Kulturelle Aspekte

Zuletzt bearbeitet: 20. September 2012

Beeinflusst durch einen breiten Synkretismus zwischen den indianischen, europäischen und nordost-brasilianischen Kulturen, kann man unter den Sitten und Gebräuchen der Menschen Roraimas einige sehr gravierende Eigenheiten beobachten. Obwohl die lokale Bevölkerung anscheinend durchaus den Eindruck macht, einer okzidentalen Erziehung und Lebensweise zu entsprechen, kann man im Umgang mit ihnen auch ihre andere Seite kennen lernen: voller Mythen und Legenden und Weisheiten der indianischen Medizinmänner (Pajés). Zur gleichen Zeit, in der ein Bewohner aus Roraima den Arzt wegen eines Unwohlseins aufsucht, bemüht er sich aber auch um den Beistand eines indianischen Gesundbeters und dessen Naturheilmittel, in Form von Tees, Bädern oder Aufgüssen.

Auch die Musik, der Tanz, das Theater und die bildenden Künste präsentieren sich in einem besonderen, eigenen Stil, der sich durch eine interessante Adaptation der ererbten Mischkultur an die universellen Tendenzen kontemporaner Kunst auszeichnet.
Dieses Kultur-Gemisch – zusammen mit einer enormen Vielfalt regionaler Früchte, ebenso vielen Arten von Fisch und persönlichen Gewürzen – zeichnen die kulinarischen Köstlichkeiten einer Hausfrau aus Roraima aus und ein ganz besonders exotischer Geschmack dieser Speisen ist ein Fest für jeden Gourmet!

KUNSTHANDWERK

Indianer, aber auch Neueinwanderer, finden in der üppigen tropischen Natur Roraimas eine Vielfalt von Rohmaterial für ihr auf vielen nationalen und internationalen Ausstellungen bewundertes kreatives Kunsthandwerk. Wurzeln, Lianen, Fruchtschalen und –kerne, Knochen und Federn, Baumrinden und Bastfasern finden zur Herstellung von Stücken Verwendung, die vor allem den Einfluss der indianischen Urbevölkerung widerspiegeln.

Deren handwerkliche Arbeiten sind ursprünglich aus der einfachen Notwendigkeit heraus entstanden, sich einige praktische Haushaltsgegenstände zu schaffen, wie zum Beispiel Keramik-Töpfe, Bastmatten und Tragkörbe. Die Rohmaterialien dazu lieferte die Natur. Jeder Indianerstamm, als ethnische Gemeinschaft, zeigte dabei seinen ihm eigenen ästhetischen Stil in den Formen, Farben, der Auswahl und der Verarbeitung der Materialien. Besonders auch im attraktiven Federschmuck des Körpers, in Masken und der Dekoration ihrer verschiedenen Waffen und anderen Utensilien zeigen diese eingeborenen Völker eine erstaunlich sichere und künstlerisch sensitive Kreativität.

Dagegen nehmen sich die Arbeiten der eingewanderten Künstler und Kunsthandwerker eher bescheiden aus, aber sie zeigen einen interessanten Querschnitt über die kulturelle Entwicklung des Bundesstaates Roraima, Darstellungen, die sich besonders auf Miniaturen konzentrieren, welche aus Samen und Kernen gefertigt sind und auf halbplastische Darstellungen auf grossen Keramikvasen und –schalen.

Anzusehen in BOA VISTA bei:
Centro de Artesanato, Rua Floriano Peixoto, 158, Centro, vor dem Casa João
Boa Vista Shopping, Avenida Capitão Júlio Bezerra, 735
Depertamento de Assuntos Indígenas/Setrabes, Avenida Mário Homem de Melo, (ohne Nummer), Mecejana

nach obenKUNST

In Roraima findet man verschiedene Kunstrichtungen vereint und bemerkenswerte Künstler haben sich hier etabliert. Die Museen, Galerien, Theater und kulturellen Freiräume geben in erster Linie Eindrücke aus der Geschichte und der kulturellen Entwicklung des Bundesstaates wieder. Seine Musikalität setzt sich aus Rhythmen des Nordostens und aus denen der indianischen Urbevölkerung zusammen, die sich zur Musik Amazoniens von unverwechselbarer Identität verwoben haben.
Und Kompositionen seiner Musiker folgen im Allgemeinen dieser sehr reizvollen Mischung aus nordöstlich bewegtem „Forró“ und den etwas monotonen indianischen Gesängen. Folkloristische Gruppen stellen Amazonien in ihren typischen Tänzen dar – hier ist die indianische Inspiration ebenfalls das Grundelement.  

Die bildende Kunst stellt den regionalen Geist in der Verbundenheit mit der Natur dar. Ihre Werke können an den Wänden und Mauern öffentlicher Gebäude und Institutionen bewundert werden, an den verschiedenen, über die Stadt verteilten Monumenten und Denkmälern und als Souvenir gefertigten Holzplastiken und Schnitzereien. Die exklusive Schönheit und Erhabenheit der Natur haben auch verschiedene lokale Fotografen in ihren Arbeiten dargestellt. Im Ballet und im Theater sind die Künstler Roraimas noch unerfahren, zeigen aber grosses Interesse an der Eroberung dieser Kunstrichtung. Während der Sonnenwend-Feierlichkeiten, im Juni, wetteifern mehr als 20 verschiedene Volkstanz-Gruppen um eine begehrte Trophäe und während des Jahres organisiert die Tanz-Akademie von Boa Vista Aufführungen mit ihren Schülern.

Das Museum von Roraima wurde am 13. Februar 1985 eingeweiht. Es präsentiert sich in einem europäischen Baustil, der mit indianischen Motiven dekoriert ist. Sein Ausstellungs-Genre befasst sich mit Geologie, Botanik und Zoologie – Archäologie und Ethnologie der Indianer, sowie ihre Sitten und Gebräuche. Neueren Datums sind Architektur und Bildende Kunst.

Permanente Ausstellungen bei:
Museu Integrado de Roraima, Avenida Brigadeiro Eduardo Gomes, Parque
Galeria di Cavalcanti, Avenida Brigadeiro Eduardo Gomes, Parque
Atelier Afonso Rodrigues, Rua Gaúcho Dias, 128 – São Francisco

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