Sein höchster Berg, der „Pedra do Sino“ (Glockenfelsen) erreicht 2.263 Meter – sein bekanntester Berg, der „Dedo de Deus“ (Finger Gottes), 1.692 m, hat die Form einer Faust mit ausgestrecktem Zeigefinger. „Nariz da Freira“ (Nonnennase), „Veruga do Frade“ (Mönchswarze), „Agulha do Diabo“ (Teufelsnadel) und „Dedo de Nossa Senhora“ (Finger Marias) sind weitere Gipfel-Namen aus dem unerschöpflichen religiösen Repertoire des Volkes.
Wander- und Kletterfans sind hier in ihrem Element. Hunderte von kristallklaren Bächen, Seen und Wasserfällen kann man auf diesem 11.000 Hektar grossen Areal entdecken – zum Beispiel den 20 Meter hohen „Cascata do Imbuí“, der hübsche „Cascata Fischer“ und der „Cascata dos Amores“. Kleinere und grössere Wasserfälle, die ein Augenschmaus in der herrlichen Landschaft sind und dem erhitzten Wanderer ein erfrischendes Bad bieten. Wer gern klettert, braucht nicht weiter zu suchen, die über zweitausend Meter hohen Gipfel sind eine echte Herausforderung. Kein Wunder, dass Teresópolis das brasilianische Zentrum für Bergsteiger und Bergwanderer geworden ist.
Der Park selbst wurde 1939 bereits gegründet und erstreckt sich über die Distrikte Magé, Teresópolis und Petrópolis. Man erreicht den Park auf der Bundesstrasse BR-116, entweder über den Zugang Petrópolis oder den Zugang Teresópolis. Die beste Jahreszeit hängt von Ihrem Vorhaben ab:
Wenn ihre Absichten beim Klettern und Trekking liegen, dann sind die Monate Mai bis August die besten – mit trockenem Klima, das Klettereien wie Wanderungen Sicherheit verleiht, ausserdem ist die Sicht sehr gut.
Aber wenn Sie auf der Suche nach viel Wasser, einem Rafting in den Stromschnellen und dergleichen sind, dann ist der Sommer, zwischen November und März, ideal.
Der Park „Serra dos Órgãos“(Orgelgebirge) ist bedeckt von typischem Atlantischen Regenwald und „Campos de altitude“ (Höhen-Savannen). Hier befinden sich die höchsten Erhebungen der Serra do Mar, verschiedene Flüsse durchqueren das Gebiet, verschiedene entspringen hier.
Auch eine reiche Fauna mit vielerlei Arten ist in diesem Gebiet heimisch. Man sieht Gruppen von Coatis (Nasenbären), Pacas (Pakas), Tamandua-Mirins (Ameisenbären), Macacos (Affen), Tatus (Gürteltiere) und manchmal den grössten Jäger, den Puma. Unter den Vögeln ist der Papagaio-de-peito-roxo, der Bicudo, der Jacutinga und die Araçaris. Unter den Reptilien finden sich zwei Giftschlangenarten – die Jararaca und die Jararacuçu.
An verschiedenen Stellen, rund um die Bergansätze, gibt es offene Lichtungen mit der typischen Grasvegetation und verschiedenen Farn-Spezies. Diverse Orchideen-Arten, Bromelien und Begonien verschönern den Wanderpfad. Und grosse Bäume fehlen auch nicht in der Landschaft, wie Jequitibás, und Jacarandás oder Bambus-Dickungen, Palmito-Palmen und Taquaras (Schilf).
Wenn man in Petrópolis oder Teresópolis untergebracht ist, gibt es verschiedene Kletter- und Wanderrouten, die man innerhalb eines einzigen Tages bewältigen kann. Die meist besuchten Ziele sind: Pedra de Açu, Pedra do Sino, Dedo-de-Deus, Cabeça-de-Peixe und Escalavrado. Fast alle dieser Wege sind schwerer als nur ein einfacher Spaziergang, also bereiten Sie sich auf ein echtes Trekking vor!
Ohne Zweifel ist der schönste Ausflug innerhalb des Orgelgebirges ein Trekking von drei Tagen auf dem Weg zwischen Teresópolis und Petrópolis (42 km), der an den landschaftlich schönsten Stellen des Parks vorbeiführt. Alle Wanderungen werden während des Tages gemacht und die Nächte sind zum Ausruhen der Füsse vorgesehen. Erschöpft und erhitzt, sind die Wasserfälle und Naturschwimmbecken unterwegs eine willkommene Erfrischung. Der „Véu da Noiva“, 40 Meter hoch, ist nur einer von ihnen, im „Vale do Bonfim“.