Ubajara Nationalpark

Zuletzt bearbeitet: 10. Dezember 2020

Gründungsdatum: 2002
Fläche: 6.299 Hektar
Ökosystem: Caatinga
Relief: Felsig
Ort: Bundesstaat Ceará – Munizipien Ubajara, Aracatiaçu, Araticun, Flecheirinha, Arapá und Tianguá.

Serra
Serra da Ibiapaba
Parque Nacional de Ubajara
Parque Nacional de Ubajara
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Der Park, den man einst als den kleinsten Nationalpark Brasiliens betitelte, ist es heute nicht mehr – die Erweiterung dieser Einheit geschah im Jahr 2002 und wird gegenwärtig gerade offiziell registriert – von 565 Hektar auf 6.299 Hektar. Heute ist er der Drittkleinste. Trotz seiner relativ kleinen Fläche präsentiert sich der Nationalpark von Ubajara in seltenem Glanz – auf und innerhalb der Felsen. Die ausgedehnte Serra de Ibiapaba befindet sich unter den grössten Mittelgebirgen des Nordostens und nimmt einen grossen der Landschaft des Bundesstaates Ceará ein. Im Parkgebiet treffen Reste des Atlantischen Regenwaldes und die Sertão-Landschaft aufeinander – eindrucksvolles Szenario für die Besucher.

Vom Startplatz der Seilbahn aus, hat man einen herrlichen Blick auf eine majestätische Felswand – sieht aus wie ein Gemälde – die kleinen Seilbahnkabinen bringen dieses Gemälde in Bewegung und transportieren den Besucher bis zum Eingang einer Grotte – dabei überwinden sie einen Höhenunterschied von 26 Metern. Die kurze Fahrt dauert nicht mehr als drei Minuten, während der man die Trennung zwischen Wald und Felsen beobachten kann, wenige Meter nach dem Ausstieg hat man den Höhleneingang erreicht.

Seitlich vom Startplatz befinden sich ein paar Obstbäume auf dem Wanderweg der Kapuzineraffen – um sie zu sehen, brauchen Sie ein bisschen Glück. Die Mocós – ein Nagetier, das einem Kaninchen ähnelt – kann man ebenfalls rund um den Seilbahn-Parcours entdecken. Für diejenigen, die sich gut zu Fuss fühlen, empfiehlt sich eine Wanderung zur Grotte – sie dauert etwa drei Stunden und der Pfad ist gut beschildert.

nach obenAussichtspunkte

Haben Sie keine Eile, Sie können alle schönen Aussichtspunkte mit einer Rastpause verbinden und geniessen! Unterwegs begegnen Sie Bromelien, Riesenfarnen und Baumriesen. Überall am Weg gibt es gute holzgeschnitzte Schilder, welche die Namen der Bäume und andere interessante Informationen bereithalten. Schon am ersten Aussichtspunkt stellen Sie fest, dass sich die Wanderung lohnt: hier haben Sie den schönsten Blick auf den Wasserfall “Cachoeira do Cafundó“ und auf die Serra de Ibiapaba. Etwas weiter folgen Sie dann einer kleineren, gepflasterten Strasse, auf der Sie vielleicht auf Bewohner des Fleckens Araticum treffen, die dort täglich vorbeikommen und ihre Feldprodukte auf ihren Eseln transportieren, um sie auf dem Markt von Ubajara zu verkaufen.

Auf dem Rückweg sind die Esel dann mit Waren aus der Stadt beladen, mit denen die lokalen Familien unter der Woche sich und ihre Kinder durchbringen. Nur ein paar Meter weiter erreicht man dann den Wasserfall Cafundó und kann sich mit einem ausgiebigen Bad erfrischen. Der Weg geht weiter auf den Pflastersteinen, die von antiken Invasoren dermal einst in die Erde gepresst worden sind, im Schatten uralter Baumriesen, quer über ein paar kleinere Wasserläufe, bis zum Eingang der Grotte. Wenn man die schwitzend und ausser Atem erreicht hat, tut es gut zu wissen, dass man den Rückweg per Seilbahn machen kann – natürlich erst nachdem man das Innere der Grotte kennengelernt hat.

nach obenDie Höhle

Die Grotte (oder Höhle) von Ubajara ist seit dem 18. Jahrhundert bekannt, als die Portugiesen Expeditionen durch dieses Gebiet unternahmen, um Mineralien nachzuspüren, die sie dort aber niemals fanden. Und das ist gut so, denn sonst könnten wir wohl die herrlichen Formen innerhalb der Grotte heute nicht mehr geniessen. Trotzdem hat dieser wunderbare Ort schon viel Ausbeutung durch lokale Bewohner hinnehmen müssen, die Pilgerfahrten zur Grotte unternahmen, Graffiti an den Felswänden hinterliessen und Stalaktiten als Souvenir abbrachen und mitnahmen. Erst mit der Gründung des Parks 1959 begann man dieses grossartige Erbe der Natur zu schützen, aber die Aktionen jener Vandalen kann man immer noch am Höhleneingang und anderen Teilen des Innern erkennen. Es ist unglaublich, aber selbst heutzutage gibt es noch ignorante Besucher, die überall ihren Abfall hinwerfen – auch an Stellen, die eine Reinigung durch die Parkangestellten kompliziert machen.

Innerhalb der Höhle, auf einem Pfad von 1.120 Metern Gesamtlänge, von denen nur 420m beleuchtet und für die Besucher zugänglich sind, erlebt man auf jeden Meter die wunderbarsten Überraschungen – unser Führer zeigt uns wahre Traumgebilde aus Stalaktiten und Stalagmiten, welche sich im Verlauf von Millionen Jahren geformt haben – wir erleben eine Kunstgalerie der Mutter Natur. Einige “Salons“ in dieser Galerie sind besonders bemerkenswert, wie zum Beispiel der “Salon der Rosen“ oder der “Salon der Gardinen“ – die an bestimmten Stellen strategisch aufgehängten Scheinwerfer erfüllen die atemberaubenden Formen und Farben mit Leben und erleuchten auch den Pfad für einen sicheren Schritt der Besucher.

Der Besuch der Grotte kann nur unter Begleitung eines lokalen Führers durchgeführt werden, dem die Verantwortung für das einwandfreie Verhalten seiner jeweiligen Gruppe obliegt. Gilson Motta, der Direktor des Parks, möchte zuerst einmal die Sehenswürdigkeiten des erst kürzlich erweiterten Teils erfassen und für Besucher herrichten – ausserdem die auf diesem Teil ansässigen Bewohner registrieren und abfinden. Einige Stellen, wie zum Beispiel die Felsengruppe “Janeiro“, braucht kaum Veränderungen, um Besuchern von ihrem natürlichen Aussichtspunkt aus ein herrliches Naturschauspiel zu bieten. Gegenwärtig, obwohl erst mit einem kleinen Teil seiner Fläche für Besucher geöffnet, befindet sich der Park von Ubajara unter denen die in Brasilien am meisten besucht werden.

Trotz der guten Verfassung und der Besucheranziehung dieser Einheit, wäre es interessant, wenn man die Betriebszeiten der Seilbahn erweiterte, die bereits um 14:00 Uhr ihren Betrieb einstellt (unter Kontrolle des Bundesstaates Ceará) – einer Zeit, in der die Zahl der Touristen eher zunimmt – wenigstens an Wochenenden und während der Ferientage sollte man darauf Rücksicht nehmen und diesen Zeitplan erweitern!

nach obenKlima

Man kann es in zwei Arten teilen, einen feuchten und relativ kühlen, von Januar bis Juni, und einen trockenen, heissen, zwischen Juli und Dezember. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 20 und 22°C in der Serra da Ibiapaba und zwischen 24 und 26°C in den umliegenden Ebenen.

nach obenFlora

Relief – gebildet von verschiedenartigen Felsformationen, welche unterschiedlich morphologische Landschaften schaffen.Die Caatinga ist die dominierende Vegetationsform, jedoch findet man weitere drei Vegetationsarten in derselben Region: den Atlantischen Regenwald, den Amazonaswald subcaducifolia und den Cerrado. Die Caatinga ist in der Regel durchsetzt von verkrüppelten Bäumen und dornenbewehrten Büschen, welche ihre Blätter während der Trockenperiode abwerfen, von fleischigen, dornenbewehrten Bodenpflanzen und Herbaceae-Gräsern, die nach dem Regen spriessen.

nach obenFauna

Sie ist arm an unterschiedlichen Arten – typisch für dieses karge Gebiet. Eine faunistische Untersuchung hat eine Sammlung von Fledermaus-Spezies innerhalb der Höhle nachgewiesen. Der Mocó (Kerodon rupestris) ist ein kleinerer Nager, welcher in diesem Gebiet zwischen Felsen und Felsenrinnen häufig auftritt – er wird von der lokalen Bevölkerung stark bejagt, die damit ihren Sonntagsbraten ersetzen. Andere Tiere, wie zum Beispiel der Kapuzineraffe, Marmosetten, der kleine Ameisenbär und mehr als 120 Vogelarten, können beobachtet werden.

nach obenEmpfehlungen für Besucher:

  • Unumgänglich ist die Begleitung eines Guide, der bei der IBAMA registriert ist.
  • Werfen Sie keine Zigarettenkippen auf den Boden oder ins Gras, um keine Brände zu verursachen!
  • Werfen Sie keinerlei Abfall innerhalb des Parks weg!
  • Sammeln Sie keinerlei Blumen, Früchte oder Pflanzen!
  • Belästigen Sie die Tiere nicht – sie sind die Schönheiten dieses Parks!
  • Halten Sie sich nur auf den Strassen, Wegen und Pfaden!
  • Befolgen Sie die Anweisungen der Guides!
  • Verlassen Sie den Park so, wie Sie ihn vorgefunden haben, damit nachfolgende Besucher ebenfalls in den Genuss kommen, ihn so zu bewundern, wie Sie ihn sahen!
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