann durch die “Associação de guias de Chapadão do Céu”, unter der Nummer (64) 9626-0035 (Aluísio Cabral) erfolgen.
Weitere Informationen über den Park können unter der Telefonnummer (64) 3929-6000 abgerufen werden.