Elba Maria Nunes Ramalho, geboren im Bundesstaat Paraíba am 17/8/1951, als Tochter von João Nunes, Landwirt und Instrumentalist in einem Orchester – von ihm erbte sie ihren Hang zur Musik. Ihre Kindheit verbrachte sie in ihrem kleinen Geburtsort inmitten des nordöstlichen Sertão. 1962 zog ihre Familie um nach Campina Grande, der zweitgrössten Stadt in Paraíba, wo ihr Vater Besitzer des Stadt-Kinos wurde, und Elba das Gymnasium besuchen konnte.
Vier Jahre später betrat sie zum ersten Mal die Bühne anlässlich einer Präsentation des Chors der “Fundação Artística e Cultural Manuel Bandeira” in dem sie Mitglied war. Während ihrer Studienzeit an der “Universidade Federal da Paraíba” – sie hatte Soziologie und Wirtschaft als Fächer gewählt – arrangierte sie die weibliche Gesangsgruppe “As Brasas”, was ihr eine Einladung von Roberto Santana einbrachte, dem Produzenten von Chico Buarque und Caetano Veloso, beim “Quinteto Violado” in Rio als Crooner mitzumachen. Elba hängte ihr Studium im letzten Jahr an den Nagel und zog um nach Rio de Janeiro – dort frequentierte sie den Stadtteil Leblon und lernte Alceu Valença und Carlos Vereza kennen.
1974 erhielt sie eine Rolle als Tänzerin in dem Stück “Viva o cordão encarnado” der Theatergruppe Chegança, von Luís Mendonça, und erregte die Aufmerksamkeit der Kritiker durch ihre Hyper-Aktivität auf der Bühne, die später eine ihrer bedeutendsten Eigenschaften werden sollte.
1979 – nach fünf Jahren in Rio – wurde sie ausgewählt, um in dem Stück “Ópera do Malandro”, von Chico Buarque und Rui Guerra, mitzuwirken. Ihre Interpretation des Songs “Meu amor” (von Chico Buarque) an der Seite von Marieta Severo, hatte grossen Erfolg. Im selben Jahr nahm sie eine Platte auf mit der CBS, “Ave de Prata”, aber mit wenig Echo.
1980 kam ihre zweite LP heraus, “Capim do Vale” (Gras im Tal), und Elba präsentierte sich erstmals auf internationaler Bühne in Afrika. Im Folgejahr nahm sie am “Festival du Jazz de Montreux” teil und brachte die Platte “Elba” auf den Markt. 1982 folgte die Platte “Alegria” (Freude), und die verkaufte mehr als 300.000 Kopien allein in Brasilien – Elba präsentierte sich in Europa und Israel. Die Komposition “Eu quero um banho de cheiro” (Ich möchte ein Duftbad) von Luís Gonzaga, explodierte in den Hit-Paraden. Im darauf folgenden Jahr präsentierte sich Elba mit grossem Erfolg in der Show “Coração brasileiro” (Brasilianisches Herz), die durch die bedeutendsten Städte des Landes zog.
Gegen Ende 1982 präsentierte die Künstlerin ein Spezialprogramm zum Jahresende im TV-Kanal Globo. 1984 brachte sie die LP “Do jeito que a gente gosta” So wie wir es am liebsten mögen) heraus und ging wieder auf Auslandstournée, diesmal in Japan und Cuba.
1987 wurde sie schwanger mit ihrem ersten Sohn, aber trotzdem präsentierte sie sich weiter in den wichtigsten brasilianischen Städten mit der Show “Elba”. 1988 erschien ihre Platte “Fruto” (Frucht) und sie nahm ihre internationalen Präsentationen wieder auf – diesmal durch Argentinien und anschliessend durch Portugal. Im Folgejahr präsentierte sie sich erstmals in den USA – nach dem Erscheinen der Platte “Popular brasileira”. 1990 folgte die Platte “Elba – ao vivo” (Elba live) und sie kehrte in die USA zurück. Das darauf folgende Jahr bescherte ihren Fans wieder eine neue Platte, “Felicidade urgente” (Dringendes Glück) und sie selbst tourte erneut in den USA.
1992 war das Jahr ihrer grössten Tournée durch ganz Europa – und ihrer Platte “Encanto” (Verzauberung). Mit Margareth Meneses ging sie erneut auf Tournée durch die USA im Jahr 1993 und 1995 kam die Platte “Paisagem” heraus – ein Jahr später folgten zwei CDs: “Leão do Norte” (Nordischer Löwe) und “O Grande Encontro” (Die grosse Begegnung) – dazwischen weitere Tourneen durch die verschiedensten Länder.
1997 nahm sie mit dem Verlag BMG die CD “Baioque” auf, welche ausser der Titelmusik von Chico Buarque verschiedene Neuaufnahmen von Erfolgssongs präsentiert, wie zum Beispiel “Pavão Mysteriozo”, von Ednardo, und “Paralelas” von Belchior. Noch im gleichen Jahr 1997 erscheint, in Partnerschaft mit Zé Ramalho und Geraldo Azevedo, die CD “O Grande Encontro 2” – von besonderer Güte die beiden Kompositionen “Pedras e maçãs” (Steine und Äpfel) sowie “Miragens” (Erscheinungen) – beide von Zé Ramalho und Geraldo Azevedo. Ebenfalls im Jahr 1997 erscheint bei der BMG-Video “Elba inédito”, ihre Biografie auf Video.
Mit zirka 20 Platten, die auf dem brasilianischen und internationalen Markt erschienen sind, hatte Elba Ramalho bereits 1997 fünf Platin-Schallplatten eingeheimst, die an Künstler vergeben werden, welche die Marke von 250.000 verkauften Kopien überschritten haben – ausserdem acht Goldene, als Anerkennung für über 100.000 verkaufte Kopien.
Die “Tina Turner Brasiliens“ ist auf dem Höhepunkt einer 25jährigen schillernden Karriere, die sie als Schlagzeugerin in der Frauenband “As Brasas“ – “Die Glut“. begann. Dort startete sie in Teenagerjahren mit dem Forró, der fiebrig-schnellen Tanzmusik, die vom Nordosten aus Rio de Janeiro erobert hat. Eine facettenreiche, glamouröse Sängerin, mit einer provokanten Bühnenshow in superkurzem Rock – selbstbewusst herausfordernd steht Elba Ramalho auf der Bühne, ganz ihre eigene Frau.
Diskographie Elba Ramalho
- DO MEU OLHAR PRA FORA (2015)
- CORDAS, GONZAGA E AFIN (2014)
- VAMBORA LA DANÇAR (2013)
- MARCO ZERO AO VIVO (2010)
- BALAIO DE AMOR (2009)
- QUAL O ASSUNTO QUE MAIS LHE INTERESSA? (2007)
- BAIÃO DE DOIS (2005)
- ELBA CANTA LUIZ (2002)
- CIRANDEIRA (2001)
- O GRANDE ENCONTRO III – ELBA RAMALHO, GERALDO AZEVEDO E ZÉ RAMALHO (2000)
- SOLAR (1999)
- FLOR DA PARAÍBA (1998)
- BAIOQUE (1997)
- O GRANDE ENCONTRO II – ELBA RAMALHO, GERALDO AZEVEDO E ZÉ RAMALHO (1997)
- O GRANDE ENCONTRO
- ALCEU VALENÇA, ELBA RAMALHO, GERALDO AZEVEDO E ZÉ RAMALHO (1996)
- LEÃO DO NORTE (1996)
- PAISAGEM (1995)
- DEVORA-ME (1993)
- ENCANTO (1992)
- ELBA AO VIVO (1990)
- POPULAR BRASILEIRA (1989)
- FRUTO (1988)