Die “Chapada dos Veadeiros“ ist bekannt als ein Zentrum des Mystizismus, eingeschlossen vom nordöstlichen Zentralplateau, durchquert vom 14. Breitengrad, demselben, der die geheimnisvolle Inka-festung Machu Pichu in Peru überquert – ein Ort, um den sich fantastische, mysteriöse Geschichten ranken, perfekt für denjenigen, den es zur Meditation hinzieht.
Die ganze Region wartet mit einer unglaublich üppigen Naturkulisse auf, in der es an Sehenswürdigkeiten für Besucher nur so wimmelt. Gewaltige Berge, Canyons, Flüsse, Wasserfälle, Natur-Pools, Stromschnellen, Kristallminen und Täler mit Formen wie von einem anderen Planeten, komponieren das einmalige Szenario der Chapada.
Gründungsdatum: Januar 1961
Fläche: 235.000 Hektar
Ökosystem: Cerrado
Relief: Leicht gewellt
Aktivitäten: Wanderungen, Rappel, Canyoning, fotografisches Trekking und Umwelterziehung.
Ort: Bundesstaat Goiás – Munizip Alto Paraíso de Goiás und Cavalcante
Der Nationalpark, der als eines der grössten ökologischen Paradiese Brasiliens gilt, befindet sich auf dem ältesten geologischen Komplex Südamerikas, der vor 1,8 Milliarden Jahren entstand – der Park wurde 1961 gegründet unter dem Namen “Parque Nacional do Tocantins“, Ergebnis der Euphorie hinsichtlich der neuen Hauptstadt Brasília.
Zur Zeit der Gründung betrug seine Fläche 600.000 Hektar, auf denen man die Fauna und Flora des Cerrado von Goiás zu schützen beabsichtigte, aber dem Druck der Landwirte auf die Regierung folgte eine Reduzierung dieser Fläche auf nur mehr 10% – in den Munizipien Cavalcante und Alto Paraíso de Goiás. Im September 2001 kündigte die Regierung eine Erweiterung seiner Grenzen auf die gegenwärtigen 235.000 Hektar an. Sein Territorium, das von Gold- und Diamantenschürfern damals überlaufen war, ist heute von esoterischen Gruppen besetzt, die nach einer kosmischen Energie suchen und vom Mystizismus der Bergkristalle angezogen werden.
Die Landschaft
Eine Wanderung durch diese Region kommt einem Abtauchen in längst vergangene geologische Zeitläuften gleich. Allerdings ist die grösste Attraktion für die Besucher ein Bad in dem dunklen Wasser der zahllosen Quellen und Wasserfälle, die aus Felsen und Steinformationen überall entspringen – ihr dunkles Wasser stammt vom hohen Gehalt an Eisenoxyd. Insgesamt sind es mindestens 150 Wasserfälle – einige davon fliessen allerdings nur während der Regenzeit.
Das höchstgelegene Gebiet des Zentralplateaus – mit Höhen zwischen 600m und 1.650m – wird bewässert von den Flüssen Rio Pedro und Rio São Bartolomeu – sie sind es, denen die gesamte Vielfalt von Wasserfällen und Stromschnellen entstammt – und sie nähren auch die drei grössten hydrografischen Becken Brasiliens: das von Amazonien, das vom Rio Paraná und das vom Rio São Francisco.
Flora
Die Vegetation – sie ist typisch für den Cerrado – der Park präsentiert diverse Fito-Physiognomien, wie zum Beispiel: “Campos limpos, Campos sujos und Veredas“, begleitet von Galeriewäldern entlang der Wasserläufe. Charakteristisch für den Cerrado ist eine grosse Zahl endemischer Pflanzen. Auf den Campos und Veredas findet man herrliche Formationen von Burití-Palmen, die sich auf feuchten Stellen ansiedeln – ab der Quellen, an den Ufern von Wasserarmen und kleineren Flüssen. Die übrigen verkrüppelten Bäume mit ihrer dicken Rinde widerstehen den Flächenbränden, die in dieser Region während der Trockenperiode häufig sind.
Die repräsentativeren Arten des Parks sind: die “Canela-de-ema (Vellozia squamata Pohl), die Lixeira (Curatella americana), der Pau-terra-vermelho (Qualea multifolia), ausserdem diverse Bromelienarten. In den Galeriewäldern findet man: Almacega (Tingulonga almacega), Copaíba (Copaifera sp.), Aroeira (Astronium fraxinifolium) und Tamanqueira“ (Pera glabrata (Schott) Baill.). Im Monat September tauchen die “Ipés-amarelo“ (Tabebuia serratifolia) die gesamte Landschaft in einen hellen Goldton.
Die Fauna
Die Gegend ist auch ein Schaufenster für Tausende von Arten der brasilianischen Fauna – einige davon vom Aussterben bedroht, wie zum Beispiel: Tamanduá-bandeira (Grosser Ameisenbär), Veado-campeiro (Hirsch), Lobo-guará (Mähnenwolf), Tatu-canastra (Riesengürteltier) und Onça-pintada (gefleckter Jaguar), die in dieser Region immer noch vorkommen. Unter den Vögeln kann man beobachten: Seriemas (Rotfussseriema), Emas (Strausse), Curicacas (Weisshalsibisse), Tucanos (Tukane) und Urubus-rei (Königsgeier). Und es ist nicht ungewöhnlich, Aras mitten in einem der kleinen Dörfer anzutreffen, die dort nach einem Fotografen suchen, um ihren rasanten Flug mit der Kamera festzuhalten!
Das Klima
Es gibt keine bestimmte Jahreszeit, die für einen Besuch der Chapada vorzuziehen wäre. Das Klima, klassifiziert als tropisch und halb-feucht, bietet sowohl in der trockenen als auch während der regnerischen Zeit ganz besondere Schönheiten, die man sonst nirgendwo anders findet. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 22°C und die Niederschläge variieren zwischen 1.500 und 1.750mm.
Sehenswert
Die alten Pfade der Diamantensucher dienen den heutigen Besuchern zur Beobachtung der lokalen Fauna.
Cachoeira do Rio Preto
Dieser Wasserfall stürzt aus einer Höhe von 80 Metern und formt einen Natur-Pool von zirka 300 Metern Durchmesser. Er hat dunkles Wasser wegen seinem Eisenoxyd-Gehalt.
Cachoeira das Carioquinhas
Ein Wasserfall von 45 Metern Höhe, ideal, um sich nach der Wanderung bis dorthin zu erfrischen. Er liegt etwa 5km vom Eingang des Parks entfernt.
Salto II do Rio Preto
Ein atemberaubender Wasserfall von 120m Höhe – er ist eine der grössten Attraktionen des Parks. Um dorthin zu gelangen, wandert man einen steilen Pfad entlang – aber die Anstrengung lohnt sich bestimmt!
Cânion 2
Dieser Canyon wird von einer zirka 20 Meter hohen Felswand gebildet, wo sich der Rio preto verengt – der schönste Engpass des Parks.
Salto do Rio Raizama
Ein Wasserfall von 40m Höhe mit einem Natur-Pool. Um den Canyon zu begehen, welcher diesen Fall formt, bringt man einen Pfad von 2km ausserhalb des Parks hinter sich.
Vale da Lua
Das Mondtal ist eine Gruppe von grauen Felsen, die vom Rio São Miguel durchquert wird – die Gegend erinnert an eine Mondlandschaft, mit Kratern bis zu zwei Metern Tiefe. Man erreicht
Mirante São Jorge
Ein Aussichtspunkt in 1.400m Höhe – bevorzugter Ort zur Bewunderung des Sonnenuntergangs. Er befindet sich an der Seite des Parkeingangs.
Empfehlungen für Besucher:
- Unumgänglich ist die Begleitung eines Guide, der bei der IBAMA registriert ist.
- Werfen Sie keine Zigarettenkippen auf den Boden oder ins Gras, um keine Brände zu verursachen!
- Werfen Sie keinerlei Abfall innerhalb des Parks weg!
- Sammeln Sie keinerlei Blumen, Früchte oder Pflanzen!
- Belästigen Sie die Tiere nicht – sie sind die Schönheiten dieses Parks!
- Halten Sie sich nur auf den Strassen, Wegen und Pfaden!
- Befolgen Sie die Anweisungen der Guides!
- Verlassen Sie den Park so, wie Sie ihn vorgefunden haben, damit nachfolgende Besucher ebenfalls in den Genuss kommen, ihn so zu bewundern, wie Sie ihn sahen!