Der Bundesstaat Sergipe liegt im Nordosten Brasiliens. Er hat Grenzen zum Atlantischen Ozean im Osten, zum Bundesstaat Bahia im Süden und im Westen, und zum Bundesstaat Alagoas im Norden.
Kürzel: SE
Hauptstadt: Aracaju
Telefonieren: Wichtige Nummern
Bevölkerungszahl: 2.318.822 (Stand 2020)
Distrikte: 13
Städte: 75
Grösse/km2: 21.918 km2
Strassen/km: 9.480
Bevölkerungsdichte/km2: 94,35 Einw./km2
Kunsthandwerk/Souvenirs: Lederwaren, Klöpplereien
Wirtschaft: Petroleum, Viehzucht, Zuckerrohr, Orangen, Cocos
Rio São Francisco, Rio Santa Isabel, Rio Japaratuba, Rio Sergipe, Rio Vaza-Barris, Rio Piauí, Rio Real. Zusammen bilden sie eine der dichtesten hydrografischen Konzentrationen des Landes.
Geografische Fläche
22.050,3 km² – vergleichbar mit der Grösse der Republik „El Salvador“. Sergipe ist der kleinste Bundesstaat Brasiliens. Sein Territorium ist unterteilt in vier unterschiedliche Zonen, die allerdings in diesem Fall weniger deutlich von einander abgegrenzt sind:
Das „Litoral“ mit der Mangrove-Vegetation in den Flusstälern, ausgedehnte Sandflächen – teilweise mit Kriechvegetation – auf denen sich auch die berühmten Kokospalmen-Haine ausbreiten.
Die „Zona da Mata“ ehemals eine tropische Waldzone, heute beherrscht von Zuckerrohrfeldern, zieht sich auch über Hügelkämme und Bergketten.
Der „Agreste“ begrenzt auf zwei Regionen: die von „Itabaiana“, mit polykultureller Landwirtschaft innerhalb starker demografischer Dichte und die Region von „Lagarto“, in der man vorzugsweise Tabak anbaut. Die natürliche Vegetation wurde fast ausnahmslos Opfer der Landnutzung.
Der „Sertão“ er beherrscht den Nordosten des Bundesstaates, mit Viehzucht auf der Caatinga-Vegetation. Grosse Latifundien und geringe Bevölkerung.
86% des Reliefs zeigen Bodenerhebungen unter 300 m Höhe. In Richtung Westen erreichen sie bis zu 750 m, in der „Serra Negra“. Nahe der Grenze zu Bahia erheben sich die „Serras Comprida, Palmares, Miaba, Itabaiana (höchste Erhebung im Bundesstaat), Cajueiro“ und „Capunga“. Im Südwesten die „Serras Aguilhadas, Jabiberi, Boqueirão, Macota, Cajaíba“ und andere.
Klima
Tropisch feucht und warm an der Küste, warm und trocken im Interior. Regen- und Trockenzeit sind deutlich definiert – mit stärkeren Regenfällen im Dezember und zwischen März und Juli. Durchschnittlicher jährlicher Niederschlag 1.500 mm. Der Bundesstaat präsentiert keine nennenswerten Trockenperioden, denn, dank seines relativ niedrigen Reliefs können die feuchten Winde vom Ozean her leicht ins Land dringen.
Temperaturen
Mittlerer Jahreswert liegt zwischen 23º C und 24º C. Geringer Unterschied zwischen den mittleren Temperaturen. Absolutes Maximum 32º C und absolutes Minimum 16 º C.
Vegetation
Der Boden bringt, seinem unterschiedlichen Feuchtigkeitsgehalt und dem jeweiligen Klima entsprechen, drei unterschiedliche Landschaften hervor: die litoranen Formationen (Restinga), die praktisch verschwundenen Wälder (Atlantischer Regenwald) und die „Caatingas“ (Erklärung siehe Rio Grande do Norte).
Bevölkerung
Analphabeten 33%, 51% sind Frauen. Der Bundesstaat ist stolz auf seinen Titel: „Nordost-Bundesstaat mit dem höchsten Niveau menschlicher Entwicklung“, verliehen von der UNO. In Sergipe gibt es nur noch einen Indianerstamm, die „Xocó“, welche auf der Insel „Ilha de São Pedro“ in „Porto da Folha“ leben, an den Ufern des „Rio São Francisco“.
Infrastruktur
Das Strassennetz hat eine Gesamtlänge von 9.480 km, davon sind 23% asphaltiert. Zwei wichtige Bundesstrassen (BR) durchqueren den Bundesstaat. Einmal die BR-101, von Nord nach Süd, und die BR-235 in Richtung Ost nach West. Die Verbindung mit dem Bundesstaat Bahia ist die so genannte „Linha Verde“ (die Grüne Linie), eine herrliche Uferstrasse von vielen Kokospalmen gesäumt. Das Schienennetz hat eine Gesamtlänge von 286 km – es wird von der Kompanie „Estrada de Ferro do Nordeste“ betrieben. Der Flughafen „Aeroporto Santa Maria“ in Aracaju ist für nationalen und internationalen Flugverkehr strukturiert. Sergipe ist der einzige brasilianische Bundesstaat mit einem staatseigenen „Off-shore-Port“, dem modernen Seehafen in „Barra dos Coqueiros“.
Wirtschaft
Obwohl Sergipe kleinster Bundesstaat Brasiliens ist, steht sein Pro-Kopf-Einkommen unter seinen 26 Bundesstaaten an 17-ter Stelle. Seine wirtschaftliche Existenz basiert auf der Förderung natürlicher Ressourcen (Extrativismus, der Landwirtschaft und der Viehzucht.
Unter den industriell genutzten Agrarprodukten sind als wirtschaftlich bedeutend zu nennen:
- Zuckerrohr aus der „Zona da Mata“
- Orangen aus dem „Agreste“ für den Export
- Kokosnüsse mit diesem Produkt ist Sergipe grösster brasilianischer Produzent und Pionier in der Verarbeitung
- Tabak, Baumwolle und Maniok alle drei aus dem „Agreste“, Maracujá – auch damit ist Sergipe erster brasilianischer Produzent
- Clementinen, Limonen und Mais über den ganzen Bundesstaat verbreitet
- Bohnen, Reis, Erdnüsse, Inhame-Wurzeln, Süsskartoffeln, Melonen und Kürbisse.
Die staatliche Viehherde hat sich bedeutend vergrössert, sowohl im „Agreste“ als auch in den Küstentälern und in der Region des „Sertão“ – nicht zuletzt begünstigt durch eine moderne Gefrieranlage in der Hauptstadt. Auf den Weiden grasen über 1 Million Rinder der Zebu-Rasse und rund 210.000 Schafe. In den Einzugsgebieten der Städte, besonders in Aracaju, hat man die Zucht von Federvieh intensiviert – sowohl zur Schlachtung wie für die Eierproduktion.
Sergipe besitzt 7 Industriedistrikte, die in den Städten Aracaju, Socorro, Estância, Propriá, Boquim, Itabaiana und Carmópolis angesiedelt sind. Die Textil-, Lebensmittel- und Petrochemische Industrie sind die bedeutendsten. Jedoch spielen die Sektoren Möbelindustrie, Verlagswesen und Grafische Industrie eine wirtschaftlich ergänzende Rolle. In „Laranjeiras“ befindet sich die Niederlassung der bedeutenden Zement-Fabrik „Portland“.
Aracaju ist auch das bedeutendste Industriezentrum. Hier findet man Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln, Textilien, Mineralien, Erdölprodukten, Schuhen, Laminaten, Getränken, Plastikmaterialien, Holz, Leder und vielen anderen.
Der Bundesstaat ist der viertgrösste Erdölproduzent des Landes – die Förderung geschieht sowohl auf dem Kontinent – in „Campos de Carmópolis, Sirizinho, Riachuelo“ und anderen – und auf der Plattform „Continental“. Der staatliche „Polo Cloroquimico“ integriert die verschiedenen industriellen Einheiten für die Verarbeitung mineraler Rohstoffe. Ausserdem hat Sergipe eine solide Fruchtsaft-Industrie, deren Produktion nach Europa, Kanada und Europa exportiert wird.
ALLE DISTRIKTE UND STÄDTE
Distrikt: Agreste de Itabaiana
Städte: Areia Branca, Campo do Brito, Itabaiana, Macambira, Malhador, Moita Bonita, São Domingos
Distrikt: Agreste de Lagarto
Städte: Lagarto, Riachão do Dantas
Distrikt: Aracaju
Städte: Aracaju, Barra dos Coqueiros, Nossa Senhora do Socorro, São Cristóvão
Distrikt: Baixo Cotinguiba
Städte: Carmópolis, General Maynard, Laranjeiras, Maruim, Riachuelo, Rosário do Catete, Santo Amaro das Brotas
Distrikt: Boquim
Städte: Boquim, Arauá, Cristinápolis, Itabaianinha, Pedrinhas, Salgado, Tomar do Geru, Umbaúba
Distrikt: Carira
Städte: Carira, Frei Paulo, Nossa Senhora Aparecida, Pedra Mole, Pinhão, Ribeirópolis
Distrikt: Cotinguiba
Städte: Capela, Divina Pastora, Santa Rosa de Lima, Siriri
Distrikt: Estância
Städte: Estância, Indiaroba, Itaporanga d’Ajuda, Santa Luzia do Itanhy
Distrikt: Japaratuba
Städte: Japaratuba, Japoatã, Pacatuba, Pirambu, São Francisco
Distrikt: Nossa Senhora das Dores
Städte: Nossa Senhora das Dores, Aquidabã, Cumbe, Malhada dos Bois, Muribeca, São Miguel do Aleixo
Distrikt: Propriá
Städte: Propriá, Amparo de São Francisco, Brejo Grande, Canhoba, Cedro de São João, Ilha das Flores, Neópolis, Nossa Senhora de Lourdes, Santana do São Francisco, Telha
Distrikt: Sergipana do Sertão do São Francisco
Städte: Canindé de São Francisco, Feira Nova, Gararu, Gracho Cardoso, Itabi, Monte Alegre de Sergipe, Nossa Senhora da Glória, Poço Redondo, Porto da Folha
Distrikt: Tobias Barreto
Städte: Tobias Barreto, Poço Verde, Simão Dias