Marcelo Maldonado Peixoto, besser bekannt unter seinem Künstlernamen “Marcelo D2” – geboren am 5. November 1969 in Rio de Janeiro – ist ein brasilianischer Rapper und Leadsinger der Band “Planet Hemp“. Heute widmet er sich, als Parallelprojekt, auch einer Solokarriere neben seinem Engagement bei der Band.
Bekannt wurde er durch seinen Mix von Samba und Black Music, er ging verschiedene Partnerschaften mit Künstlern anderer Musikrichtungen ein, wie zum Beispiel der Axé Music, und mit Personen, die den Beat elektronischer Musik mit dem Mund imitieren, allgemein bekannt unter der Bezeichnung “Beatbox“.
Bei seinen Shows und Tourneen ist Fernandinho Beatbox gegenwärtig sein ständiger Begleiter, um seine musikalischen Vorträge mit seinen Spezialeffekten zu würzen. Marcelos Künstlername ist eine Anspielung auf das Rauchen von Canabis (brasilianisch: Maconha), “D2“ ist eine Bezeichnung aus dem Strassenjargon und bedeutet, “zwei Züge (2 Dragos) aus einer Maconha-Zigarette“.
Marcelo D2 erschien in der brasilianischen Musikszene 1995, mit dem Platten-Debut der Band Planet Hemp “Usuário“. Ein Debut, welches zum ersten Mal die Grundzüge eines authentischen Hip Hop, made in Brazil, offenbarte. Der Sound war schwergewichtig, durchdrungen von Brasilität und Carioca-Flair, mit Textpassagen, in denen die Diskriminierung von Canabis und die Freiheit des Ausdrucks diskutiert wurden. Die zweite CD, “Os Cães Ladram mas a Caravana Não Pára” (Die Hunde bellen, aber die Karawane zieht weiter), von 1996, enthielt bereits eine umfassendere Thematik, nämlich eine gesellschaftliche Vision von Rio de Janeiro und der Hinrichtungen durch die Polizei in den Favelas.
Dieselbe CD signalisierte ebenfalls eine neue Richtung. Unter dem Titel “Hip Hop Rio“, zum Beispiel, singt D2 “Sou do samba/ Sou do reggae/ Sou do soul/ Mas também sou do hip hop“ (Ich gehöre dem Samba / ich gehöre dem Reggae / gehöre dem Soul / aber ich gehöre auch dem Hip Hop). Darüber hinaus gibt es noch den Bossa Nova vor dem Titel “100% Hardcore“ und die Neuaufnahme von “Nega do Cabelo Duro“. Der Kreis um die umstrittene Thematik Hemp begann sich zu schließen – die Band wurde in Brasília eine Woche lang ins Gefängnis gesperrt.
1998 zog sich Marcelo einige Zeit von seiner Gruppe zurück mit “Eu Tiro É Onda“ (Carioca-Jargon: Ich kann’s), und das zeigte er in einer Mischung von Samba und Hip Hop. Dieser Mix bekommt jedoch erst im Jahr 2003 Bedeutung und wird anerkannt als seine CD “A Procura da Batida Perfeita“ erscheint – sein erstes Album als Solist. Zwischen den beiden Solo-Alben brachte er im Jahr 2000, zusammen mit seiner Gruppe Planet Hemp, das Album “A Invasão do Sagaz Homem Fumaça“ und 2001 die Live-MTV: “Planet Hemp“.
Besonderen Erfolg hatte Marcelo D2 dann 2004 mit dem Projekt “Acustico“ – als CD und DVD. Seine dritte Soloplatte “Meu Samba É Assim“, mit autobiografischen Texten, enthält ausser Samba und Hip Hop, eine Vielfalt an unterschiedlichen Einflüssen aus der Rap-Szene.
Im Oktober 2008 veröffentlichte das Magazin Rolling Stone eine Liste der 100 grössten Künstler der Brasilianischen Musik – Marcelo D2 landete auf dem 73. Platz.
Marcelos Eltern lernten sich in einer Textilfabrik kennen. Dark Gomes Peixoto war Chef des Personalbüros. Seine Mutter war Näherin. Der Storch hätte den Rapper auch im Stadtteil Madureira abgeben können, aber Dona Paulete zog es vor, ihn in einem Hospital im Stadtteil São Cristóvão auf die Welt zu bringen – das war am 5. November 1967. Seitens der Eltern ein Vorstadtjunge (sein Vater wurde im Stadtteil Abolição und seine Mutter im Stadtteil Padre Miguel geboren), wuchs er selbst im Stadtteil Maria da Graça auf.
Im Alter von neun Jahren zog er mit seinen Eltern in den Stadtteil Andaraí um. Aber er wohnte nie in einer Favela, sein Haus befand sich auf dem Asphalt, und er litt auch niemals an Hunger – wohnte jedoch in der Nachbarschaft jener Randexistenzen. Und er sollte bald ein paar Lektionen von ihnen lernen.
“ich habe dort gelebt bis zu meinem vierten Lebensjahr. Jedoch als ich im Alter von neun Jahren dorthin zurück kam, kannte ich niemanden mehr. Meine Mutter schickte mich in die Bäckerei, und als ich von dort mit einem Plastiksack Milch zurückkehrte, umzingelten mich die Strassenjungen, hielten mich fest, um mir die Milch zu klauen. Ich wehrte mich, aber einer hatte ein Taschenmesser und stach mich in die Brust“.
Marcelo erlitt vierzehn Mal leichtere und auch ein paar schwere Kopfverletzungen – die meisten durch Stürze mit seinem Skateboard. Und er selbst beging ebenfalls zahlreiche Diebstähle. “Ein Zeitvertreib der Lausbuben. Ich ging aus dem Haus und klaute den ganzen Tag – in den Lojas Americanas, bei C&A, wo auch immer sich eine Gelegenheit bot“. Marcelo verliess das Haus in Flipflop-Latschen und kam zurück in Nike-Turnschuhen.
“Meine Mutter fragte nur: “Wo hast du die her?“ Sein Vater, Senhor Dark, war ein ganzes Jahr arbeitslos, aber niemals fehlte es an Reis und Bohnen fürs Abendessen. Zum Weihnachtsfest, in dieser schlimmsten Phase, fertigte er für seine Kinder Marcelo und die Schwester Carla Spielsachen aus Papier an. In besseren Zeiten legte er Wert darauf, seine Liebe zu seiner Sambaschule auf den Sohn zu übertragen.
Und er nahm Marcelo auch regelmässig mit ins Maracanã-Stadion, wo sie zusammen seinem Flamengo-Verein zujubelten. Klar, dass Marcelo auch gut mit dem Ball umgehen konnte, der Fussballer Zico war sein Held, und der ging ihm über alles. Und nachdem er sich entschlossen hatte, sich einem anderen Zweig des Vandalismus zu widmen, nämlich dem Besprühen von Mauern und Häuserwänden, wollte er damit seinem Helden Zico ein einprägsames Denkmal setzen. Fortan wurde er in seinem Stadtteil bekannt als “Zic“. Seine Begeisterung für’s “Sprayen” hatte ein zunehmendes Desinteresse am Schulunterricht zur Folge.
“Ich war in der Escola Municipal Panamá, im Stadtteil Grajaú, und eine Gruppe Schüler aus Andaraí stiftete uns an, die Wände der Schule zu besprühen. Und ich war so dumm, meinen Namen und den meiner Klasse darunter zu schreiben: Marcelo aus der 501. Da haben sie mich rausgeschmissen. Bis zur sechsten Klasse war ich ein guter Schüler. Dann hatte ich die Nase voll – das war, als meine Eltern sich trennten“.
Mit 13 Jahren blieb Marcelo manchmal bis zu 72 Stunden verschwunden, ohne zu Hause zu erscheinen. Eines Tages, als er wieder mal heimkam empfing ihn sein Vater: “Jetzt bist du schon ein Mann, und du schnüffelst dieses Zeug, rauchst Maconha und säufst Schnaps“ – Batsch… hieb er seinem Sohn die Faust ins Gesicht – “nun schlage ich dich wie einen Mann“! Als Vater hatte er seinen Sohn bis dato niemals geschlagen – jetzt machte er sich Sorgen, dass dieser auf dem Weg war, ein Bandit zu werden.
Ungefähr zu diesem Zeitpunkt begann Marcelo sich zu ändern – und ging arbeiten. Seine Mutter, bei der er geblieben war, heiratete erneut, und Marcelo zerstritt sich mit seinem Stiefvater – schliesslich verliess er das Haus und zog um zu seinem Vater im Stadtteil Catete. Das war auch ein strategischer Entschluss, denn ein grosser Teil seiner ehemaligen Jugendfreunde wurde zu Drogendealern. Im Stadtteil Catete, weit weg von ihnen, hatte er ein anderes Problem: den einzigen Raum einer so genannten “Kitchenete“ mit seinem Vater und dessen Freundin zu teilen.
“Ich mit meinen vierzehn Jahren zog meine Turnschuhe aus, und sofort verbreitete sich der Geruch von Fussschweiss im Raum – die Frau reklamierte andauernd“. Marcelo wohnte dort nur provisorisch – die meiste Zeit verbrachte er in den Wohnungen seiner Freunde.
“Ich liess meine Kleidung dort und war eine Woche oder länger verschwunden“. Im Lauf der Zeit hörte er auf Wände zu besprühen – er wurde zum Militärdienst eingezogen – danach bekam er eine feste Anstellung als Verkäufer in einem Möbelgeschäft im gleichen Stadtteil – schliesslich heiratete er. Einfach so, ohne einleitende Vorbereitungen. “Wir haben uns nicht verlobt oder so was – haben gleich geheiratet“.
Zu jener Zeit, als Marcelo sie kennenlernte, ging Sônia mit einem Freund von ihm, sie trafen sich beim Karneval – er sagte: “Komm mit, kannst ’was bei mir zuhause kochen“, und sie ging mit und blieb. Sônia war 16 Jahre alt, drei Jahre jünger als er. Es war Liebe auf den ersten Blick – aber Sohn Stephan erblickte das Licht der Welt erst fünf Jahre später.
Eine Wirtschaftskrise wurde zum Problem, und der Bursche in jenem Möbelgeschäft strengte sich nicht genügend an – er wurde entlassen. Verwandte von Sônia besassen ein Kosmetikgeschäft im Interior des Bundesstaates Paraná – das junge Paar liess sich auf das Abenteuer ein. Jetzt wohnten sie in Maringá. “Ich bekam einen Mindestlohn, und sie auch“.
Zurück in Rio de Janeiro, wendete der “Planet Hemp” Marcelos Schicksal. Aus einem zufälligen Treffen zweier Kerle in einer Strasse, im Stadtteil Catete, entwickelte sich die Gruppe. Marcelo war unterwegs mit einem T-Shirt von den Dead Kennedys, und Louis Antônio, Spitzname Skunk, Verkäufer von T-Shirts mit Rock-Motiven, sprach ihn an: “Also du magst die Dead Kennedys (eine Punk-Rock Band aus San Francisco 1978-1986). Dann nimm diese Kassette“! Das war eine Kassette einer obskuren Band mit Namen “Dread Flintstones”. “Morgen gibst du sie mir zurück“!
Aus diesem Dialog ohne weitere Absichten entstand eine Freundschaft und eine Berufung. “Skunk redete andauernd über Musik. Er nahm mich mit in die Rua 13 de Maio – hab’ dort die Gruppe kennengelernt, sie präsentierten mir ein paar Songs und haben wohl einen Nerv bei mir getroffen. Ich war plötzlich entschlossen mit dem Vagabundieren aufzuhören und Musiker zu werden“! Skunk hatte die Idee, die Texte in Englisch zu verfassen, so wie es zu jener Zeit (1992) üblich war, aber Marcelo bestand auf Portugiesisch.
Bevor er die Band gründete, wusste Skunk bereits, dass er AIDS hatte. Als er sich krank zu fühlen begann, sagte seine Stiefmutter: “Ich habe die Befürchtung, dass es AIDS ist“. Marcelo bot sich an, den Test mit ihm zu machen. Aber er wollte das nicht – ging dann allein hin, und als er zurückkam meinte er, dass alles ok sei. Skunk starb im Juni 1994 – sein Tod prägte das Leben und die Karriere von Marcelo D2 stark – er kreierte das Siegel “Positivo“, um Kindern mit HIV-Virus-Befall bei der Behandlung zu helfen.
Skunk war der Vokalist der Gruppe Planet Hemp, zu Beginn der 1990er Jahre. Obwohl die Band eine wahre Legion von Fans im ganzen Land hatte, zirkulierte sie nur innerhalb der Peripherie von Rio de Janeiro. Während des Aufstiegs seiner Musikgruppe wirkte Skunk bei Shows in unzähligen Orten mit, erlebte jedoch die eigentliche Dimension nicht mehr, die Planet Hemp später erreichen sollte.
1995 bringt der Eintritt von BNegão neuen Wind ins Leben der Musiker, und sie bringen ihr erstes Album auf den Markt, unter dem Titel “Usuário“ (Nutznieser) ist es dem Andenken an Skunk gewidmet – es verkauft auf Anhieb 380.000 Kopien. Das zweite Album “Os Cães Ladram mas a Caravana Não Pára”, von 1997, überholte das erste, mit 400.000 verkauften Kopien. Von da an kamen weitere Alben und auch einige Probleme wegen des provokativen Inhalts ihrer Texte.
In den Ferien des Jahres 1998 machte Marcelo D2 seine ersten Schritte in Richtung einer Solokarriere – er brachte sein persönliches erstes Album heraus, mit dem Titel “Eu Tiro É Onda“ – ein Carioca-Jargon, der in etwa bedeutet “Ich bin mächtig“ oder “Ich kann alles“. Aufgenommen im privaten Studio von David Corcos und gemixt in New York und Los Angeles von Carlos Bess und Mário Caldato Junior, wurde dieses Album vom Publikum und von der Rap-Bewegung in São Paulo begeistert aufgenommen.
Jedoch erst im Jahr 2003 verliess Marcelo D2 definitiv die Planet Hemp, um sich nur noch seiner Solokarriere zu widmen. Noch im selben Jahr erschien seine zweite Soloplatte “A Procura da Batida Perfeita“ – aus dieser Platte stammen die Hits “A Procura da Batida Perfeita”, “A Maldição do Samba”, “Qual É” und “Loadeando”, gesungen von seinem Sohn Stephan. Seine Platte kam auch in Europa, den USA und in Asien heraus, und deshalb begab sich Marcelo auf fünf Tourneen:
In Europa präsentierte er sich auf den grössten Festivals des Kontinents, wie “Wonex, Montreux, Roskilde“ und “Reading“, oder in traditionellen Show-Häusern, wie zum Beispiel dem “Cité de la Musique“ in Paris. Er gewann sämtliche Preise, um die er sich beworben hatte, inklusive den Preis der Academia Brasileira de Letras für den besten Texter, im Jahr 2004.
Nach dem Erscheinen seiner zweiten Solo-Platte beginnt Marcelo D2 mit einer Mischung aus Rap und Samba eine Suche nach der “idealen Musikalität”. Einer der grössten Erfolge seiner Solokarriere ist “1967“ – ein Hit, der die Geschichte seines Lebens zusammenfasst, inspiriert durch den Song “Espelho“ (Spiegel) von João Nogueira, seinem grössten Idol, zusammen mit Bezerra da Silva.
Im Mai 2006 erscheint seine dritte Solo-Platte “Meu Samba É Assim“, die mit ihren 15 Titeln Kompositionen vereint, alle “mit der typischen Prägung von Marcelo D2“. Während vieler Monate wurde sie daraufhin von den verschiedenen DJs des ganzen Landes immer wieder aufgelegt. Er selbst sagt dazu: “Der grosse Unterschied dieser Platte zu den anderen besteht darin, dass ich diese fünfzehn Titel aus mehr als einhundert, die ich mir angehört hatte, herausgesucht habe, und es sind noch viele weitere übrig geblieben, die ich vielleicht mit einer nächsten Platte präsentieren werde oder innerhalb eines Remix. Diese Platte ist sehr viel autobiographischer als “A Procura da Batida Perfeita“. Der Text ähnelt eher der Platte “Eu Tiro É Onda“ – ich erzähle viel mehr von mir selbst, der Rap wird in der ersten Person Singular wiedergegeben“.
Die Präsentation der neuen Platte enthielt auch eine zweimonatige Tournee durch Europa – zu Beginn am 4. Juni in Portugal, zur Eröffnung des letzten Tages des Events “Rock in Rio Lissabon 2006“. Marcelo D2 unterbrach die Tournee für ein paar Konzerte in den USA. Er gewann den Preis der Multishow 2007, in der Kategorie “Bester Clip“, mit dem Song “Dor de Verdade“ (Wahrer Schmerz). Noch im selben Jahr erfuhr die Single “That’s What I Got“ eine gemixte Version, die dann als musikalische Einleitung in die brasilianische Novela “Malhação 2007“ aufgenommen wurde. 2008 verkaufte Marcelo dann verschiedene seiner Kompositionen an die USA als Untermalung für den Film “Turistas“.
Im Jahr 2008 erscheint die vierte Platte “A Arte do Barulho“ (die Kunst des Lärms), auf der jene Mischung aus Hip Hop und Samba ebenfalls die Basis bildet. Diesem Album folgt 2010 “Marcelo D2 Canta Bezerro da Silva“ – eine Platte mit Versionen des Sambista Bezerro da Silva. Noch im gleichen Jahr wirkte Marcelo D2 mit in einer Episode der TV-Serie “As Cariocas“.
Seine jüngste Platte ist “Nada Pode Me Parar“ (nichts kann mich aufhalten), erschienen 2013. Für dieses Album, das unter Mitwirkung verschiedener Künstler – wie Milton Nascimento, Ivan Lins und Raul Seixas entstand, ausserdem einer Beteiligung seines Sohnes Stephan – nahm Marcelo Clips von allen 15 Titeln in Brasilien und im Ausland auf.
Marcelo D2 ist bekannt als Pionier des mit Samba gemischten Hip Hop – daran lässt seine Solo-Diskographie keinen Zweifel. Seine Musik wurde von den verschiedensten Einflüssen geprägt, zum Beispiel vom klassischen Samba des Bezerro da Silva oder João Nogueira, vom Punk der Dead Kennedys, vom Funk der Kool & the Gang oder James Brown, vom Hip Hop der Afrika Bambaataa, Grandmaster Flash, Run DMC, Public Enemy und der Beasty Boys. Zu Beginn seiner Solokarriere, besonders nach seiner zweiten CD, erkennt man bei Marcelo D2 eine deutliche Evolution bezüglich seiner persönlichen Reife und dem seines Musikstils.
Was die Thematik seiner Texte betrifft, muss man Marcelo D2 als einen atypischen MC im brasilianischen Szenario einstufen. Obwohl die Gewalt in den Favelas und Vorstädten, polizeilicher Missbrauch, Drogen und politische Korruption in seinen Texten ebenfalls präsent sind, hebt ihn seine Kapazität, auch Alltagsthemen aufzugreifen und von verträumten Nächten im dekadenten Boheme-Stadtteil Lapa erzählen zu können, deutlich ab vom üblichen Rest jener Hardcore-Rapper und ihren Egotrips.
Sein positives Thema bezüglich der Freigabe von Maconha (Canabis) oder seinen Rhythmen, die eher zum Tanzen animieren, bescheren Marcelo D2 Erfolge, die sich quer durch die brasilianische Gesellschaft ziehen – von den Bewohnern der Favelas bis in die exklusiven Residenzen der Elite.
Diskografie von Marcelo D2
- Multishow ao Vivo: Nada Pode Me Parar (2016)
- Nada Pode Me Parar (2013)
- Marcelo D2 Canta Bezerra da Silva (2010)
- A Arte Do Barulho (2008)
- Meu Samba é Assim (2006)
- Acústico MTV – Marcelo D2 (2004)
- À Procura Da Batida Perfeita (2003)
- Eu Tiro É Onda (1998)